Magen und Darm im Gleichgewicht

Nicht umsonst gilt der Darm als Zentrum der Gesundheit. Zusammen mit dem Magen ist eine intakte Körpermitte nicht nur für die körperliche, sondern auch geistige Gesundheit von besonderer Wichtigkeit. Wie man Magen und Darm gesund hält, erklärt medicalpress.

Hör auf deinen Bauch
Magen und Darm sind viel mehr als nur ein Verdauungsorgan: Wenn wir bei einer bestimmten Sache „Bauchweh kriegen“, uns eine Nachricht auf den „Magen schlägt“ oder wir auf „unseren Bauch hören“, spricht man vom sog. Bauchgefühl. Mittlerweile ist dieses Phänomen wissenschaftlich bewiesen: In unserem Darm ist tatsächlich ein zweites Gehirn beheimatet.

Neurogastroentrologen zufolge soll dieses nicht nur einen wesentlichen Einfluss auf die Verdauung, sondern auch auf die Stimmung und den mentalen Zustand ausüben. Darm- und Kopfhirn sind nahezu identisch. Untersuchungen legen dar, wie die beiden Gehirne miteinander kommunizieren und interagieren.

Nicht zu viel und nicht zu wenig
Wenn es um die Gesundheit des Gastrointestinaltrakts geht, spielt die Ernährung eine wesentliche Rolle: So sollte man nicht nur darauf achten, was man isst, sondern auch wie viel. Manchmal kommt es vor, dass man das Sättigungssignal nicht wahrnimmt und über den Hunger hinaus isst. Auch fettige und scharf gewürzte Speisen oder Lebensmittelunverträglichkeiten können das Verdauungssystem belasten.

Funktionelle Magen- und Darmerkrankungen sind einer der häufigsten Gründe für einen Arztbesuch. Übelkeit, Sodbrennen, Völlegefühl und andere Störungen des Verdauungstrakts sind nicht nur unangenehm, sondern auch belastend. Um Magen und Darm zu schonen, sollte daher jeder Bissen gründlich gekaut werden.

Treten die Beschwerden nur gelegentlich auf, lässt sich die Behandlung mit funktionellen Kräutertees wirkungsvoll unterstützen. So ist beispielsweise Ingwer ein hervorragendes natürliches Heilmittel, das bei Problemen rund um den Magen-Darm-Trakt helfen kann.

Gesunde Körpermitte - Magen und Darm in Balance
Gesunde Körpermitte – Magen und Darm in Balance

Mit Aspirin gegen Magenkrebs?
Britische Forscher analysierten die Daten von mehr als 200 Studien über die positiven und negativen Auswirkungen der Einnahme von Aspirin. Sie konnten feststellen, dass die Tagesdosis des Medikaments das Risiko für bestimmte Krebsarten reduzieren konnte.

Würde jeder Brite ab 50, so Wissenschaftler der Queen Mary University of London, täglich eine Aspirin einnehmen, so könnten in den folgenden 20 Jahren 122.000 Todesfälle durch Krebs vermieden werden. Es stellte sich heraus, dass das Schmerzmittel einen besonders wirksamen Schutz gegen Krebs des Verdauungssystems aufweist.

Der Darm: Komplexes Tunnelsystem
Auch der Darm ist nicht minder sensibel und anfällig. Für unser Gesundheit spielt er jedoch eine herausragende Rolle: Er ist nicht nur an der Verdauung von Nahrungsmitteln beteiligt, sondern ebenso an der Bildung von Enzymen und Stimulation der Hormone und darüber hinaus auch der Sitz unseres Immunsystems: Über 80 % der Abwehrzellen sind in der Darmflora ansässig.

Damit ist der Darm der zentrale Verteidigungspunkt unseres Körpers. Faktoren wie Stress oder eine Fehlernährung können den Darm daran hindern, seine Schutzfunktionen auszuführen – und zu Beschwerden wie Durchfall, Verstopfung oder Blähungen führen. Heilkräuter wie Schafgarbenkraut, Anis, Fenchel oder Kümmel sorgen für eine Linderung dieser Beschwerden.

Risikofaktor Rauchen
Anlässlich des Weltnichtrauchertags im Mai wiesen Wissenschaftler auf den Zusammenhang von Nikotinkonsum und Darmkrebs hin. Bösartige Gewebeneubildungen kommen bei Rauchern fast doppelt so häufig vor. Studien haben außerdem ergeben, dass Patienten mit einem Kolonkarzinom schlechtere Überlebenschancen hätten und auch die Rückfallquote höher sei.

Über jeden Bissen Bescheid wissen
Es ist hinlänglich bekannt, dass eine ungesunde Ernährungsweise die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen kann. Ballaststoffe hingegen regen den Darm und sind für das reibungslose Funktionieren des Verdauungssystems notwendig. Sie stecken u.a. Vollkornbrot, Haferflocken, Bohnen, Kichererbsen, Artischocken, Äpfeln, Aprikosen und Birnen.

Foto / Quelle: medicalpress.de