Toskana: „Urlaub im Olivenhain“ bei Camaiore
|Die Toskana hat viele Gesichter! Dass dazu auch ein veritables Gebirge gehört, ist vielen Menschen nicht bewusst. Aber die Apuanischen Alpen, die unmittelbar hinter den Sandstränden der Versilia aufsteigen, sind voller Schönheit und bieten einen hohen Erlebniswert. Als fester Standort kommt die kleine Landstadt Camaiore in Frage. Campus Maior (das heißt: Großes Feld) nannten die Römer diese Gegend.
Der Ort liegt in einer Ebene, nur wenige Meter über dem Meeresspiegel, die umstehenden Berge aber erheben sich auf mehr als 1200 Meter. In früheren Zeiten wurde Camaiore, im Mittelalter auch eine Station der Pilgerstraße „Via Francigena“, durch einen Kranz von Castellen auf exponierten Hügelkuppen geschützt. Heute sind diese Wehrbauten zu Dörfern geworden, deren historisches Flair bezaubernd ist. Eine phantastische Aussicht auf das nur acht Kilometer
entfernte Meer und auf die grünen Berge der Apuanischen Alpen wird dem Besucher als Zugabe gegeben.
Camaiore hat zwar einige Hotels, die üblichen Café-Bars, zwei Museen und alle Geschäfte des täglichen Bedarfs, aber so recht hat der Tourismus diese hübsche Stadt noch nicht entdeckt. Und das ist gut so! Zwar kommen wohl manchmal Touristen, die direkt am Strand in Lido di Camaiore oder Viareggio ihren Urlaubsort gefunden haben, in die beschauliche Stadt, um typisch italienisches Flair oder die kräftigen lokalen Speisen zu genießen. Aber Abzocke und aufgemotzter, schein-folkloristischer Rummel sind hier nicht anzutreffen.
Wie kommt man nach Camaiore und wo nimmt man Quartier? Für die Anreise stehen alle Möglichkeiten offen: Per Bahn, mit dem Auto oder auch mit dem Flugzeug. Hier kommen die Flughäfen Florenz und vor allem Pisa in Frage. Früher kamen die Pilger allerdings zu Fuß: Auf der Via Francigena ging es Richtung Rom. Geschlafen wurde in einfachen Massenquartieren, vor allem in Kirchen. Heute ist ist der Tourismus individueller: Es gibt zahlreiche Ferienhäuser, die entweder in den alten Dörfern, oder auch außerhalb in den Olivenhainen liegen. Wer gänzlich ungestört und ohne Rummel einen italienischen Urlaub verbringen will, ist hier genau richtig aufgehoben.
Wenn man schon mitten im Olivenhain wohnt, empfehlen sich naturverbundene Freizeitaktivitäten. Wunderbare Wanderungen durch Kastanienwälder, über hoch gelegene Matten und zu reißenden Bergbächen, lassen sich oft ohne zusätzliche Anfahrt unternehmen. Camaiore ist das Kletterparadies der Toskana. Dutzende von eingerichteten Kletterwegen an den Felsen von Candalla Alta oder Isola di Greppolungo laden Kletterer mit entsprechender Erfahrung ein. Mountainbiking und Gleitschirmfliegen gehören ebenfalls zu den anspruchsvolleren Outdoor-Sportarten, die sich anbieten.
Wer sich für Kultur interessiert, hat es zu den berühmten toskanischen Städten nicht weit. Am nächsten liegen Lucca und Pisa mit ihren zahlreichen Museen, den großartigen Villen und ihren historischen Gebäude. Aber auch Florenz erreicht man schnell und einfach. Aber natürlich kann man einen Urlaub im Olivenhain auch dem Ausspannen, Abschalten und einfachem Sicherholen widmen. Wenn sich der Tag zu neigen beginnt, besucht man dann Camaiore und lässt sich vom lebendigen Treiben auf den Straßen der Altstadt inspirieren. Bei einem Capuccino oder Glas Wein oder beim Flanieren durch die Einkaufsstraßen kommt die Erholung wie von selbst.
Der Journalist und Toskana-Kenner Thomas Ricken hat in den Olivenhainen bei Camaiore in langjähriger Eigenarbeit ein altes Rustico in ein modernes Ferienhaus verwandelt und bietet es seit 2013 zur Miete an. Er empfiehlt die Stadt Camaiore und ihre Ortschaften als idealen Ferienort für Naturliebhaber, Wanderer, Kletterer oder Mountainbiker. Thomas Ricken ist Jahrgang 1957, hat als Student seine Liebe zu Italien entdeckt und bereist die Toskana seit mehr als 35 Jahren.
Foto / Quelle: Thomas Ricken, urlaub-im-olivenhain.de