Fiat 500: Day 2 – Restreichweite 400 Kilometer

Psst: Seien Sie leise. Der Kleine schläft gerade grob geschätzte 10 Meter unter mir in der Tiefgarage. Das hat er sich auch verdient. Denn er hat mich wieder mit seinen Kulleraugen zu einer etwas längeren Rundfahrt verführt. Und soll ich Ihnen etwas verraten? Was wäre ein Fiat, wenn es nicht irgendwo etwas zu meckern gäbe?

Allerdings hält sich das Meckern in Grenzen. Da hätten wir das straffe Fahrwerk. Ich bin kein Weichei in der Hinsicht, aber ich bin der Meinung, dass auch ein Fiat 500 in der Lage sein sollte, mehrere Bodenwellen ohne einen Schlag ins Kreuz abwehren zu können. Die gemütlichen Teilleder-Sitze federn aber dennoch viel davon ab und bieten einen sehr guten Seitenhalt in den Kurven.

Auf der heutigen kleinen Landstraßenerkundungsfahrt mit dem „Fifi“ fiel mir allerdings eine kleine Büchse, gekoppelt an den Zigarettenanzünder, auf. Joa… ist irgendwie eh alles chico hier; also warum nicht da auch mal ein wenig drauf rumdrücken. Ich drücke also auf dem Plus herum, weil „mehr Power mehr Mann“, ist ja logisch und definitiv unbestreitbar. Ein paar Sekunden später umweht mich eine chemische Duftbombe, die Penetranz eines Duftbaumes um Lichtjahre in den Schatten stellt.

„Aha“ denke ich, das ist also der Duftspender und suche schnell den Off-Knopf. Vernebelt von dieser penetranten Giftgasattacke öffne ich hechelnd die Fenster und lechze nach dem Duft der echten Natur. Ich komme zu dem Schluss, dass diese böse Giftbüchse mir nie wieder den Stromzugang zu meinem Handy unterbrechen wird und verstaue sie in die galaktischen Tiefen des Kofferraums.

Ansonsten ist der Fiat 500 fast tadellos verarbeitet und überzeugt mit einem nach Drehzahl gierenden Motor. Einmal in der oberen Liga der 1.000er Umdrehungen angelangt, macht der Kleine brummig knurrig ramba zamba und flitzt von einer Lücke in die nächste. Der perfekte Stadtflitzer. Vielleicht hätte ein kleiner Turbo für den etwas träge wirkenden Anfahrmoment unterhalb der 3.000 ein wenig mehr Dynamik rein gebracht. Vielleicht. Wer weiß das schon…

Fotos: Mario-Roman Lambrecht