Wie kann die Verwaltung die Menschen erreichen?

Die veränderte Mediennutzung der Bevölkerung bereitet den Pressestellen deutscher Kommunen Kopfschmerzen. Wie erreichen sie jung und alt gleichermaßen? Welche Medienkanäle sollen und müssen bespielt werden? Soziale Netzwerke? Zeitungen? Live-Streaming? Podcasts?

Diese und viele weitere Fragen stellt die andersneu Kommunikations Studie 2021/2022 und zeigt, wie der Medienwandel die Öffentlichkeitsarbeit erfasst hat. Der Einzug des Internets, das 2007 von Apple vorgestellte erste Smartphone und der Siegeszug sozialer Netzwerke und Apps markiert heute den wahrscheinlich größten Wendepunkt in der menschlichen Mediengeschichte und Kommunikation.

Diese Medienereignisse fordern von der Öffentlichkeitsarbeit von Kommunen und Städten einen massiven Strategiewechsel mit zahlreichen neuen Herausforderungen. Denn immer weniger Bevölkerungsgruppen nutzen heute  klassische Kanäle wie z.B. Zeitungen und insbesondere jüngere Menschen erreichen kommunale Verlautbarungen nicht.

Fehlende Inhalte für aktuelle Kanäle

Kommunale Öffentlichkeitsarbeit setzt nach wie vor sehr stark auf die Verbreitung von Nachrichten und Informationen über Tageszeitungen. Plattformen wie zum Beispiel Instagram, die gerade bei jüngeren Menschen sehr beliebt sind, werden nur zögerlich aufgebaut und bespielt.

Die meisten Kommunen veröffentlichen ihre Pressemeldungen auch auf ihren Webseiten und/oder Facebook-Angeboten. Moderne Medienformate wie z.B. Stories und Videos, die extra für soziale Netzwerke produziert werden, fehlen jedoch in vielen Fällen.

Schachtel mit Kaffee
Nicht alle lesen Zeitung, nicht alle schauen TikTok / © andersneu.de

Die Angst vor dem Shitstorm

Die Angst vor dem Shitstorm beeinflusst die kommunale Kommunikation. Keine Kommune will Ziel eines Shitstorms werden. Deswegen verzichten viele Kommunen darauf, schwierige Themen auf sozialen Plattformen zu veröffentlichen. Einige Kommunen meiden aus diesem Grund soziale  Plattformen sogar vollständig.

Wenn Bürger zu Kunden werden

Die fortschreitende Digitalisierung sorgt dafür, dass Menschen sich zunehmend als Kunden verstehen und selbstverständlich Serviceleistungen erwarten.

Um kommunale Botschaften an die Bürger zu bringen, bedarf es nicht nur neuer medialer Kanäle, sondern generell eines anderen Ansatzes in der Ansprache der Menschen. Kommunale Verwaltungen, die Ihre Bürger als Kunden begreifen, wird es darum in Zukunft besser gelingen, diese gezielt zu informieren und zu erreichen.

Rege Beteiligung

“Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen der Studie”, verrät Moritz Sauer, einer der beiden andersneu-Geschäftsführer und fährt fort: “Es haben viele Gemeinden und Städte verschiedenster Größen an unserer Studie teilgenommen. Durch die Vielfalt der Antworten ergibt sich ein aktuelles Bild der täglichen Öffentlichkeitsarbeit deutscher Kommunen.”

Markus Erdmann, zweiter Geschäftsführer von andersneu freut sich ebenfalls über die Ergebnisse der Studie: “Unsere Studie zeigt, wo es in der Öffentlichkeitsarbeit hapert und wo noch Verbesserungspotential liegt. Positiv fällt auf, dass viele Kommunen die Zeichen der Zeit erkennen und ihre Angebote kontinuierlich umstrukturieren, erweitern und verbessern.”

Quelle / Fotos: andersneu.de