Irrtümer über Einbrecher

Die Einbruchszahlen nehmen in Deutschland kontinuierlich zu und so auch bei vielen Menschen die Angst davor, selbst Opfer zu werden. Wenn wir an Einbrecher denken, haben wir meist den Profi vor Augen, der seine Einbrüche detailliert plant und diese dann minutiös umsetzt.

Diese Vorstellung ist allerdings nicht realistisch. Meist handelt es sich bei den Einbrechern nämlich um Gelegenheitstäter, die dann die Gunst der Stunde nutzen, wenn sich gerade die Gelegenheit ergibt.

Da es Einbrechern immer noch zu leicht gemacht wird, wurden zur Information gravierende Irrtümer über Einbrüche und Einbrecher zusammengetragen.

Irrtum 1: Einbrecher „arbeiten“ meist nachts und in völliger Dunkelheit!
Bei Einbrechern denken die meisten Menschen an dunkel gekleidetes und lichtscheues Gesindel, das die tiefe Nacht nutzt, um in Häuser und Wohnungen einzudringen.

Das ist absolut falsch! In Privathäuser wird nämlich meist tagsüber eingebrochen. Das ist eigentlich auch logisch. Da man nachts und im Dunkeln schläft, können die potenziellen Einbrecher nicht erkennen, ob jemand zuhause ist oder nicht. Tagsüber sind die meisten Menschen bei der Arbeit.

Man braucht nur zu klingeln, um festzustellen, ob die Luft „rein“ ist. Besonders beliebt ist natürlich die Winterzeit. Durch die frühe Dunkelheit können potenzielle Täter schnell erkennen, in welchem Haus Licht brennt oder der Fernseher läuft.

Irrtum 2: Nachbarn bieten einen sicheren Schutz vor Einbrechern!
Das man als Nachbarn ein wenig gegenseitig auf sich aufpasst, ist ebenso schön wie unzuverlässig. Selbst wenn der Nachbar einen Unbekannten auf dem Grundstück oder im Treppenhaus sieht, weiß der Nachbar doch nicht, ob es sich dabei nicht um Freunde und Bekannte, einen Handwerker oder einen Lieferanten eines Bewohners handelt.

Vermutlich würde er nicht gleich die Polizei rufen. Noch unwahrscheinlicher ist diese Form der Nachbarschaftshilfe in großen Mietshäusern. Einbrecher nutzen hier die Anonymität gnadenlos aus.

Immer mehr Einbrüche verunsichern die Bevölkerung!
Immer mehr Einbrüche verunsichern die Bevölkerung

Irrtum 3: Einbrecher handeln nie spontan!
Auch das ist natürlich totaler Quatsch. Nur ca. 30 Prozent aller Einbrüche sind geplant. Alle anderen sind situationsabhängig. Es reichen einige Beobachtungen, und der Einbrecher schlägt sofort los. Ein angekipptes Fenster, eine nur angelehnte Terrassentür, kein Auto vor dem Haus und kein Nachbar in Sicht? Dann wird sofort und rücksichtslos zugeschlagen.

Irrtum 4: Alle Einbrüche sind situationsabhängig und kurzentschlossen!
Auch diese Behauptung entspricht nicht den Tatsachen. Viele Einbrecher – ca. 30 Prozent – gehen natürlich auch sehr systematisch vor. Haben sie ein lohnendes Objekt gefunden, wird es oft tagelang beobachtet, um zu sehen, wann Haus oder Wohnung verlassen sind. Einbrecherbanden spähen oft auch mehrere Häuser/Wohnungen gleichzeitig aus, um sie dann innerhalb eines Tages alle auszuräumen.

Irrtum 5: Mechanische Sicherungen bieten keinerlei Schutz vor Einbrechern!
Falsch, falsch und nochmal falsch. Einbrecher beenden ihren Versuch bereits nach wenigen Minuten, wenn sie vor einem Problem stehen, das sie nicht sofort lösen können. Sie suchen dann schnell das Weite, da die Gefahr zu groß ist, entdeckt zu werden.

Mann muss es den Langfingern also so schwer wie möglich machen. Schützen sollte man sein Eigentum zusätzlich mit mechanischen Sicherungen an Fenstern, Türen und dem direkten Durchgang von der Garage ins Haus. Mechanische Sicherungen sind eine Hürde, um die Einbrecher einen großen Bogen machen und ihr Glück lieber woanders suchen.

Foto / Quelle: fenstersicherung-info.de