Fahrbericht: BMW X3 2,5si

Die Zeit, in der Toyotas RAV4 und BMWs X3 den Markt der kompakten Sports Utility Vehicles (SUV) im Wesentlichen unter sich aufteilen konnten, ist längst vorbei. Viele Anbieter sind gefolgt. So hat der X3 in Deutschland inzwischen auch die Rolle des Marktführers in seiner Klasse an den Volkswagen Tiguan abtreten müssen, und in diesen Tagen folgt Audi mit dem Q5. Bei so viel Neuen im Revier lohnt es sich, dem alten Platzhirsch noch einmal aufs Fell zu schauen. Mal sehen, ob der noch mithalten kann.

Wir fuhren den BMW X3 2.5si, also den Reihen-Sechszylinder Benziner mit knapp 2,5 Litern Hubraum und einer Leistung von 160 kW / 218 PS bei 6.500 Umdrehungen pro Minute (U/min). Dieses Leistungsniveau und das Drehmoment von 250 Newtonmetern in dem für Benziner recht großen Drehzahlbereich von 2750 U/min bis 4250 U/min sorgen zusammen mit dem Sechs-Gang Handschaltgetriebe für durchaus BMW-typischen Vortrieb. Nach 8,5 Sekunden passiert der immerhin mehr als 1800 Kilogramm schwere Allradler bereits die 100-km/h-Marke. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt knapp oberhalb 220 km/h. Doch in diesem Geschwindigkeitsbereich nehmen Motor und Fahrgeräusche dem Fahrer die Chance, sich mit seinen Passagieren zu unterhalten.

Dazu passt die ebenfalls BMW-typische Agilität mit präziser Lenkung, geringem Wankwinkel in schnell gefahrenen Kurven und einem weitgehend neutralen Fahrverhalten. Seinen Fahrer stellt der X3 nicht vor Probleme, die nicht er selbst oder sein ESP (bei BMW „DSC“ genannt) bewältigen könnte. Nur mit dem für ein 4,60 Meter langes Auto großen Wendekreis von 11,7 Metern muss der Fahrer allein fertig werden.

Mit seinem „Efficient Dynamics“-Programm hat BMW auch bei diesem Benziner den Verbrauch um bis zu sechs Prozent senken können. Dazu gehören rollwiderstandsoptimierte Reifen, eine elektrische Kühlmittelpumpe, die nur arbeitet, wenn der Motor nach zusätzlicher Kühlung verlangt, ein widerstandsärmeres Hinterachsgetriebe, gesteuerte Kühlluftklappen und aerodynamische Retuschen am Unterboden. Was fehlt, ist die gepriesene Start-Stopp-Automatik. Der Verbrauch reduziert sich so zwar auf 9,3 Liter nach EU-Norm, liegt aber in der Praxis immer noch bei mehr als elf Litern Super. Insofern weckt der große „Efficient Dynamics“-Aufkleber auf der Heckscheibe noch zu große Hoffnungen.

Bei der Modellpflege im Sommer vergangenen Jahres hat der BMW X3 besonders im Innenraum dazu gewonnen. Die Gestaltung und die Materialien passen nun erheblich besser zu dem Anspruch von BMW, dies sei ein Premium-Fahrzeug. Doch wurde der Kompakte bei diesem Facelift nicht größer. Der Innenraum entspricht dem einer Limousine der Kompaktklasse; der Laderaum von 480 Litern übertrifft das Klassenmaß (erweiterbar auf 1560 Liter), und die Zuladung liegt mit 530 Kilogramm ebenfalls vergleichsweise hoch.

Ein Schnäppchen ist der BMW X3 nicht gerade. In seiner Basisversion 2.0si kostet er 34.900,- Euro. Unser 2.5si liegt bei 41.800,- Euro, und die teuerste Variante – der 3.0sd – kommt auf 52.500,- Euro. Wer seinen „Sports Activity Vehicle“-BMW lieber ein bisschen besser ausgestattet, muss mit wenigstens noch einmal 10.000,- Euro rechnen…

Fotos: Auto-Reporter / BMW