Neues BGH-Urteil: Augenlasern muss erstattet werden

140.000 Lasik-Operationen werden jedes Jahr in Deutschland durchgeführt. Tendenz steigend. Die Kosten für eine scharfe Sicht, ohne Hilfsmittel wie Brille oder Kontaktlinsen, mussten die Betroffenen bis jetzt selbst tragen. Ein BGH-Urteil könnte hier eine Wende herbeiführen.

Private Krankenkassen sind dazu verpflichtet, die Kosten einer Augenlaserbehandlung zu bezahlen, wenn der Betroffenen aufgrund der Fehlsichtigkeit beim Lesen oder Auto fahren beeinträchtigt ist – zumindest, wenn es nach dem Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe geht.

Dieser hatte einer Patientin Recht gegeben, nachdem Sie von ihrer Versicherung die Kostenübernahme ihrer Lasik-Operation forderte. Wenn dieses Beispiels Schule macht, bedeutet das eine immense Entlastung für die Versicherten. Denn die Kosten für das Lasern der Augen mussten Patienten bis jetzt selbst zahlen.

Augenlasern ist immer mehr im Kommen
Augenlasern ist immer mehr im Kommen

Einschränkungen neu definiert
Krankenkassen sind verpflichtet, Kosten zu decken, wenn es sich um eine „notwendige Heilbehandlung wegen Krankheit oder Unfallfolgen“ handelt. Ein krankhafter Zustand der Sehstärke besteht nach internationalen Standards ab sechs Dioptrien.

Der BGH entschied, dass im Fall einer Laserbehandlung jedoch nicht die internationalen Standards gelten, sondern „das Verständnis eines durchschnittlichen Versicherungsnehmers“. Demnach besteht eine krankhafte Sehstärke, sobald Lesen und Autofahren beeinträchtigt werden.

Beheben statt Hilfsmittel
Eine Brille oder Kontaktlinsen sind laut dem BGH kein Ersatz für eine Augenlaserbehandlung, da es sich hierbei ausschließlich um ein Hilfsmittel, nicht aber um eine Behebung der eigentlichen Krankheit handelt.

Die Lasik-Operation gehört zu den weltweit am häufigsten durchgeführten Operationen. Seit 1990 wird mithilfe eines Lasers Gewebe von der Hornhaut abgetragen.

Für den gesamten Eingriff ist nur ein einziger Schnitt notwendig. Im Augenzentrum Bányai wird das Lasern der Augen auf der Grundlage besonders moderner Methoden ermöglicht. Die Eingriffe erfolgen ambulant, Patienten sind binnen kürzester Zeit wieder voll einsatzfähig.

Foto / Quelle: pixabay, neue-augen.de