Warum Politiker und Manager jetzt professionell flirten lernen

„Wer flirtet, verändert sein Klangspektrum“, verrät Arno Fischbacher, Stimmcoach für die Wirtschaft. „Die Stimme wirkt dann authentisch, energievoll und persönlich. Sie signalisiert dem Gegenüber: „Ich möchte Dich ansprechen!“ Und genau darauf kommt es an. Denn: Politiker wollen ihre potenziellen Wähler ansprechen – und überzeugen. Manager wollen ihre Mitarbeiter motivieren. Unternehmen wollen bei ihren Kunden ankommen. Im Auftrag der Partnerschaftsbörse amio.de untersuchte Arno Fischbacher anhand repräsentativen Stimmmaterials und einer technischen Stimmanalyse, welcher deutsche Politiker das meiste Flirtpotenzial hat. Im Stimmtraining für Führungskräfte stehen auch „Flirt-Übungen“ auf dem Programm. Aus rein beruflichen Gründen … versteht sich.

„Die Klangqualität der Stimme beim Flirt ist darauf ausgerichtet, im anderen etwas zum Klingen zu bringen. Flirt ist Dialog. Und steht damit im krassen Gegensatz zum rein aussageorientierten Sprechen. Wer monologisiert, hat nicht den Wunsch, Resonanz zu erzeugen,“ erklärt Arno Fischbacher. Wer Resonanz schaffen möchte, der will das Gegenüber zu eigenständigem Denken anregen und zum kritischen Umgang mit dem Gehörten motivieren. Beim Flirt hat man außerdem großes Interesse am „Publikum“ und meist eine Menge Emotionen im Gepäck, die Wirkung und Auftritt beeinflussen.

„Flirt-Training“ für Führungskräfte
Die Hirnforschung zeigt: Es vergehen 0,2 Sekunden, bis ein gesprochenes Worte dekodiert und sprachlich verstanden wird. Der Stimmklang allerdings wirkt schneller. Über die Spiegelneuronen wird in kürzester Zeit und meist unbewusst die Emotion des Sprechers übertragen. Stimme macht Stimmung. Die Signale der Stimme zu nutzen, sollte eine Kernkompetenz von Politikern wie Managern sein, kritisiert Arno Fischbacher: „Sie führen mit der Stimme, sie verkaufen mit der Stimme. Mit der Stimme vermitteln sie gute und schlechte Nachrichten. In Sekunden-Bruchteilen wird der erste, visuelle Eindruck relativiert und zurechtgerückt – oder dramatisch verstärkt. Stimme und Sprechweise vermitteln Authentizität und signalisieren unbewusst die Art der gewünschten Beziehung: Ob Nähe oder Distanz, anregend oder beruhigend, Kumpel oder Mann-Frau, dominierend oder unterordnend, an Beziehung interessiert oder selbstdarstellerisch, etc.“

Neu: Technische Unterstützung im Stimmtraining
Sein Feedback zur Stimme untermauert Fischbacher durch eine neue PC-Applikation der Gold-Gate GmbH. Power2Voice ist eine objektive Stimmanalyse, die u.a. auf einen Blick zeigt, wie zielgerichtet, engagiert, emotional involviert und freundlich der Sprechende ist. Einsetzbar ist die Software z.B. im Service, Verkauf, Beschwerdemanagement, am Telefon und bei Präsentationen. Im Stimmtraining lernen Mitarbeiter und Führungskräfte, wie sie ihre Stimme steuern und die Klangqualität verbessern. Damit können sie rasch reagieren, wenn die Analyse zeigt, dass die Gesprächsqualität nicht dem Wunsch entspricht.

Flirtfaktor-Analyse für amio.de: Guido Westerwelle auf Platz 1
Für die Analyse des Flirtfaktors von Politikerstimmen hat Arno Fischbacher folgende Kriterien zugrunde gelegt: erotische Stimmlage, Interesse am Publikum, abwechslungsreiches Sprechen, Einbeziehung der Zuhörer und das Einbringen von emotionalen (sexuellen) Signalen. Was der Stimmexperte anhand von Redebeiträgen im Bundestag und Interviews in Talkrunden aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung analysierte, wurde durch eine umfassende technische Stimmanalyse der Gold-Gate GmbH objektiv untermauert. Wegen des Bundestagswahlkampfs standen die Stimmen der fünf Spitzenkandidaten im Fokus des Stimmexperten Fischbacher. Die Ergebnisse im Überblick:

Guido Westerwelle, der gestylte Macher: Seine Stimme lässt hören, dass sie weiß, wo es langgeht und vervollständigt das Bild, das Guido Westerwelle bis zur Perfektion inszeniert: Er ist der stilbewusste, modisch auftretende Macher. Ein eindeutiger erotischer Stimmklang verrät, dass er sich gern selbst reden hört und lässt sogar einen kleinen Schuss Selbstverliebtheit mitschwingen. Diese Emotionen lassen aber auch seine Zuhörer nicht kalt. Zudem versteht es Westerwelle gekonnt, das Publikum in seinen Bann zu ziehen: Er ist auf zustimmende Resonanz bedacht, spricht abwechslungsreich und dynamisch. Das zeigt seinen Zuhörern: Ich habe Interesse an Euch!

Renate Künast, die impulsive Kämpferin: Diese Frau will aus der Reserve gelockt werden, ihre gesamte Sprechweise ist impulsiv bis spröde. Künast steckt stimmlich geradezu ihr Territorium ab. Sie teilt gern aus, kann aber auch, und das verschafft ihr Sympathie, Einstecken. Sie redet stark dialogorientiert, lädt zum Zuhören ein und setzt sich mit ihren Gesprächspartnern auseinander. Selbst wenn sie über sachliche Inhalte spricht, ist sie leidenschaftlich dabei und lässt Empfindungen hören. Ihr Selbstverständnis als Frau ist stets präsent.

Angela Merkel, weibliche Verführungskunst: Sie ist die Warmherzige und die Chefin. Im Sachgespräch bleibt ihre Stimme unpersönlich und grau. Dann geht es um Fakten, und ihre Stimme bleibt monoton. Was ‚die Chefin‘ jedoch zunächst nicht vermuten lässt: In Interviews und Talkshows sendet sie eindeutige Flirtsignale aus. Ihre Stimme wirkt dabei überraschend jugendlich und weiblich, und sie erlaubt sich sehr persönliche Töne. Dabei vermittelt sie Warmherzigkeit und Vertrauen und signalisiert großes Interesse am Zuhörer.

Oskar Lafontaine, der introvertierte Intellektuelle: Er punktet als Redner, blüht geradezu auf hinter dem Pult, will seine Zuhörer überzeugen und in seinen Bann ziehen. Seine Stimme erinnert dann an eine ungeduldige Dampfturbine, die bewegend bis mitreißend ist. Leider lässt er zu wenig Atempausen und damit seinen Zuhörern zu wenig Raum für neue Gedanken. Im Gespräch wirkt Oskar Lafontaine hingegen eigenartig blass und emotionslos. Er spricht monoton bis leiernd und verfällt bisweilen fast in Selbstgespräche, die den Zuhörer überhaupt nicht einbeziehen.

Frank Walter Steinmeier, der langweilende Oberlehrer: Gern gibt er sich staatstragend und spielt die Rolle des väterlichen Beschützers. Dann tönt er in ermüdender Oberlehrerstimme vom Podium und signalisiert seinen Zuhörern damit: Ihr langweilt mich! Mit seiner fast hölzernen Redegestik, mit der er sich am Podium bis zur Heiserkeit verausgabt, steht sich Frank Walter Steinmeier jedoch ein bisschen selbst im Wege, dient diese Gestik ihm doch nur als Schutzschale für eine sensible Seele. Hört man ihm im Zwiegespräch zu, ist seine Stimme kaum wiederzuerkennen, dann ist er nämlich charismatisch und überzeugend. Jedoch auch in der Spontanrede hat er einen Hang zum monologisieren und lädt seine Zuhörer kaum zum Mitdenken ein.

Arno Fischbacher ist Stimmcoach, Wirtschaftstrainer, Speaker und Autor. Er ist Experte für die unbewusste Macht der Stimme in Kundenservice, Führung und Vertrieb. Seine langjährigen Erfahrungen als Schauspieler, Moderator und Führungskraft hat er zu einem modernen Trainingsansatz verdichtet. Mit „Voice Awareness“ verbindet er die Arbeit an der Stimme und Kommunikationsverhalten mit aktuellen Erkenntnissen aus der Psycholinguistik und Wahrnehmungsforschung. Als Gründer und Vorstand von stimme.at, dem europäischen Netzwerk der Stimmexperten, trägt Arno Fischbacher heute wesentlich zum gesellschaftlichen Bewusstsein für den Wirtschaftsfaktor Stimme bei.

Die Analyse des Flirtpotenzials deutscher Politikerstimmen führte Arno Fischbacher im Auftrag der Partnerschaftsbörse amio.de durch. Die Ergebnisse basieren auf seiner Erfahrung als Stimmexperte und der computergestützten Analyse mit Power2Voice, einer PC-Applikation der Gold-Gate GmbH.

Quelle: http://www.pressetext.at / Foto: Copyright Christian Schneider