Bundfalte, Jogginghose und Hot Pants – oder besser einheitliche Schulbekleidung

Immer wieder wird an den Schulen hier bei uns in Deutschland die Diskussion um einheitliche Bekleidung oder gar Schuluniformen aufs Neue angefacht. Es gibt durchaus einige verschiedene Argumente und Aspekte, die man einmal näher beleuchten sollte. Im gesamten angelsächsischen Raum, und insbesondere in England, wird seit eh und je auf den uniformierten Schüler gesetzt. Was im Grunde noch eine Stufe über der einfachen Schulkleidung mit Logo steht.

„Schuluniform Nein Danke“
Grundsätzlich gibt es eine Menge Unterschiede zwischen einer strengen Schuluniform, einem eher lockeren Dress-Code und Kleidung, die speziell für Schulen konzipiert wurde und nur einige typische gleiche Merkmale, einen Schul-CI sozusagen, aufweist. Das Wort Uniform hat deutlich militärischen Charakter – was schon aus diesem Grund vielen Eltern missfällt und sie damit zu Gegnern der Einheitsklamotte macht.

Und sie ist praktisch  zu 100 % uni: Die Schuluniformen sind in allen Form- und Stilelementen genau festgelegt. Das gesamte Design – wenn wir es denn gnädigerweise mal so nennen wollen – wie Farbe, Schnitt, Textilart und Trageweise des Outfits sind präzise vorgeschrieben. Kein Schüler hat die Möglichkeit sein äußeres textiles Erscheinungsbild zu variieren.

Dann wäre da noch die Option der Dress-Codes
Diesen Typus der textilen Kleiderordnung kennen wir vor Allem aus dem TV aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Hierbei werden Schnitt und Farbe der Kleidung relativ genau vorgegeben. Die Länge der Beinbekleidung – oder Bedeckung – ebenfalls. Stichwort Hot Pants. Zuviel Sex in der Schule ist dort nicht erwünscht.

Was allerdings nicht heissen soll, dass zuviel Sex woanders an Schulen erwünschter ist. Ein wenig persönlichen Style und Individualität erreichen die Kids lediglich durch das Tragen von Schals, Tücher oder Krawatten. Solche modischen Accessoires sind also erlaubt. Wirklich frei sind sie aber nicht in der Wahl ihrer Bekleidung.

Der ultimative Style der Strasse

Dass Schüler sich nicht modisch ausleben können – die älteren jedenfalls, keine Statements in Sachen Stil und Style setzen können und ihre Individualität etwas auf der Strecke bleibt, das ist relativ klar und schnell zu erkennen. Ist eine Tatsache. Ob das jetzt positiv oder negativ zu werten ist, muss jeder für sich selber entscheiden.

Die Befürworter der einheitlichen Schulbekleidung haben jedenfalls ein paar sehr gute Argument. Materialismus, Sozialneid und Klassengesellschaft sind immer wieder zu vernehmende Stichworte: Die Träger/innen von elitären Designermarken halten sich gerne für etwas besseres. Eine Drucksituation entsteht für diejenigen Kinder, deren Eltern nicht so gut betucht sind, ständig die neusten und teuersten Textilien für ihre Sprösslinge kaufen zu können.

„Gleich und gleich gesellt sich gern“
Den sozialen Zusammenhalt fördert das sicher nicht. Kinder können grausam sein. Und wenn manche Kids irgendwie auffallen, beispielswiese durch alte, verschlissene oder unmoderne Schuhe aus der elitär designten Reihe tanzen, werden sie u. U. schnell zu Zielscheibe. Für Diffamierungen, Beleidigungen und Spott. Viele Schüler/innen wollen allerdings auch auffallen und polarisieren. Besonders im Teenager-Alter. Da wird die alte ausgewaschene Jogginghose schnell zum provokanten Statement.

Ach ja, da war doch was. Die Jogginghosen-Debatte wurde reichlich in den Medien breit getreten. Und hat für einige gute Lacher gesorgt. Im Grunde ist der freie Style in unseren Schulen doch ganz ok. Und ganz easy coole Jogginghosen – diverse namhafte Celebreties machen es uns regelmäßig vor – sind auch ok. Hip Hop Klamotten und der coole lässige Urban Style und Streetwear sind an deutschen Schulen weit verbreitet.

Die deutschen Teens wollen keine Schuluniform. Nicht mal einen Dresscode. Da kann der eine oder andere Direktor/in soviel schimpfen, wie er will. Und eine offizielle Regelung ist nicht in Sichtweite. Nicht mal am modischen Horizont zu erahnen. Also Jungs und Mädels, die Faked-Fur-Westen an, die Caps auf, rein in die Joggingbüxen und zeigt ordentlich Bein mit heissen Hot pants!

Foto: Screenshot def-shop.com