Modelegende Christóbal Balenciaga

Der Modeschöpfer Christóbal Balenciaga wurde am 21. Januar 1895 in Getaria, Spanien in einfachen Verhältnissen geboren. Die Markgräfin der wohlhabenden Adelsfamilie, für die seine Mutter als Näherin arbeitet, erkannte früh sein Interesse an Mode und sein Talent, woraufhin sie ihn förderte und ihm eine Schneiderausbildung ermöglichte.

Im Anschluss arbeitete Balenciaga für einen Modehersteller und eröffnete 1919, erneut finanziert durch die Markgräfin, seinen eigenen Schneidersalon für Haute Couture in San Sabastián. Zwei weitere wurden in Barcelona und Madrid eröffnet.

Sein bereits 1918 gegründetes Unternehmen benannte der Designer 1924 in Christóbal Balenciaga um, eröffnete eine weitere Boutique und konnte zahlreiche vermögende Kunden für seine Mode begeistern, darunter auch die spanische Königsfamilie.

Modezitat: „Ein Model muss nicht hübsch sein – das Kleid muss schön genug sein, um herauszustechen“.

Der Sturz der spanischen Monarchie führte Balenciaga jedoch in eine finanzielle Krise. 1936 wanderte er wegen des Spanischen Bürgerkriegs nach Paris aus, wo seine eleganten Entwürfe großen Anklang fanden. Von dort eroberte er mit seiner von Perfektionismus geprägten, in Handarbeit gefertigten Mode den internationalen Markt.

Modedesigner Cristobal Balenciaga
Modedesigner Cristobal Balenciaga

Trotz seines großen Erfolges entscheid sich Christóbal Balenciaga 1968, sein Unternehmen beinahe vollständig zu schließen und in seine Heimat Spanien zurückzukehren. Am 23. März 1972 verstarb der Designer im Alter von 77 Jahren in Xábia.

Ab 1997 war der französische Designer Nicolas Ghesquiére als Chefdesiger für Balenciaga tätig. Ihm gelang es, die Marke zu „entstauben“ und zu neuem Erfolg zu führen. Mit seinen futuristischen und dramatischen Entwürfen präsentierte er eine völlig neue Prêt-à-porter-Linie des Hauses, machte die Fashion Shows wieder zu aufsehenerregenden Events.

Bereits unter Christóbal Balenciaga selbst waren die Kollektionspräsentationen zu populären Veranstaltungen geworden, da er Privatkäufern seine neuesten Entwürfe aus Schutz vor Nachahmern bereits einen Monat vor der offiziellen Präsentation für die Presse gezeigt hatte. 2012 wurde Alexander Wang Nachfolger von Ghesquiére, der Balenciaga noch urbaner, flippiger und jünger gestaltete.

Die Mode von Christóbal Balenciaga wandelte sich über die Jahre, wurde anfangs von stark von Spanien inspirierten Entwürfen reduzierter und eleganter – und dies noch vor dem in den 90er-Jahren populären Minimalismus.

Balenciaga war es auch, der das Korsett und komplizierte Unterröcke abschaffte und auf die I-Silhouette ohne Taille setzte. Neben dem bekannten Ballonrock entwarf er auch Jacken mit Kimonoärmeln, den Cocoon-Mantel, das Sackkleid ohne Abnäher mit runden Schultern sowie das Babydoll-Kleid.

Foto / Quelle: jaypofromvox, fashionpress.de