Wie nachhaltig müssen Schuhe sein?

Nachhaltigkeit zählt zu den Megatrends der Gegenwart. Mittlerweile gibt es nicht nur nachhaltige Lebensmittel, Möbelstücke und Geräte. Auch nachhaltige Mode wird immer beliebter.

Wer sich in Nachhaltigkeit kleiden möchte, findet von fair gehandelten Shirts bis hin zu recyclebaren Hosen unzählige Alternativen zu konventionellen Kleidungsstücken.

Der nach- und umweltbewusste Trend hat längst auch die Footwear ergriffen. Eine der neuesten Spielarten ist vegane Footwear. Wie sinnvoll ist Veganismus in Sachen Schuhe und wie nachhaltig muss das Fußkleid wirklich sein?

Vegane Footwear: Was ist das überhaupt?

Modetrends wie recycelte Kleidungsstücke aus dem Altkleidercontrainer bekommen jetzt Konkurrenz: Nämlich von veganen Schuhen. Schon seit Jahren ist der vegane Lebensstil angesagt und nun ergreift er auch die Schuhwelt. Von Peeptoes bis hin zu Anzugschuhen und robusten Stiefeln bekommt man so gut wie jeden Schuh mittlerweile vegan.

Wie Fleisch zeichnen sich Leder und andere tierische Materialien durch eine schlechte Öko-Bilanz aus. Durch den Verzicht darauf versprechen vegane Schuhe Abhilfe. Beim ersten Hören klingt das zumindest nach höherer Nachhaltigkeit.

Aber Vorsicht: Die Nachhaltigkeit veganer Footwear hängt davon ab, was in den Schuhen steckt. Obwohl die Tierrechte bei der Produktion entsprechender Fußkleider immer geachtet werden, führt der Einsatz von Materialien wie erdölbasiertem Kunstleder zu einer schlechten Ökobilanz.
Mehr als nur ein Trend
Mehr als nur ein Trend  (c) pixabay

Was macht nachhaltige Schuhmode aus?

Grundsätzlich zeichnen sich nachhaltige Kleidungsstücke durch spezifische Eigenschaften aus. Die meisten Kriterien betreffen die Produktionsprozesse und den Anbau der zur Herstellung verwendeten Materialien.

Kommen bei niedrigem Ressourcenverbrauch natürliche Materialien und so wenig schädliche Chemikalien wie möglich zum Einsatz, so erfüllen Kleidungsstücke ökologische Aspekte. Nicht zu unterschätzen ist im Hinblick auf Nachhaltigkeit aber auch die Langlebigkeit. Je schlechter Schuhe und andere Kleidungsstücke verarbeitet sind, desto schneller muss man sie ersetzen.

Dadurch entsteht umso mehr Müll – nachhaltig ist das nicht gerade. Vegane Footwear verbraucht zur Herstellung von Kunstleder oft viele Ressourcen und zeichnet sich zur selben Zeit oft durch eine kurze Lebensdauer aus. Lederimitate bekommen schnell Kratzer oder stoßen sich ab.

Bitte abwägen: Wer beispielsweise nach Damenstiefeln sucht, wählt der Ökobilanz zuliebe manchmal lieber langlebige Modelle in bester Verarbeitung aus Leder statt vegane Schuhe mit geringer Lebensdauer. Welche Modelle die nachhaltigsten Eigenschaften besitzen, hängt demnach vom Einzelfall ab.

Veganes Schuhwerk der besonderen Art: recycelte PET-Turnschuhe

Nicht alle veganen Schuhe haben eine schlechte Ökobilanz. Wie wäre es beispielsweise mit Turnschuhen, die zu 100 Prozent aus recyceltem Plastik bestehen? Kleinere Hersteller wie NAE stellen solche mittlerweile aus PET-Flaschen her.

Auch größere Hersteller bieten recycelte Schuhe an – das jedoch meist unter dem Zusatz von Weichmachern und anderen Chemikalien. Im Vergleich haben die Recycling-Schuhe kleinerer Produzenten oft eine hervorragende Ökobilanz. Deshalb vor dem Kauf immer die verwendeten Materialien und Zusatzstoffe studieren, um den nachhaltigsten Schuh zu finden.

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