Krampus-Lauf in Gastein: Dunkle Masken, braunes Fell und viel Krach

Für lärmenden Aufruhr und Gänsehaut sorgt der alljährliche Krampus-Lauf in Gastein im Salzburger Land. Ob Krampus, Kramperl, Spitzbartl oder Klaubauf viele Namen prägen die finstere Gestalt. Vom charakteristischen Glocken- und Schellengeläut begleitet, ziehen sie am 5. und 6. Dezember von Haus zu Haus, um zu belohnen oder zu maßregeln.

In den drei Ortschaften Dorfgastein, Bad Hofgastein und Bad Gastein ziehen die über 100 sogenannten „Passen“ – welche sich aus Nikolaus, Korbträger, drei bis sieben Krampussen und einem Engel formen – durch die Straßen.

Gäste und Besucher des Tals haben am Nikolausabend und -tag die Möglichkeit, das Spektakel zu erleben und dem Gasteiner Klaubauf in den Ortszentren zu begegnen. Weitere Informationen finden sich unter www.gastein.com.

© Gasteinertal Tourismus GmbH Marktl Photography
© Gasteinertal Tourismus GmbH Marktl Photography

Der Krampus-Lauf wahrt eine lange Tradition, denn schon vor hunderten von Jahren verkleideten sich die Menschen, um das Böse zu vertreiben. Ein typisches Brauchtum ist das Rempeln.

Die Passen treffen sich in den Ortszentren, begrüßen die Nikoläuse durch kreuzen der Bischofsstäbe und machen dann Platz für das spektakuläre Ritual. Nach dem gegenseitigen Anrempeln wünschen sich die Passen ein gutes Weitergehen, getreu dem alten Brauch.

Am Krampustag herrscht Ausnahmezustand, im Normalfall begeben sich die Passen ins Haus hinein und treffen dort auf Eltern, Kinder und Großeltern. Vorher erhalten die Kinder vom Nikolaus Kekse und Nüsse und werden dann von den Krampussen überrascht. Um sich Krampus nennen zu dürfen, bedarf es einiges an Ausstattung.

Das Krampus-Gewand besteht aus Schaf- oder Ziegenfellen für den Anzug, gebündelten Birkenästen für die Rute, den typischen Schellen sowie der Maske und wiegt bis zu 30 Kilogramm. Die Maske besteht aus Zirbenholz und wird von Künstlern im Tal geschnitzt.

Charakteristisch für die „Köpf“ – wie die Masken in Gastein genannt werden – ist auch die relativ hohe Anzahl an Hörnern, die von Widdern und Böcken stammen. Die Originalität der Verkleidungen bleibt durch Überlieferung von Generation zu Generation erhalten und wird dadurch auch weitergetragen.

Foto / Quelle: Gastein im Salzburger Land, www.gastein.com