Gelungene Sonderzug-Reise aus Berlin zur Partnerstadt in Polen

Seit 21 Jahren besteht die Städtepartnerschaft zwischen Berlin-Pankow und der polnischen Stadt Kolobrzeg (Kolberg) an der Ostsee. Erstmals fand in diesem Jahr eine Vereinsfahrt mit einem Sonderzug statt. Erfolgreich: Über 130 Teilnehmer fuhren mit und konnten ein sonniges und an Veranstaltungen reiches langes Wochenende in der Partnerstadt erleben.

Seit vielen Jahren fuhr damit erstmals wieder ein Zug direkt und ohne Umsteigen von Berlin bis in den beliebten Ostsee-Urlaubort. Gleichzeitig ist die Fahrt ein Signal, dass die Bahnverbindungen zwischen Deutschland und Polen noch deutlich ausgebaut werden sollten. Für viele Teilnehmer war es dennoch eine Überraschung, dass sich so viele Ostseebäder in Polen auch per Bahn erreichen lassen.

Am Morgen des 22. Mai 2015 fuhr der Sonderzug in Berlin-Gesundbrunnen ab. Über 130 Reisende waren mit an Bord der Bahnreise, die vom Verein Freunde Kolbergs e.V. organisiert wurde. Die Freunde Kolbergs sind ein Berliner Verein, der für die Städtepartnerschaft mit Kolobrzeg Veranstaltungen durchführt und Initiativen fördert. Der mitreisende Bezirksbürgermeister von Berlin-Pankow, Matthias Köhne, sprach sich sehr deutlich für den Ausbau der Zugverbindungen zwischen Berlin und Kolobrzeg aus.

In Szczecin (Stettin) stieg der Bürgermeister von Kolobrzeg, Janusz Gromek, zu. Die Teilnehmer erlebten in Szczecin eine einzigartige Hafenrundfahrt, während der die Deutsche Bahn AG ihre Aktivitäten im Umschlaggeschäft vorstellte. Nach Weiterfahrt durch die zauberhaft-sonnige Landschaft von Zachodniopomorskie (Westpommern) erreichte der Sonderzug am frühen Nachmittag Kolobrzeg. Dort wurden die Teilnehmer bereits vom gastgebenden Hotel und der örtlichen Presse erwartet.

Sonderzug Berlin-Kolobrzeg bei der Ankunft in Kolobrzeg

In Kolobrzeg boten die Kolberger Tage ein umfangreiches Programm: Der Hansemarkt mit Handwerk und Kunst, die Rekonstruktion der alten Festung Kolberg unter anderem mit in Handarbeit nachgebauten Kanonen auch aus dem napoleonischen Krieg, viele Konzerte, das Drachenbootrennen, die maritime Seemannsmesse oder die Eröffnung der neuen Backsteingotik-Ausstellung im örtlichen Museum sind nur eine Auswahl aus dem Angebot. Stadt- und Ausstellungsführungen sowie Sport- und Erholungsmöglichkeiten rundeten das Angebot an die Teilnehmer ab.

Die Rückreise am 25. Mai 2015 im Sonderzug wurde durch einem sehenswerten Aufenthalt in der Stadt Gryfice bereichert: Dort warteten eine Jugendtanzgruppe und ein Jugendorchester auf den Zug und spielten nach Einfahrt ein unterhaltsames Programm. Bahninteressierte besichtigten das Schmalspurbahnmuseum im Ort.

Besonderer Dank für die Unterstützung bei der Reise geht an die Mitarbeiter der Regionalbahnen in Deutschland und Polen, die auf der Sonderfahrt eindrucksvoll bewiesen, wie die Verbindung funktionieren kann. Viele der Teilnehmer wünschen sich eine dauerhafte Bahnverbindung zwischen Berlin und Kolobrzeg, besonders in der sommerlichen Badesaison. Viele würden die Bahn gern nutzen, wenn die Zahl der Umstiege verringert würde, die Verbindungsdauer durch höhere Fahrgeschwindigkeiten verkürzt und die Abstimmung der Fahrpläne zwischen den Bahngesellschaften in Polen und Deutschland noch kundenfreundlicher würde.

Der Verein ‚Freunde Kolbergs‘ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Verbindungen zwischen den Partnerstädten in verschiedenen Bereichen auf- und auszubauen. Dazu gehören Kunst, Wirtschaft, Kultur, private Kontakte und projektbezogene Anlässe. Genauso sind die Aktiven des Vereins an der Kontaktpflege zwischen anderen Vereinen und Schulklassen interessiert und unterstützen diese. Zahlreiche Vereinsmitglieder unterhalten selbst enge Freundschaften in die Partnerstädte und nutzen diese für die Vereinsarbeit.

Foto / Quelle: freunde-kolbergs.de