Modeblogger – Die neuen DIY-Models

Zu jedem Wechsel der Jahreszeiten überrascht uns die Mode stets mit immer neuen Ideen und Trends. Mit einem halben Jahr Vorlauf, versteht sich. Die gesammelten Medienmacher sind sehr dankbar. Daher ist es wenig überraschend, dass die Models, die dazu gehören wie das Salz in die Suppe, in den allen Publikationen grade wieder ein Dauerbrenner sind. Und das schon seit einiger Zeit. Nicht erst seit Heidi Klum mit GNTM eine wirklich gute Castingshow zum Thema Models & Co an den Start brachte. Naja aus den Staaten importiert, trifft es wohl eher. Aber wie dem auch sei, der Erfolg gibt ihr recht.

Auf den schönen Zug aufspringen will offensichtlich ebenfalls Claudia Schiffer mit Pro7. Dort ist kürzlich eine neue Show gestartet worden. Mit recht gutem Erfolg. Allerdings steht Deutschlands ehemaliges Topmodel Nummer 1 und Muse von Karl Lagerfeld diesmal nicht direkt, wie sonst als Model, vor der Linse, sonder quasi eher daneben. Sie ist nämlich als Beraterin engagiert. Und die aufgeregten Protagonisten der Show sind nicht wie sonst üblich die hoffnungsvollen New-Faces, sondern die Createure ihrer Outfits. Es geht um ambitionierte Nachwuchs-Designer und ihre Stoffschmieden. Keine so schlechte Idee wie wir meinen, und auch die Quoten können sich sehen lassen.

Neuer Trend: Modeblogger als Hobbymodels

Im Web sorgt das folglich wiederum für ein gewisses Rauschen. Besonders gut zu beobachten auf den vielen Modeblogs. Dort ist ebenfalls ein witziger, aber eigentlich gar nicht so neuer Trend zu beobachten. Viele Modeblogger – besonders Bloggerinnen – sind so modebegeistert-textilaffin dass es ihnen schon lange nicht mehr reicht, die Kataloge zu sichten oder die Bluse vor sich auf dem Tisch aus zu breiten und dann zu kompetent zu kommentieren und analysieren.

Nein, viel besser: Sie lassen sich doch gleich selber von einer Freundin oder Freund in den neuen Outfits fotografieren und stellen diese Fotos ins Nezt. Präsentieren die Fashion mit sich selbst als Model – quasi als DIY-Models ( Do-it-yourself ) im Internet. Ein beliebtes Hobby, das immer mehr motivierte Nachahmer findet.

Mittlerweile rücken die Blogs auch mehr und mehr in den Fokus von Designern und Online Shops. Durch das wachsende öffentliche Interesse entstehen dann Features wie z.B. dieses bei schuhdealer.de. Einige Modeblogger verdienen sich mit solchen Aktionen ein nettes Taschengeld.

Das hat was, finden wir. Absolut real und authentisch kommen solche Eigenproduktionen rüber. Und die immer wieder hoch kochende allseits beliebte „Tragbar-oder-nicht“-Diskussion wird so schon einmal deutlich entschärft. Die in der Regel unbearbeiteten Fotos sprechen die Wahrheit. Die meisten Blogger-innen sind nämlich “normale” junge Frauen (bzw. Männer) und keine 182cm großen dünnen Laufsteg-Giraffen, die sich von 3 Salatblättern und einer Tasse Tütensuppe pro Woche ernähren.

Ich würde mal sagen, recht dicht dran am potentiellen Kunden. Das scheint auch bei den Herstellern und den Social-Networks ganz gut anzukommen. Und bei den vielen unzähligen Fashion-Victims, die sich ständig auf den einschlägigen Mode-Blogs herumtreiben, erst recht. Vielleicht wird ja noch der eine oder andere Modeblogger auf diese Weise entdeckt und start eine echte Modelkarriere…

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