Mustang Jeans: Blauer Stoff mit Charakter

Was für die Frauen das „kleine Schwarze“ ist in gewisser Weise dem Manne die Jeans. Jeans sind ganz klar einer der Klassiker, die sich in absolut jedem Kleiderschrank finden lassen. Sie fehlen weder auf dem roten Teppich noch würden sie bei einer Papst-Audienz deplaziert wirken. Jeans gehen immer.

Eigentlich ist die Jeans der textile Klassiker schlechthin. Schauen wir doch nur Mal kurz nach Hollywood: Der ultimative George Clooney Look bestehend aus weissem Hemd und einer Blue-Jeans, dazu im Kombi ein dunkles Sakko mit hochwertigen Salonschleichern aus Leder.

George Clooney: Die Jeans ist leider nicht zu sehen

Locker und lässig im Stil aber mit dezentem Charme! Gegen Anzug-Träger Brad Pitt kommt er wohl nicht an, aber George ist auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Denn eine vernünftige Jeans hat sowas etwas cool-zeitloses, ist eine Basis mit Style, nicht wirklich modisch neutral aber der Rest des Outfits bestimmt letztlich genau, wohin die Reise geht.

Eine gut sitzende Mustang-Jeans passt immer: Ob leger hochgekrempelt durch den Sylter Sand vor Kampen gestampft, ob es mit Trekking-Schuhen und Rucksack ins Gebirge geht oder mit Sakko und lockerer gebundener Krawatte in die Kirche, mal eben für den besten Freund den Trauzeugen spielen… alles kein Problem.

Wenn wir über Jeans sprechen, kommen wir an der Marke Mustang Jeans nicht vorbei. Und der Brand Mustang Jeans sounds verdammt amerikanisch. Was aber ein Irrtum ist. Sie ist es nicht. Eine findige motivierte deutsche Jungunternehmerin mit dem Namen Luise Hermann gründete im Jahr 1932 ein Textilunternehmen ins Künzelsau. In den Anfangszeiten waren grade 6 Näherinnen beschäftigt. Später traten Sohn Rolf und Schwiegersohn Albert Sefranek dem Unternehmen bei.

Die Weichen wurden dann 1948 gestellt, als ein Auftrag über 300 „Arbeiterhosen“, die Jeans, angenommen wurde. Die Firma L. Hermann gilt daher eindeutig als der erste Anbieter der blauen Arbeiter-Hose auf dem Europäischen Kontinent. Sie haben die Jeans zwar nicht erfunden, trugen jedoch maßgeblich zur Etablierung des unverwüstlichen blauen Beinkleides aus Denim in Europa bei.

Mustang Jeans als eigene Marke wurde dann 1958 von Albert Sefranek kreeiert und markenrechtlich geschützt. In Anlehnung an den modernen und immer beliebteren „American Way of Life“ wurden die stilisierten Pferde zum Markenzeichen des Unternehmens gewählt.

Mustang gilt ebenfalls als die Firma, welche als erste Jeans für Damen produziert hat, obwohl diese Art Hose damals noch als etwas ordinär galt – weil sehr eng und anliegend geschnitten. 1953 war es soweit, es wurde  die erste Mustang Jeans für Damen präsentiert. Sie wurde als „Girls Campinghose“ auf den Markt gebracht. Mittlerweile dürfen Frauen enge Jeans auch ausserhalb von Campinmg-Plätzen tragen…

Foto: Wikimedia Commons Efloch, Gary King  / Jeans Meile