Was tun, um Kopfschmerzen vorzubeugen?

Bohren, pochen oder hämmern sie erst einmal, helfen oft nur noch Tabletten. Abgesehen von den Nebenwirkungen wünschen sich Betroffene, dass starke Kopfschmerzen oder Migräneattacken möglichst gar nicht erst auftreten. Und vorbeugen funktioniert tatsächlich. Hier sind sechs sanfte Methoden, um Kopfschmerzen vorzubeugen:

Neurostimulation

Bei einer Migräne gerät das Gleichgewicht im sogenannten autonomen oder vegetativen Nervensystem aus dem Takt. Forscher haben entdeckt, wie sich die Balance zwischen Anspannung und Entspannung wiederherstellen und damit der Schmerz ganz erheblich reduzieren lässt. Ein kleines Gerät (Vitos; vitos.plus), nicht größer als ein Smartphone, sendet leichte elektrische Impulse an einen Nerv am Ohr, der die Reize ans Gehirn weitergibt.

Was tun, um Kopfschmerzen vorzubeugen?
Was tun, um Kopfschmerzen vorzubeugen?

Das wiederum schüttet spezielle Wirkstoffe aus, die das vegetative Nevensystem beruhigen. Bereits nach vier Wochen können die Migränetage pro Monat deutlich reduziert werden.

Akupunktur

Seit rund 4.000 Jahren werden Schmerzen mit dieser traditionellen chinesischen Methode erfolgreich behandelt: Nadeln, die je nach Krankheit an verschiedenen Stellen (beispielsweise an den Ohren, Händen oder am Schädel) in die Haut gepiekst werden, sollen aufgestaute Energien wieder in Fluss bringen und dadurch Schmerzen lindern.

Ausdauersport

Joggen, schwimmen, Rad fahren – regelmäßige Bewegung an vier bis fünf Tagen pro Woche, jeweils etwa 30 Minuten, versprechen Hilfe gegen Kopfschmerzen. Die Trainingsdauer sollte langsam aufgebaut werden, um Gelenke und das Herzkreislauf-System daran zu gewöhnen. Ausdauersport lockert die Muskulatur und bereits nach wenigen Wochen sinkt die Anfälligkeit für Schmerzen; außerdem können körpereigene Abwehrstoffe gegen Schmerzen leichter gebildet werden.

Biofeedback

So wie sich Menschen „in etwas hineinsteigern“ können, geht es hier um das bewusste Aussteigen aus einem Schmerzkarussell. Patienten lernen bei dieser Therapie, unbewusste Körpervorgänge wahrzunehmen und sie zu steuern. Sie üben zudem, möglichst viele Schmerztrigger zu eliminieren. Kombiniert mit progressiver Muskelentspannung kann so die Häufigkeit einer Migräneattacke um etwa 35-45 Prozent gesenkt werden.

Entspannungstechnik

Bei der progressiven Muskelentspannung werden verschiedene Muskelgruppen schrittweise an- und entspannt: Schultern hochziehen und fallen lassen, Hände ballen und wieder öffnen, Füße nach oben ziehen und wieder strecken, alles alltagstauglich. So können Muskelverspannungen aufgespürt und gelockert werden. Auch Unruhe oder Angstzustände lassen sich so behandeln.

Yoga

Yoga „heilt“ durch Atemtechniken und Körperübungen. Die Übung „nach unten schauender Hund“ fördert zum Beispiel den Blutfluss zum Gehirn und lindert dadurch Kopfschmerzen. Und die sogenannte Kindshaltung (Shishuasana) beruhigt das Nervensystem. Körper und Geist entspannen sich im Lotossitz.

Weitere Informationen zu Migränetherapien finden Sie unter dgn.org/leitlinien/2298-ll-55-2012-therapie-der-migraene.

Foto: Vitos, www.vitos.plus, iStock, Porta (2016)