Scandic Way of Living: Gemütlichkeit als Lebensphilosophie

Stress und Unruhe draußen im Berufsalltag, Gemütlichkeit und Entschleunigung daheim in den eigenen vier Wänden – das hat man doch irgendwie schon einmal gehört. Richtig, ganz neu ist das nicht. Der Megatrend Gemütlichkeit bleibt auch weiterhin bestehen, verändert aber einmal mehr sein Gesicht.

Nach wie vor steht der Wunsch, den eigenen Wohnbereich in dieser umtriebigen Zeit als ruhespendenden Rückzugsort anzulegen, ganz oben auf der Liste der Gestaltungstrends. Livingpress hat Ideen gesammelt und zeigt, wie man mit verschiedenen Materialien, Formen und Farben Wohnräume mühelos in Wohnträume verwandeln kann.

Passend zum Zeitgeist
„Cosy living“ lautet das Schlagwort für helles, freundliches Wohnen und erinnert an „Hygge“, die dänische Glücksformel aus dem hohen Norden, die vor einigen Jahren auch in den Lebensalltag unserer Breiten kam – und blieb. Es passt zum Zeitgeist, dass die Trends heute langlebiger sind als früher und tendenziell eher mehrere Jahre und nicht nur eine Saison am Start bleiben.

Weniger ist mehr
„Tasteful Residence“ heißt einer der Wohntrends, bei dem sinnliche Materialien und klare Linien den Lieblingsstücken und Unikaten eine individuelle Ausstrahlung verleihen. Das können luxuriöse Loungemöbel wie ein bequemer Sitzsack sein, der sich dem Körper perfekt anpasst und sich hervorragend zum Fernsehen, Lesen oder Entspannen eignet.

Ikea mal aufgeräumt und weniger hyggelig
Ikea mal aufgeräumt und weniger hyggelig  (c) pixabay

Aber auch einzelne Kissen, Decken oder Pflanzen sorgen für Behaglichkeit, denn nicht nur in hektischen Zeiten ist alles gefragt, was Ruhe und Erholung verspricht. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass die Kuschelaccessoires sparsam verteilt werden, damit die Räume nicht überladen wirken. Weniger ist mehr, lautet die Devise beim skandinavischen Wohnstil, insbesondere wenn das „Wenige“ dafür von bester Qualität ist.

Zeitloser Skandi-Style
Natürlich sind helles Holz oder Accessoires in Holzoptik das A&O beim zeitlosen Skandi-Stil. Schlicht und formvollendet wirken die Design-Einflussgeber der Mid-Centuries auch heute noch. Gerade Linien, schräg abgestellte Möbelbeine und elegante Rundungen sind ebenso typisch wie das Primat der Funktion.

Alles, was benutzt wird, ist kompromisslos praktisch, nützlich und wenn möglich multifunktional. Das schafft Platz und Raum in Zimmern und Schränken. Besonders beliebt ist daher Geschirr, das platzsparend gestapelt werden kann oder Elemente wie vielseitige Deckel auf Schälchen und Krügen enthält, die sich bei Bedarf im Nu in eine kleine Servierplatte oder einen Dip-Teller verwandeln lassen.

Bitte recht freundlich
Freundlich und entspannt kommt das Erscheinungsbild des „Cosy living“ daher und bringt mit Pastell- und Pudertönen sowie Grün- und Blautönen beruhigende Farbe ins Leben. Helle Wände, Wandvorhänge oder Wabenplissées lassen Räume größer und weiter erscheinen, Küchengeräte oder Kochutensilien in zartem Gelb, Rosé oder Creme setzen Assoziationen an die unbeschwerte Stimmung des Sommers frei und machen gute Laune. Und das ist sicherlich ein Kernpunkt des skandinavischen Trends, dessen Botschaft lautet: Sei gut zu dir, gönn‘ dir etwas.

Gemütlichkeit als Lebensphilosophie
Sich etwas gönnen, was Freude macht….Für den einen ist das ein aromatischer Kräutertee, für den anderen ein extra starker Espresso oder ein schön gedeckter Tisch, an dem sich Freunde und Familie in gemütlicher Runde zusammenfinden.

Rustikales Geschirr, Holzschneidebretter oder Schalen mit nordischen Leckerbissen sind Teil dieses entspannten Beisammenseins, bei dem alles einladend und authentisch, aber immer unaufgeregt und locker gehandhabt wird. Geschickt verteilte Kerzen oder Lampen erzeugen eine warme, moderate Lichtwirkung und unterstreichen das stimmige Ambiente rund um‘s Kaminfeuer, während draußen die ersten Herbststürme an den Fenstern rütteln.

Gastlichkeit ist ein wesentlicher Faktor dieses Lebensstils, bei dem leckeres Essen wie schnell vorzubereitende Fischspezialitäten oder süße Versuchungen wie schwedische Zimtschnecken oder „Prinsesstarta“ eine nicht von der Hüfte, pardon Hand zu weisende Rolle spielen. Ist gerade keine „Prinzessinnentorte“ zur Hand, kann man genauso gut zu einem „Kladdkaka“ – Rezept für Kuchen mit reichlich Schokolade greifen und die, wie wir alle wissen, macht immer glücklich!

Foto /Quelle: Bild von THAM YUAN YUAN auf Pixabay, livingpress.de