Schminken bei Akne – das sollten Sie beachten

Verflixte Pickel! Ob auf der Nase, über das Kinn verteilt oder mitten auf der Stirn: Beim morgendlichen Blick in den Spiegel flucht so manche Frau und versucht, die unschönen Stellen mit einem Abdeckstift zu verstecken. Härter aber trifft es Akne-Patienten, wer unter dieser Hautkrankheit leidet, muss vor und beim Schminken so einiges beachten.

So schöne Haut hat nicht jeder

Fest steht: Für Akne-Patienten, Frauen wie Männer, gibt es seit langem spezielle, medizinische Produkte, die „normalem“ Make-up in nichts nachstehen. Die Betroffenen müssen allerdings zusätzlich Zeit in regelmäßige Reinigung, Desinfektion und Pflege ihres Gesichts investieren. Hautärzte und Apotheker können sie bei der Wahl von Behandlungsmöglichkeiten und Wirkstoffen gegen Akne am besten unterstützen; einige Präparate sind ohnehin rezeptpflichtig. Auch speziell ausgebildete Kosmetikerinnen, die zum Beispiel in Hautarztpraxen arbeiten, sind in der Lage – neben Gesichtsreinigung und -pflege – auch gute Tipps fürs Make-up zu geben.

Vor dem Schminken:

1.    Hände und Gesicht mit einer milden, seifenfreien Lotion gründlich reinigen, um keine neuen Bakterien in die offenen Talgdrüsen zu befördern. Das Gesicht kann alternativ mit einem Abschminktuch gereinigt werden, das für empfindliche Hauttypen geeignet ist. Zur Desinfektion eignen sich „adstringierende“ Gesichtswasser. Sie sorgen dafür, dass das darin enthaltene Wasser die Poren zusammenzieht (adstringiert) und so weniger Schadstoffe hineingelangen können.

2.    Nachder Reinigung folgt das Eincremen mit einer fett- und ölfreien Tagescreme. Die Haut braucht Feuchtigkeit, um nicht auszutrocknen, außerdem lindern diese speziellen Cremes Hautirritationen und beinhalten häufig auch einen UV-Schutz, der besonders für Akne-Patienten wichtig ist. Dermatologen können individuell passende Präparate verschreiben bzw. empfehlen.

Und los geht´s mit dem Make-up:

3.    Ein Concealer (to conceal: verbergen, verstecken) ist als flüssige Tinktur, Creme oder Stick erhältlich. Mit ihm werden dunkle Augenringe, Pigmentflecken und gerötete Stellen abgedeckt. Hier gehen die Meinungen auseinander, ob dies vor oder nach dem Auftragen des eigentlichen Make-ups geschehen soll. Das muss jede Frau für sich selbst herausfinden.

4.    Das Make-up wird vorsichtig und gleichmäßig auf dem gesamten Gesicht (von innen nach außen) verteilt. Die Creme oder das Fluid sollte in jedem Fall ein Spezialprodukt für unreine bzw. für Akne-Haut sein. Nur für besondere Anlässe kann ein sehr stark deckendes Präparat verwendet werden.

5.    Wer möchte, kann als Finish noch ein transparentes Puder auftragen – entweder mit einem Pinsel oder besser noch, vor allem bei schmerzender, sehr empfindlicher Haut, mit einem Wattebausch oder -pad.

6.    Mit Lidschatten, Wimperntusche, einem Hauch Rouge und Lippenstift kommt dann je nach Geschmack Farbe ins Spiel.

Immer wichtig: Sämtliche Make-up-Produkte dürfen mit Pinsel, Schwämmchen oder ähnlichem Zubehör aufgetragen werden. Diese müssen jedoch im Anschluss immer sehr gründlich ausgewaschen werden. Alternativ kann das Make-up auch mit bloßen, zuvor desinfizierten (!) Fingern aufgetragen werden.

Männer und Make-up? Bei einer Akne-Erkrankung kann ein Abdeckstift helfen

Die meisten Formen der Hautkrankheit Akne treten in der Pubertät auf und verschwinden danach wieder. Die Ausschüttung männlicher Hormone, die in der Jugendzeit zur natürlichen Entwicklung gehört, ist Ursache für die oft zahlreichen Pickel. Das empfinden besonders Jungen und junge Männer als äußerst unangenehm. Mit einem anti-entzündlichen Abdeckstift können sie die „schlimmsten“ Pusteln und Flecken kaschieren. Es gibt auch Sticks, die Grün-Pigmente enthalten und dadurch rote Punkte und Flächen neutralisieren – Grün ist nämlich die Gegenfarbe zu Rot. Wem das nicht ausreicht, der kann auf eine leicht getönte Tagescreme zurückgreifen.

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