Camping in Westaustralien: Außergewöhnliche Tage, außergewöhnliche Nächte

Am einfachsten bereist man Westaustralien mit dem Wohnmobil oder mit Auto und Zelt. Auf dem 2,6 Millionen Quadratkilometer großen „Spielplatz“ gibt es hunderte von Campingplätzen. Die Ausstattung rangiert von ursprünglich und einfach bis hin zu luxuriös, die Preise von erschwinglich bis unbezahlbar. Neben klassischem Camping sind Glamping, Catered Camping und Übernachtungen auf Outback-Farmen beliebte Alternativen.

Campsite at Mount Monger

Campingplätze für Wohnmobile: Ein kleines Heim, weit weg von zu Hause
Viele der westaustralischen Campingplätze gleichen heute familienfreundlichen Resorts. Pool, Minigolf- und Spielplätze gehören ebenso selbstverständlich zum Angebot wie ein kleiner Supermarkt, Waschküche und Duschblock. Wohnmobilstellplätze mit Elektroanschluss sind günstig buchbar. Wer mit Zelt oder Campinganhänger unterwegs ist, kann die Gemeinschaftsküchen nutzen.

Diese verfügen über Kühl- und Gefrierschränke, Ofen und Mikrowelle. Außerdem gibt es mehrere Grillplätze, die von allen Gästen genutzt werden können. Alternativ bieten die meisten Campingplätze auch bereits aufgebaute Zelte, Hütten und Chalets oder die guten alten Mobilhomes als Übernachtungsmöglichkeit an. Manche sind sogar mit privaten Badezimmern ausgestattet. Viele der Plätze verfügen inzwischen auch über WLAN. Mehr unter caravanwa.com.au.

Campingplätze in Nationalparks: Auf Tuchfühlung mit der Natur
In den über 100 Nationalparks, die die einzigartige Artenvielfalt Westaustraliens schützen und erhalten, fühlt man sich in der dichten Vegetation und intakten Wildnis manchmal wie ein Pionier. Besucher können hier an spektakulären Orten ihr Zelt aufschlagen oder ihr Wohnmobil abstellen, so zum Beispiel unweit der von Wildblumen überzogenen, 1000 Meter hohen Gipfel des Stirling Range National Park oder am Fuße der 400 Jahre alten, riesigen Eukalyptusbäume im Walpole-Nornalup National Park.

Auch nahe der zwei Milliarden Jahre alten Gesteinsformationen im Karijini National Park oder direkt neben den schneeweißen Stränden im Cape Le Grand National Park, auf denen sogar die Kängurus in der Sonne baden, gibt es Campingplätze. Oft ist die Ausstattung der Plätze sehr einfach. Bis 2018 sollen laut dem „Western Australian Caravan and Camping Action Plan 2013-18” (siehe unten) acht neue Camping- und 450 neue Stellplätze in den Parks geschaffen und bestehende Einrichtungen verbessert werden. Mehr unter parks.dpaw.wa.gov.au.

Catered Camping: Campingplätze mit Service
Viele rümpfen beim Wort Camping die Nase, weil sie sofort an das umständliche Auf- und Abbauen des Zelts und einen Kofferraum voller Ausrüstung denken. Einige Campingplätze in Westaustralien nehmen Camp-Gegnern nun allen Wind aus den Segeln. Sie bieten ihren Gästen einen Service, bei dem das Zelt bereits aufgebaut, das Bett vorbereitet und der Grill schon warm ist.

Und das Gute daran: man muss noch nicht einmal mehr Campingausrüstung wie Zelt und Gaskocher selbst besitzen, es wird alles vor Ort gestellt. Nach einem langen Tag auf dem Fernwanderweg Cape to Cape Track in der Margaret River Region zum Beispiel, ist für den Übernachtungsgast bei dessen Ankunft schon alles vorbereitet. Dann heißt es: Fleisch auf den Grill und den Abend genießen!

Camping und Natur in Westaustralien

Glamping: Luxus und Natur pur
Für diejenigen, deren Komfortzone normalerweise nicht über Übernachtungen in Hotelzimmern hinaus geht, ist Glamping genau das richtige. Reisende können die natürliche Schönheit, Weite und Wildnis Westaustraliens fernab der Zivilisation erleben, ohne jedoch auf alle Annehmlichkeiten des Alltags zu verzichten.

Wer sich nach Nächten unter dem funkelnden Sternenhimmel und Lagerfeuerromantik sehnt, dabei aber trotzdem in den Genuss eines bequemen Betts mit frischer Wäsche, fließend Wasser, Strom, Spa-Anwendungen und feinstem Essen kommen möchte, sollte dieses Übernachtungsmodell ausprobieren.

Glamping-Camps achten auf Nachhaltigkeit und Naturschutz und darauf, menschliche Einflüsse so gering wie möglich zu halten. Gerade für Outback-Abenteuer auf der Dampier-Halbinsel, in der Kimberley-Region oder am Ningaloo Reef ist Glamping eine beliebte Alternative zum Hotel.

Station Stays: Auf Farmen im Outback übernachten
Wer auf einer Rinderfarm im Outback übernachtet, erhält Einblick in eine völlig andere Welt. Hart arbeitende Viehtreiber mit wettergegerbtem Gesicht und Cowboyhüten, die über weite Strecken riesige Herden durch die karge Landschaft treiben, bieten ihren Gästen mit warmherzigem Lächeln echte Gastfreundschaft. Egal, ob man an einem „muster“ (Zusammentreiben des Viehs) teilnimmt oder einfach nur die unglaubliche Ruhe der Sternennacht erlebt, ein Aufenthalt auf einer Farm verspricht unvergessliche Erinnerungen.

Wer braucht schon WLAN?! Die Übernachtungsmöglichkeiten reichen von Gästezimmern in einem großen Homestead über Zimmer mit Stockbetten sowie Zelt- und Wohnmobilstellplätzen bis hin zu den rustikalen Unterkünften der Schafscherer. Manchmal gibt es auch nur eine Matte mit Schlafsack unter freiem Himmel. Outback-Farmen findet man in der Nähe aller westaustralischen UNESCO Weltnaturerbestätten und an der berühmten Allradwagenstrecke Gibb-River-Road zwischen Derby und Kununurra. Manche der Farmen sind so groß wie kleine europäische Länder, die Besitzer brauchen einen Hubschrauber oder ein Flugzeug, um von einer Seite zur anderen zu gelangen.

Western Australian Caravan and Camping Action Plan 2013-18
Der „Western Australian Caravan and Camping Action Plan 2013-18” der westaustralischen Regierung sieht Investitionen von 40,72 Millionen australischen Dollar vor, um bestehende Camping-Einrichtungen zu verbessern und neue zu bauen. In westaustralischen Nationalparks, Waldschutzgebieten und ehemaligen Weidegebieten sollen acht neue Campingplätze gebaut sowie neun bestehende Plätze vergrößert und aufgewertet werden.

Insgesamt entstehen so mehr als 450 neue Stellplätze für Zelte und Wohnmobile. Manche Plätze werden über WLAN verfügen. Geplant sind neue Campingplätze im Francois Peron National Park, in der Gegend von Karara und der Moresby Range, in den Dryandra Woodlands, auf Credo Station, im Wellington Nationalpark, in der Gegend von Logue Brook und im Leeuwin-Naturaliste-National Park (Boranup Forest).

Die Campingplätze im Millstream Chichester National Park, im Cape Range National Park, im Coalseam Conservation Park, im Lane Pool Reserve, im Cape Le Grand National Park (Lucky Bay!), im Leeuwin-Naturaliste-National Park (Conto Campground), im D’Entrecasteaux National Park (Banksia und Black Point Campground) und im Shannon Nationalpark werden vergrößert und erneuert.

2012 nutzten geschätzte 1.204 Millionen Besucher die westaustralischen Caravanparks und Campingplätze und kurbelten so mit 847 Millionen australischen Dollar die Wirtschaft des Bundesstaates Westaustralien an (Quelle: Tourism Research Australia: International and National Visitor Surveys for the Year Ending 2012).

Westaustralien:
Der größte australische Bundesstaat, der ein Drittel des australischen Kontinents einnimmt und sieben Mal so groß ist wie Deutschland, ist näher als man denkt – gerade einmal 18 Stunden Flugzeit ist die westaustralische Hauptstadt Perth von Frankfurt am Main entfernt. Getreu dem westaustralischen Motto „Experience Extraordinary“ – Erlebe das Außergewöhnliche“ könnte das Angebot in den fünf touristischen Regionen Australia’s North West, Australia’s Coral Coast, Perth, Australia’s South West und Australia‘s Golden Outback nicht abwechslungsreicher sein.

Azurblaues Wasser am Ningaloo Reef und rote, zerklüftete Felsen im Outback, gemäßigtes Klima im Süden und tropische Regen- und Trockenzeiten im Norden, kosmopolitisches Flair in Perth und Abenteuer bei Ausflügen mit Ureinwohnern, drei UNESCO Welterbestätten, spektakuläre Naturschauspiele, erstklassige Weine, Festivals, und vieles mehr ziehen jährlich etwa 700.000 internationale Besucher an.

Foto / Quelle: Tourism Western Australia, Screenshot westernaustralia.com/camping