Diese 10 Regeln führen zum Ziel – mit Video

Wie oft haben wir schon versucht, Dinge in unserem Leben oder bei der Arbeit zu verbessern? Ich nehme an, oft. Wie oft waren wir langfristig erfolgreich? Ich nehme an, weniger oft. Es gibt viele Gründe, wie zu wenig Zeit und Kraft, keine Hilfe, zu wenig Ausdauer usw. Der wichtigste Grund ist erfahrungsgemäß allerdings der, dass wir uns mental selbst im Weg ste-hen.

Das Gehirn macht, was es will
Ärgern wir uns, sind wir unsicher oder schlecht drauf, übernimmt das sogenannte Emotionshirn die Regie. Diese Gehirnanteile sind nicht nur die älteren, sondern auch die schnelleren und einflussreicheren. Unser Gehirn konzentriert sich bevorzugt auf Gefahren und Probleme anstatt auf Lösungen.

Wir bekommen einen Tunnelblick und sehen keine neuen Handlungsmöglichkeiten. Die Stressreaktion ist eine sinnvolle automatische Reaktion als Anpassung an sich verändernde Umgebungsbedingungen. Wir würden früh nicht aus dem Bett kommen oder uns zu etwas aufraffen, hätten wir nicht Stresshormone im Blut. Mit diesen wird der Körper – wie in alten Zeiten nötig – auf Kampf oder Flucht vorbereitet, nicht jedoch auf schlaues Denken.

Alles gelingt besser aus einem guten Zustand
Wir könnten es uns einfacher machen, wenn einige Mechanismen der Gehirnforschung, die wir unter dem Namen Placeboeffekt oder sich selbst erfüllende Prophezeiungen kennen, beachtet werden. Dann nämlich wird das Gehirn zum Katalysator guter Motivation.

Der Placeboeffekt wird in der Medizin schon lange untersucht. Er beschreibt den Teil der Wirkung eines Medikaments, der nicht auf der Substanz, sondern auf psychischen Prozessen bei Patient und Personal beruht. In unserer Gesellschaft spielen individuelle, emotionale und mentale Komponenten leider gerade eine untergeordnete Rolle. Ist dies nicht ähnlich bei uns? Wir funktionieren und orientieren uns an Dingen statt an unseren Stärken und Bedürfnissen.

Die 10 Geheimnisse des Placeboeffektes

1. Die Haltung des Patienten/von mir wirkt Wunder

Mit der Gabe eines Medikaments gehen im besten Falle positive Erwartungen einher, die die Wirkung des Medikaments verstärken. Selbst wenn Patienten wissen, dass sie ein Placebo (ein leeres Medikament) bekommen, wirkt es, weil durch die positive Grundstimmung im Gehirn ähnliche Prozesse ablaufen. www.youtube.com/watch?v=n9xzReWBbWc

2. Ein Medikament/ein Gedanke wirkt direkt und indirekt

Positive Erwartungen führen dazu, dass der Körper Endorphine und Dopamin ausschüttet. Diese sind schmerzmindernd und greifen in physiologische Reaktionen ein wie Atmung und Herzschlag. Das ist insofern wichtig, als Sorgen oder Angst im Extremfall dazu führen, dass Menschen sich zu Tode fürchten können. Dies wurde rund um Erdbeben oder den 11. September beobachtet, bei denen die Zahl tödlicher Herzanfälle bei nicht direkt Betroffenen stieg.

3. Erwartungen steigern oder vermindern Leistungsfähigkeit

Erschöpfung ist ein Zustand, der vom Gehirn reguliert wird. An top Radrennfahrern wurde ein Placebo untersucht, das sie für leistungssteigernd hielten. Daraufhin wurden sie um zwei bis drei Prozent schneller, was im Hochleistungssport über einen Titel entscheidet. Die positive Erwartung hebt die selbst auferlegten Einschränkungen auf. Wir können uns leistungsfähiger programmieren als wir glauben zu sein.

4. Negative Informationen verursachen negative Begleiterscheinungen

In Höhenexperimenten litten die Personen, die vor Begleiterscheinungen gewarnt worden waren, häufiger und schwerer unter Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen als die, die keine negativen Vorabinformationen hatten. Richten wir die Aufmerksamkeit auf mögliche Probleme, nehmen wir diese bevorzugt wahr.

5. Ein Medikament/ein Gedanke wirkt aufgrund eines Lerneffektes

Wenn man immer wieder Kopfweh mit Aspirin behandelt und das jedes Mal wirkt, sammelt man positive Erfahrungen. Man erwartet, dass es beim nächsten Mal wieder klappt und das Gehirn sorgt dafür, dass dem so ist. Gleiches kann für Zielerreichungen gelten: Wir haben es letztes Jahr geschafft, wir schaffen es wieder.

Die Macht der Gedanken
Die Macht der Gedanken

6. Ein Medikament/eine Idee wirkt so, wie wir darüber sprechen

Angst- und Schmerzwerte steigen, wenn über Unangenehmes informiert wird. Dies selbst dann, wenn mildernde Begriffe wie „ein bisschen wehtun“ verwendet werden. Werden neutrale Begriffe verwendet, sinkt z.B. die Klaustrophobierate im MRT um 40 Prozent.

7. Ein Medikament/ein Gedanke wirkt umso besser, je aufgehobener sich der Patient/wir fühlen

Ein wichtiger Bestandteil der Wirkung von Arzt und Medikament ist das Gefühl der Fürsorge, der Sicherheit, welche der Patient erlebt. Zuwendung, einfühlsame Gespräche und Zeit zu haben, wirken in dieser Richtung. Das können wir auch für uns selbst tun.

8. Nebenwirkungen sind Kopfsache

Der größte Teil von Nebenwirkungen geht nicht vom Medikament aus, sondern vom Noceboffekt, also der Erwartung, von Begleiterscheinungen. Nehmen wir uns etwas vor, haben wir oft negative Erwartungen. Darüber tauschen wir uns aus und stecken uns gegenseitig an.

9. Verbundenheit stärkt

Die Unterstützung durch andere bei der Medikamenteneinnahme führt zu einer besseren Re-aktion, als sich nur um sich selbst zu kümmern.

10. Der Fokus entscheidet, wie unser Gehirn arbeitet

Das Gehirn verfügt über eine bestimmte Kapazität an bewusster Aufmerksamkeit. Wir entscheiden unablässig, wie lange und wohin wir unsere Aufmerksamkeit richten. Schmerz z.B. vergrößert sich, wenn wir darauf achten. Genauso ist es mit Schwierigkeiten.

Wir entscheiden durch die Art unserer Aufmerksamkeit, ob wir positive oder negative Kreisläufe schaffen. Denken, Fühlen und Handeln sind eine Einheit. Und am Ende sagen wir immer „wusste ich es doch“. www.ilonabuergel.de/kostenloses-ebook/

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Kurz gesagt:
Arbeiten wir zuerst an unserer eigenen Haltung zu dem, was wir erreichen wollen. Wir können uns und andere nur für etwas gewinnen, von dem wir selbst nicht nur überzeugt sind, sondern wofür das Herz schlägt. Sorgen wir dafür, dass wir und wohl fühlen. Holen wir uns Unterstützung und sprechen wir gut und optimistisch über Vorhaben. Schaffen wir positive Kreisläufe.

Diplom-Psychologin Dr. Ilona Bürgel zählt zu den führenden Vertretern der Positiven Psychologie im deutschsprachigen Raum. Wie ein roter Faden zieht sich die Einladung zu einem Perspektivwechsel durch ihre Arbeit – weg von der Fixierung auf äußere Bedingungen in unserer sich ständig ändernden Welt, hin zum guten Umgang mit sich selbst.

Die gefragte Referentin und Buchautorin zeigt Ihnen ganz praktische Wege, wie es auf Dauer möglich ist, Leistung und Wohlbefinden miteinander zu verbinden. Nach 15 Jahren in Führungspositionen der freien Wirtschaft ist sie heute erfolgreiche Referentin, Beraterin, Autorin und Kolumnistin. Sie wurde vom Ministerium für Wirtschaft und Energie als Vorbildunternehmerin ausgezeichnet. Dr. Ilona Bürgel liebt Schokolade und Musik.

Foto / Quelle: Dr. Ilona Bürgel, ilonabuergel.de