Lanzarote – Perle im Atlantik

Lanzarote ist eine der kanarischen Inseln, sie liegt mitten im Atlantik und nicht einmal 100 Kilometer von der afrikanischen Küste entfernt. Dank ihres warmen Klimas ist die Insel vor allem im Winter ein beliebtes Reiseziel. Gleichwohl ist nicht jeder Besucher von ihr begeistert, andere können nicht genug von ihr bekommen. Sie wird geliebt oder gehasst – dazwischen passt nur wenig. Das liegt vor allem daran, dass sie so ganz anders ist, wie man es hierzulande gewohnt ist. Lanzarote ist zum Beispiel ungeheuer karg, was zum einen daran liegt, dass es dort fast so wenig regnet, wie in der Sahara. Zum anderen liegen die letzten Vulkanausbrüche kaum 300 Jahre zurück, entsprechend ist das Vulkangestein eindeutig in Überzahl im Vergleich zu den Pflanzen.

Blick über die Feuerberge von Lanzarote

Das gilt vor allem für den südlichen Teil der Insel mit seinen Feuerbergen. Wer die Montañas del Fuego im Nationalpark Timanfaya besucht, fühlt sich wie in einer anderen Welt. Auf dem Mond wird es nicht viel anders aussehen, überall sind Krater zu sehen und das schwarza Lavagestein. Die Berge sehen aus, als ob die Lava erst gestern zum Erliegen gekommen ist. Ein einmaliges Schauspiel, das es auf der Welt nicht noch einmal in dieser Art zu sehen gibt.

Damit dies auch so bleibt, gibt es ganz strenge Regeln. So dürfen Besucher nur mit dem Bus durch die Feuerberge fahren. Aussteigen ist nur am Restaurant El Diablo möglich. Hier lässt sich hautnah miterleben, wie stark die Hitze noch kurz unter der Erdoberfläche bollert. So wird zum Beispiel über einem Erdloch Fleisch gebraten oder es werden trockene Reisigzweige entzündet.

Eine besondere Sehenswürdigkeit auf Lanzarote ist El Golfo. Dabei handelt es sich um einen zur Hälfte im Meer versunkenen Vulkankrater, in dessen Mitte sich eine Lagune gebildet hat. Doch von wegen blaue Lagune, die auf Lanzarote ist nämlich grün. Das liegt daran, dass sie von einen besonderen Algenart besiedelt ist. Umrandet ist die grüne Lagune von einem schwarzen Strand. Das ergibt natürlich sehenswerte Fotos.

Ein Besuch von El Golfo sollte sich keiner entgehen lassen, der im Süden von Lanzarote unterwegs ist. Von dort ist nicht mehr weit zu den Weinbergen der Insel. La Geria heißt das Weinanbaugebiet, das die Inselbewohner mühsam dem unfruchtbaren Vulkanboden entrungen haben. Sie haben einfach so tief gegraben, bis sie auf fruchtbaren Mutterboden stießen. Die Weinstöcke stehen daher in tiefen Kuhlen, die von kleinen Mäuerchen umgeben sind, damit der unvermeidliche Wind sie nicht gleich wieder zuweht.

Vom schwarzen bzw. dunklen Vulkangestein war jetzt bereits genug die Rede. Dieses steht ganz im Gegensatz zu den weißen Häusern, die es überall auf der Insel gibt. Die Häuser sind nicht nur bevorzugt weiß gehalten, sie sind zudem höchstens drei Stockwerke hoch. Hässliche Hotelklötze sucht man auf Lanzarote daher vergeblich. Das ist das verdienst von Cesar Manrique, einem Künstler, der leider bereits viele Jahre tot ist. Sein Erbe ist jedoch überall auf der Insel anzutreffen. So baute er zum Beispiel sein Wohnhaus in eine Lavablase.

Ebenfalls in einer Lavaröhre liegen die Jameos del Agua. Die Kulturstätte und Touristenattraktion wurde von Manrique im Jahr 1966 gestaltet. Dort finden zum Beispiel unterirdische Konzerte statt, den Mittelpunkt bildet ein sehenswerter künstlicher Pool. Eine Besonderheit sind zudem die weißen Albinokrebse, die dort in einem unterirdischen See leben. Besonders ist an ihnen, dass sie sonst nur in großen Meerestiefen von über 2000 Metern vorkommen. Wie sie in den See gekommen sind, weiß niemand.

Auf Lanzarote gibt es nicht nur viel zu sehen, sondern die Insel bietet sich auch zur Erholung an. Da sie nicht besonders groß ist, ist das Meer eigentlich immer zu sehen oder zumindest in der Nähe. Im Winter ist das Wasser zwar recht frisch, doch die Mutigen steigen auch im Dezember oder Januar in die Fluten des Atlantik. Die Außentemperaturen fallen selbst im Winter kaum unter 20 Grad und Regen fällt meist ebenfalls keiner. In den großen Touristen-Hochburgen Costa Teguise, Playa Blanca oder Puerto del Carmen laden breite Strände zum Verweilen ein.

Hier reiht sich ein Hotel an das andere, ohne dass es allzu aufdringlich wirkt. Damit unterscheidet sich Lanzarote wohltuend von zum Beispiel Gran Canaria oder auch Teneriffa. Die oben genannten Orte sind natürlich ebenfalls komplett auf Tourismus ausgerichtet, wer etwas vom ursprünglichen Lanzarote erfahren möchte, muss mehr in die Inselmitte fahren. Hier gibt es zum Beispiel Orte wie Yaiza oder Uga, durch die die Touristen in der Regel höchstens durchfahren. In Uga leben im Übrigen nachts die Kamele, die tagsüber eine kleine Runde mit Touris auf dem Buckel durch die Feuerberge drehen.

Foto / Quelle:  www.bauredakteur.de, Dominik Hochwarth