Boutique-Hotels in Bayern: Der Trend setzt sich fort

Wer die Kataloge der Reiseanbieter studiert, findet zunehmend „Boutique-Hotels“ im Angebot und fragt sich, was ein Hotel oder Gästehaus mit dem Einzelhandel zu tun hat. Der Begriff verwirrt auf den ersten Blick, aber diese Boutique-Hotels sind mehr oder weniger als logische Gegenbewegung zu den großen Ketten zu sehen, die mit ihren Sternen glänzen.

Und diese Sterne-Klassifizierung gibt es bekanntlich seit 1979, sie hat ihren Ursprung in der Schweiz. Für den Gast bietet sie meistens eine recht gute Orientierungshilfe, gleichzeitig aber ist sie ein verbindlicher Maßstab. Welchen Standard bieten die einzelnen Häuser? Gibt es ein Restaurant oder eine rund um die Uhr besetzte Rezeption? Werden TV-Geräte oder eine Minibar im Zimmer angeboten? Die Regeln sind jedem Hotelier bekannt.

Rita Hasenberger aus dem bayerischen Bad Birnbach, die selbst ein Boutique-Hotel führt, sieht die Entwicklung auch mit einem kritischen Auge: „Nichts gegen die Sterne-Klassifizierung, aber letztlich werden die Hotels immer austauschbarer und unpersönlicher. Oft sind es große Bettenburgen, die zum Spielball von Investoren geworden sind und sich um Marktanteile streiten“.

Fragt man die erfahrene Expertin aus dem Rottal nach ihren Beweggründen für das Boutique-Hotel, fallen ihr gleich mehrere ein. Sie nennt unter anderem die Architektur, aber auch die oft historische Bausubstanz als Unterscheidungs-Merkmal. „Bei uns ist es ein alter, aufwendig sanierter Vierseithof, in dem kein Zimmer dem anderen gleicht“. Hasenberger weiß, dass ihre Gäste genau diese Individualität suchen und schätzen.

Herrliche Lage umgeben von viel Grün - direkt am Golfplatz
Herrliche Lage umgeben von viel Grün – direkt am Golfplatz

Dazu muss sie nur in ihr Gästebuch schauen, in dem Begriffe wie Schmuckkästchen oder Ort der Ruhe stehen. „Man muss sich sicher genau überlegen, welchen Weg man in der Hotellerie geht, aber wenn alle dasselbe bieten und keine wesentlichen Unterscheidungsmerkmale zeigen, ist es an der Zeit, etwas Neues zu wagen“.

So steht Rita Hasenberger mit ihrem Boutique-Hotel im beschaulichen Kurort neben zahlreichen Gästehäusern und Pensionen, Hotels und Appartements im Unterkunftsverzeichnis. Sie weiß, dass sie ihre Stammgäste durch ihr neues Erscheinungsbild nicht verlieren, sondern weitere Interessenten gewinnen wird. „Man muss das, was man anbietet, auch lieben und täglich leben. Und nach 50 Jahren als Gästehaus darf man auch mal Neues wagen“.

Das Boutique-Hotel Hasenberger hat eine 50-jährige Geschichte und wurde bis vor kurzem als Gästehaus mit 30 Betten und sieben Campingstellplätzen geführt. Viele Gäste kommen seit Jahrzehnten und blicken nicht selten auf mehr als 75 Aufenthalte zurück. Die touristische Entwicklung im Ort liegt der Betreiberin seit jeher am Herzen. So vertritt sie Bad Birnbach und die dortige Hotellerie auf Messen und engagiert sich im örtlichen Tourismusverband.

Unser Hotel wurde vor genau 50 Jahren – noch vor der Zeit der Entwicklung Bad Birnbachs zum Thermalbadeort – eröffnet (damals noch als Gästehaus Hasenberger für „Urlaub auf dem Bauernhof“). Es war das erste in Bad Birnbach und hat sich seither ständig weiter entwickelt und sich den wachsenden Anforderungen unserer Gäste angepasst. Die Liebe zum Detail sprich Komfort und gleichzeitig die Liebe zum Gast sind die prägenden Merkmale dieses Hauses.

Foto / Quelle: Boutique-Hotel Hasenberger, www.hasenberger.bayern