Sind Tierversuche in der Medizin ohne Alternative?

Anlässlich des Internationalen Tags zur Abschaffung der Tierversuche ruft der Verein Ärzte gegen Tierversuche zu einem bundesweiten Aktionstag am 23. April auf. Dieser Tag soll das sinnlose Leid der Tiere hinter verschlossenen Labortüren sichtbar und auf moderne tierfreie Forschungsmethoden aufmerksam machen.

Ein zentrales Ziel ist es in diesem Jahr auch, Unterschriften für die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „Save Cruelty Free Cosmetics – Für ein Europa ohne Tierversuche“ zu sammeln. Jahr für Jahr leiden und sterben über 2,5 Millionen Tiere in deutschen Tierversuchslaboren.

Die Versuche finden im Verborgenen statt und das Leid der Tiere wird von den Experimentatoren und der Pro-Tierversuchslobby regelmäßig verharmlost und mit dem angeblichen Erkenntnisgewinn zum Wohle der Bevölkerung gerechtfertigt. „Tatsächlich sind Tierversuche nicht nur ethisch nicht vertretbar, sie sind auch unsinnig und sogar schädlich.“

Das sagt Dr. Johanna Walter, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Ärzte gegen Tierversuche. „Aufgrund der Unterschiede zwischen Mensch und Tier sind die Ergebnisse nicht auf den Menschen übertragbar. So stellen Tierversuche ein Risiko für Patienten und Verbraucher dar und behindern den wissenschaftlichen Fortschritt.“

Affe hinter Maschendraht
Was spricht gegen die Abschaffung der Tierversuche? / © pixabay.com

Tierversuchsgegner wollen eine Million Unterschriften sammeln

Ärzte gegen Tierversuche setzt sich daher für die Abschaffung von Tierversuchen und die Stärkung von humanbasierten Forschungsmethoden etwa mit aus menschlichen Zellen gezüchteten Mini-Organen und Multi-Organ-Chips ein.

Um das sinnlose Leiden der Tiere nicht nur sichtbar zu machen, sondern durch einen Ausstieg aus dem Tierversuch endlich zu beenden, steht der Aktionstag in diesem Jahr unter dem Zeichen der Europäischen Bürgerinitiative (EBI) „Save Cruelty Free Cosmetics – Für ein Europa ohne Tierversuche“.

Diese Bürgerinitiative ist ein offizielles Instrument der EU, mit der EU-Bürger Gesetzesänderungen von der EU-Kommission fordern können. Für die Forderung nach einem konkreter Plan zum Ausstieg aus dem Tierversuch werden bis Ende August eine Million Unterschriften benötigt. Eine Unterzeichnung ist online möglich, außerdem liegen am 23. April an allen Aktionsständen Unterschriftenlisten bereit.

Aktionen mit Infoständen, Silent Lines und Mahnwachen finden am 23. April in Augsburg, Berlin, Frankfurt am Main, Gütersloh, Hannover, Hamburg, Köln, Krefeld, Leipzig, München und Münster statt. Lokale ÄgT-Arbeitsgruppen sammeln Unterschriften für die EBI und stehen für Gespräche bereit.

Quelle / Fotos: aerzte-gegen-tierversuche.de / © pixabay.com