Es geht wieder los: Was hilft wirklich gegen Heuschnupfen?

Schmuddelwetter und winterliche Temperaturen – für Allergiker ein ideales Match. Denn Pollen und Minusgrade schließen einander aus und freies Atmen ist garantiert. Doch die Saison, in der die Vegetation ruht, verkürzt sich von Jahr zu Jahr. Konnte man sich früher darauf verlassen, dass Frühblüher wie Erle und Hasel erst im Februar die Saison einläuten, nehmen die beiden Allergie-Auslöser nun schon ab Januar den Flug auf.

Für die knapp 15 Prozent der Deutschen, die von Heuschnupfen betroffen sind, ist das der Beginn der Leidensmonate. Hatschi, nein danke! Treten erste Symptome auf, stellt sich die Frage: Ist das schon Heuschnupfen oder noch eine Erkältung? Der Unterschied ist leicht ausgemacht. Eine Erkältung kündigt sich langsam an, eine allergische Reaktion äußert sich plötzlich und in heftigen Attacken.

Zudem können Schleimhäute in Augen, Nase und gar Ohren jucken. Hilfe findet man in der Apotheke, beim Arzt oder in Vermeidungsstrategien. Kurzfristige Therapien mit Antihistaminika, Sprays und Nasensalben, die das Andocken der Pollen an die Innenschleimhaut verhindern, helfen gegen akute Beschwerden.

Begleitend dazu sollte man sich einen Pollenkalender oder ein Pollen-App zulegen, die anzeigt, welche Kandidaten gerade ihre Blütezeit haben. Sie helfen, ihnen aus dem Weg zu gehen. Zu Hause hält man sich die Pollen mit einigen Tricks vom Leib. Schutzgitter vor Fenster und Türen halten bis zu 80 Prozent der Hatschi-Macher fern.

Nasentropfen, Medikamente und vollgeschnupfte Taschentücher
Erkältung oder Allergie? / © pixabay.com – flockine

Filter nutzen und Pollen abwaschen

Ein Luftreiniger mit Hepa-Filter säubert den Rest. Wäsche sollte man im Haus trocknen, damit sich keine Pollen im Gewebe festsetzen. In der Wohnung empfiehlt es sich häufiger den Staubsauger (auch mit speziellen Filtern) anzuschmeißen oder den Staub mit einem feuchten Tuch zu wischen. Vor dem Zubettgehen gilt: Haare waschen.

Getragene Kleidung hat Aufenthaltsverbot im Schlafzimmer. Bettwäsche sollte mindestens einmal pro Woche gewechselt werden. Für Hausstaubmilben gilt: Pollenfänger wie Wohntextilien oder Bettwäsche können mit Encasings in ihrer reizauslösenden Wirkung gedämpft werden. Wird der Stress mit Pollen zu belastend, sollte man seinen Urlaub für eine Flucht in ein Gebiet mit geringer Belastung nutzen.

Wie wäre es mit einem Urlaub am Meer oder einen Aufenthalt in den Bergen? Dort ist die Luft meist klar. Regen? Ab sofort ein Anlass draußen zu tanzen. Denn nach einem Guss schweben besonders wenig Pollen durch die Luft. Ganz anders in den zwei Stunden zwischen sechs und acht Uhr in der Früh: In der Stadt sollte man das Jogging am Morgen vermeiden und in die Abendstunden verlegen.

Auf dem Land hingegen heißt es in der gleichen Zeitspanne: Raus aus den Federn und ab nach draußen. Dort droht die Hatschi-Gefahr zwischen 19 und 00 Uhr. Fährt man Auto oder Bahn, schützt man sich am besten, indem man die Fenster geschlossen hält. Bei Hitze nicht unbedingt die ideale Lösung. Helfen können Filter, die aber regelmäßig gewechselt werden müssen.

Belasten die Attacken zu sehr, sollte man langfristige Maßnahmen wie eine Hyposensibilisierung ins Auge fassen. Bei dieser wird das Allergen täglich zugeführt und somit eine Gewöhnung hervorgerufen wird. In einem Allergietest beim Arzt lässt sich feststellen, welche Blüte genau die lästigen Reaktionen auslösen. In ein, zwei Jahren heißt es dann hoffentlich: Nase frei und gut durchatmen.

Quelle / Fotos: medicalpress.de / © pixabay.com