Hof-Inventar des Neuen Schlosses in Stuttgart

Ob Friedrich Wilhelm Karl von Württemberg (1754 bis 1816) daran Briefe für Napoleon verfasste oder darin geheime Unterlagen aufbewahrte, ist nicht bekannt.

Doch sicher und nachgewiesen ist: der prächtige Aufsatzschreibtisch gehörte zum Hof-Inventar des Neuen Schlosses in Stuttgart und wurde um 1805 vom berühmten Ebenisten Johannes Klinckerfuß eigens für den ersten württembergischen König gefertigt. Der Kunsthändler Georg Britsch aus Bad Schussenried hat die wertvolle Antiquität wiederentdeckt und zeigt sie vom 19.bis 23. November 2014 bei der Messe Cologne Fine Art in Köln.

Aufsatzschreibtisch vom Hof-Inventar des Neuen Schlosses in Stuttgart

„Dem Aufsatzschreibtisch gebührt alle Ehre, gehört er doch zu den wenigen Werken in der deutschen Möbelkunst, deren Geschichte sich durch einen Entwurf vertiefen lässt“, kommentiert der renommierte Kunsthistoriker Dr. Wolfang Wiese von den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg den Fund.

Mit Entwurf ist die zum Möbel passende Skizze des Kunstschreiners Klinckerfuß gemeint, die im Archiv des Landesmuseums Stuttgart verwahrt wird. Wiese: „Viele wertvolle Klinckerfuß-Objekte sind schon in historischen Zeiten aus dem königlichen Umkreis entschwunden. Umso interessanter ist es, wenn ein solches Stück wieder ans Tageslicht tritt.“

210 Jahre nach Fertigung in den renommierten Stuttgarter Kabinettwerkstätten hat das königliche Kunstwerk nichts an Eleganz und Schönheit eingebüßt. Das edle Kuba-Mahagoni in Pyramidenform schimmert satt in alter Pracht. Ebenso sind alle aufwendigen Bronze-Verzierungen, wie das Eichenlaub oder die sechs antiken Frauen-Figuren, in originaler Feuervergoldung erhalten und symbolisieren Heldentum und Tugend.

Besonders für die Zeit sind auch die abschraubbaren Tischbeine. Indiz für Klinckerfuß‘ Lehrzeit beim legendären Ebenisten David Roentgen, der den gesamten europäischen Hochadel ausstattete. „Das Königsmöbel gehört zu den bedeutendsten Antiquitäten in meiner 25-jährigen Firmengeschichte. Entwurf, Verarbeitung und Qualität waren für diese Epoche revolutionär sowie wegweisend im deutschen Klassizismus“, so Georg Britsch.

Foto: Kunsthandel Georg Britsch

Web: britsch.com