Naturheilkunde im Fokus

Für viele Menschen sind natürliche Arzneimittel eine willkommene Alternative zu herkömmlichen Medikamenten. Aus Sorge vor Nebenwirkungen chemischer Präparate und dem gleichzeitigen Wunsch nach effektiver Wirksamkeit greifen sie lieber auf die natürliche Apotheke zurück. Doch um sich auf diese Weise körperlich wie geistig gesund und fit zu halten, erfordert es besondere Kenntnisse der phytotherapeutischen Heilverfahren.

Vater Natur
Geprägt wurde der Begriff Naturheilkunde u. a. von Christoph Wilhelm Hufeland (1762-1836), einem deutschen Arzt und Lebenskraft-Theoretiker, der außerdem als Begründer der Makrobiotik gilt. Unter dem Begriff werden verschiedene Methoden verstanden, die die körpereigene Selbstheilung aktivieren sollen. Dabei wird auf in der Natur vorkommende Mittel und Reize gesetzt.

Zur Naturheilkunde zählen neben dem Einsatz pflanzlicher Wirkstoffe auch Wasseranwendungen, diätetische Maßnahmen und die sog. Ordnungstherapie, bei der die Strukturierung der Lebensumstände zur Gesundheit von Körper, Geist und Seele führen soll. Oft werden auch Methoden der Alternativmedizin wie etwa die Aromatherapie als naturheilkundlich bezeichnet.

Hilf dir selbst
Eine pharmakologische Behandlung ist im Wesentlichen eine symptomatische Behandlung. Im Gegensatz dazu haben die meisten naturheilkundlichen Verfahren einen ganzheitlichen Ansatz, denn sie versuchen, die gestörte Harmonie des gesamten Organismus wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Sie greifen mittels bestimmter Korrektursysteme in fehlgeleitete Prozesse im Körper ein, um so Körper, Seele und Geist wieder in Balance zu bringen. Ein Großteil der Morbidität entsteht aus fehlerhaften Gewohnheiten. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, die Regeln einer ausgewogenen Ernährung zu kennen – denn für die Gesundheit ist sie grundlegend.

Die natürliche Apotheke der Natur
Die natürliche Apotheke der Natur

Süße Versuchung, bittere Wahrheit
Produkte mit einem hohen Zuckergehalt versorgen den Körper zwar schnell mit Energie, haben jedoch eine Vielzahl an negativen Auswirkungen. Beispielsweise schießt der Blutzuckerspiegel in die Höhe, um danach rapide wieder abzufallen – Heißhunger entsteht. Ein hoher Blutzuckerspiegel führt zur Degeneration von Kollagenfasern und fördert den Verlust der Elastizität der Haut.

Menschen, die zu viel Zucker und industriell verarbeitete Lebensmittel zu sich nehmen, leiden oftmals unter Darm- und Verdauungsstörungen und sind häufig übersäuert. Zucker sollte daher nur selten auf dem Ernährungsplan stehen. Alternativmediziner und Heilpraktiker empfehlen eine basenüberschüssige Ernährungsform mit möglichst vielen saisonalen und regionalen Produkten.

Die Lösung: Integrative Medizin
Untersuchungen zufolge wenden sich Ärzte jedem Patienten durchschnittlich acht Minuten zu. Deren Wunsch nach einer ergänzenden naturheilkundlichen Behandlung ist zudem überraschend groß. Die integrative Medizin macht diese Kombination möglich: Mehr als 40.000 Ärzte bieten in Deutschland mittlerweile alternativmedizinische Methoden an. Hier vereinen sich konventionelle Medizin und naturheilkundliche Behandlungsmaßnahmen.

Arzneipflanze des Jahres
Jedes Jahr wählt der „Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenheilkunde“ an der Universität Würzburg ein Heilkraut zur Arzneipflanze des Jahres. 2016 wurde diese Ehre dem Kümmel zuteil: Mit seinen beruhigenden und krampflösenden Eigenschaften ist die Wiesenpflanze insbesondere für Magen und Darm eine wahre Wohltat.

Doch auch bei Erkältungen und Menstruationsbeschwerden kann Kümmel auf ganz natürliche Weise heilungsfördernd wirken. Die Arzneipflanzen der vergangenen Jahre waren übrigens Echtes Johanniskraut (2015), Spitzwegerich (2014) und die Große Kapuzinerkresse (2013).

Dagegen ist ein Kraut gewachsen
Ob Magen-Darm-Beschwerden, Schlafstörungen oder Erkältungen – gegen jedes Leiden ist ein Kraut gewachsen. Dabei ist die Heilpflanzenkunde ist sehr vielfältig. Zu den beliebtesten Vertretern aus der natürlichen Apotheke zählen:

Baldrian
Brennnessel
Huflattich
Johanniskraut
Kamille
Mistel
Pfefferminze
Sanddorn
Spitzwegerich
Weißdorn

Foto / Quelle: Hepabesch, medicalpress.de

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