Österreich im Modelfieber

Die Castingshow „Austria’s Next Topmodel“ (ANTM) hat dem ProSiebenSat.1-Tochtersender Puls 4 zu Topquoten verholfen. Am Ende der ersten Staffel des österreichischen Ablegers von Heidi Klums „Germany’s Next Topmodel“ (GNTM) steht Puls 4 eindeutig als Sieger fest. Ähnlich wie die deutsche Version des Modelwettbewerbs, die am 12. Februar bereits in die vierte Runde geht, entpuppte sich auch ANTM als Zuschauerhit. Puls 4 erzielte von Folge zu Folge beachtliche Einschaltquoten. Der Sender kam mit der Show in der Regel auf Marktanteile zwischen acht und zwölf Prozent und lag damit im Hauptabendprogramm des österreichischen Privatfernsehens mehrmals an erster Stelle. Die Auftaktepisode von ANTM brachte Puls 4 mit 13,1 Marktanteil gar die höchsten Quoten seit Bestehen des Senders ein und lag in Österreich über den Quoten der allerersten Folge von Germany’s Next Topmodel auf ProSieben.

Ebenso wie die beiden Sender sind auch die Topmodel-Shows miteinander verwandt. So wurde bereits zu Beginn von „Austria’s Next Topmodel“ verlautbart, dass die Gewinnerin der Show auch automatisch bei den Finalrunden der neuen Staffel von GNTM mitmachen kann. Genau diese Ankündigung könnte allerdings negative Auswirkungen auf das heutige Finale von ANTM auf Puls 4 haben. Denn nach zahlreichen Spekulationen über die mögliche Gewinnerin kamen in den vergangenen Tagen auch Fotos der aktuellen Aufzeichnungen von „Germany’s Next Topmodel“ in Umlauf, auf denen sich die österreichische Teilnehmerin Larissa unter den Modelanwärterinnen befindet. Sollten die Fotos echt sein, deutet damit bereits vor Ausstrahlung des Finales alles darauf hin, dass die Kärntnerin den Wettbewerb in Österreich gewonnen hat. Puls 4 reagiert auf die Gerüchte reserviert. „Das sind alles Spekulationen. Wir freuen uns eigentlich auch darüber, weil es doch eindeutig das Interesse an dem Format zeigt. Das Finale ist am Donnerstag um 20:15 Uhr und dann steht die Gewinnerin wirklich fest“, sagt Christina Patzl, Pressesprecherin von Puls 4 auf Nachfrage von pressetext.

Die hervorragenden Quoten verdankt ANTM auch der Popularität der Muttersendung, die bereits seit mehreren Jahren unter der Schirmherrschaft von Heidi Klum auf ProSieben läuft und im gesamten deutschsprachigen Raum zu sehen ist. Umgekehrt dürften allerdings nur wenige deutsche Topmodel-Fans die Österreichversion verfolgt haben. „Innerhalb Deutschlands kann man ‚Austria’s next Topmodel‘ nicht im TV sehen, da Puls 4 verschlüsselt sendet. Die Sendung ist aber immer eine Woche lang auf topmodel.puls4.com online“, so Patzl. Inwiefern die beiden Versionen einander tatsächlich nützten, könne man nicht so einfach sagen, meint Frank Schindler, Programmkommunikation bei ProsSieben, gegenüber pressetext. „Was man sagen kann ist, dass GNTM bisher auch in Österreich mit großem Interesse verfolgt wurde. Insofern ist das Konzept der Sendung den Zuschauern bekannt“, erklärt Schindler.

Die Rechte für das Format musste Puls 4 trotz Senderverwandschaft zu ProSieben jedoch eigenständig einholen. „Wir haben die Lizenz vom US-Sender CBS erworben. Produziert wird ‚Austria’s next Topmodel‘ von RedSeven Entertainment, der Produktionsfirma von ProSiebenSat.1“, erläutert Patzl. Ob es eine Fortsetzung der österreichischen Ausgabe geben wird, ist noch nicht sicher, aber „sollte sich die ganze Staffel, also auch das Finale auf demselben super Niveau halten, denken wir über eine zweite Staffel nach“, so die Puls-4-Sprecherin. In Deutschland dürfen sich die Fans einstweilen auf den Start der vierten Staffel und die Teilnahme zumindest einer Österreicherin freuen. „Am Konzept der Sendung hat sich auch diesmal nichts geändert. Was neu ist, sind zwei öffentliche Castings in Düsseldorf und München“, verrät Schindler. Das liege aber keinesfalls daran, dass sich nicht mehr genügend Mädchen beworben hätten, so Heidi Klum in einem Interview. „Im Gegenteil: Das Interesse an der Show ist riesig. Zum Anmeldeschluss hatten wir so viele Bewerberinnen wie noch nie“, sagt Klum. Da sowohl die Staffel-Gewinnerinnen Barbara als auch Jenny im Rahmen einer Scouting-Tour entdeckt wurden, soll in diesem Jahr in noch größerem Stil gecastet werden.

Foto: puls4.com