Raus mit den Winterjacken

Bereits vor Wochen wurde es kalt und herbstlich in unserem schönen Deutschland. Den wilden Tieren vor der heimischen Haustür wächst schützend das dicke Winterfell und wer kann, fliegt wie viele unserer gefiederten Freunde, zum Überwintern in den warmen Süden. Eine Maßnahme, die allerdings auch bei vielen Menschen sehr beliebt ist. Zugegeben, viele unserer Zeitgenossen verfügen auch über ein recht dickes Fell, was ihnen aber bei den Temperaturen, die wir in den nächsten Wochen zu erwarten haben, nicht sehr viel nützen wird. So lassen die ersten Nachtfröste uns daheim gebliebene unbehaarte Hominiden zu dicken Winterjacken, Schals und Handschuhen greifen.

Daher habe auch ich vor einigen Wochen die schönen großen Boxen aus dem Keller geholt, wo „Wintersachen“ drauf steht. Eine Zeremonie, die ich praktisch jedes Jahr gleich unmotiviert und wenig gut gelaunt, in etwa zur selben Zeit durchführe. Diesen Herbst bin ich allerdings etwas später dran als üblich. Die richtigen Minusgrade lassen, im Gegensatz zu letztem Herbst, erfreulicherweise noch etwas auf sich warten. Kalender und Thermometer präsentieren sich in den letzten Wochen recht harmonisch und einträchtig im Gleichschritt.

Eine schöne Winterjacke ist immer eine gute Geschenkidee

Eine Bestandsaufnahme meines Kleiderschrankes hat so einige zu Tage gefördert, worüber ich doch wirklich staunen musste.

Ein bisschen Mode darf es schon sein. Zwar gehöre ich den Kerlen, die weder monkisch, noch messimäßig drauf sind und auch nicht munter jedem Trend hinter her laufen.

Aber gute alte Winterjacken von namhaften Designern – davon trenne ich mich nur sehr ungern. Meist sind solche edlen Joppen abseits des modischen Mainstreams zudem mal richtig teuer gewesen.

Dass sich Aufheben manchmal wirklich lohnt, hat mein letzter Besuch mit meinen Herzallerliebsten in der Shopping-Mall gezeigt. Ich besitze seit über 10 Jahren, naja, eventuell sind es auch 15 Jahre, eine schöne ausserordentlich gut erhaltenen Jacke von einem deutschen Designer aus kräftigem Jeansstoff mit Fellbesatz. Eine leichte aber warme Herren Winterjacke. War mal richtig angesagt, wie gesagt vor geraumer Zeit. Keine Ahnung ob das Zufall oder etwas mit dem stark um sich greifenden Retrowahn zu tun hat, aber genau solche Teile hängen dieser Tage bei recht angesagten Herrenaustattern rum.

Und das nicht wenige. Ich besitze ebenfalls noch zwei ältere Daunenjacken, die eine mit Kapuze – ebenfalls sehr hochwertig und relativ zeitlos wie ich meine. Mh, oder besser gesagt, wie ich hoffe. Mal sehen, was meine neue Freundin so zu denen sagt. Ihr Wort wird über deren Schicksal entscheiden, fürchte ich. Die Gute ist natürlich, wie die meisten hübschen Mädels, modemäßig immer richtig up-to-Date. Da ich sie erst seit etwas über einem halben Jahr kenne, hatte sie noch keine hinreichende Gelegenheit, meine vielen Wintersachen genauer unter die Lupe zu nehmen und auf aktuelle Modetauglichkeit zu prüfen. So hoffen wir drei unverdrossen, die beiden Jacken und ich, also auf zwei Mal den Daumen hoch. 🙂

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