Thema Wein: Markgräflerland lockt mit neuen touristischen Angeboten

Im Markgräflerland im Südwesten Deutschlands dreht sich zwar nicht alles aber ziemlich viel um den Wein. Wer weiß schon, wie viel Arbeit in einem Glas Rebensaft steckt, wenn er das köstliche Nass über die Zunge rollen lässt? Darüber klärt das neue Markgräfler Weinkolleg auf. Wer will, kann sich in vier saisonalen Einzelkursen selbst direkt vor Ort in Weinberg und Keller davon überzeugen und seine Ausbildung zum Hobbywinzer mit einem Urlaub im Markgräflerland verbinden.

Doch bei allem Eifer ist Vorsicht geboten. Auch in Winzerkreisen lebt man gefährlich, wird fröhlich gemordet. Fabienne, eine Erntehelferin aus der Schweiz, geriet bei ihrem Arbeitseinsatz in den Rebgärten um Müllheim doch tatsächlich mitten in einen aufregenden Kriminalfall. Zum Glück nur in einem Kriminalroman, der jetzt erschienen ist und zu dem die Stadt Müllheim im laufenden Jahr eine Reihe interessanter Veranstaltungen und markgräfliche Genüsse anbietet.

Ds Markgräfler Weinkolleg – Den Winzern über die Schultern geschaut

Mit dem Winzer durchs Rebjahr: Nur stete Arbeit bringt gute Tropfen
Den Wein genießen ist das eine, aber einmal hautnah mitzuerleben, wie die guten Tropfen in die Flasche kommen, ist das andere. Mit dem neuen Markgräfler Weinkolleg bietet die Stadt Müllheim in diesem Jahr Weinliebhabern erstmals die Möglichkeit, die vielfältige Arbeit der Winzer im Verlauf eines Rebjahres kennenzulernen. Denn Reben, Trauben und Wein machen das ganze Jahr Arbeit. Im Frühjahr fängt die zeitig an.

Jetzt werden die Doppeltriebe des Rebstockes ausgebrochen, die neuen Triebe werden am Drahtrahmen befestigt, der Boden muss bearbeitet werden. Nach den Eisheiligen Mitte Mai pflanzt der Winzer neue, junge Rebstöcke. Im Sommer folgen qualitätsverbessernde Arbeiten im Weinberg. Laubarbeiten halten die Rebe kühl und trocken; Geiztriebe werden entfernt. Und der Sommerschnitt ist eine Schweiß treibende Angelegenheit.

Die arbeitsreichste Zeit des Winzerjahres ist der Herbst. Spätestens Mitte September beginnt die Hauptlese – nachdem die frühreifen Sorten (Solaris, Regent) schon geerntet wurden, warten im Markgräflerland dann nach einer hoffentlich sonnenreichen Reifungsphase der Gutedel, der Müller-Thurgau und verschiedene andere Traubensorten darauf, gelesen und verarbeitet zu werden. Die Lese geschieht entweder klassisch mit der Schere von Hand oder mit einer Maschine (so genannter Vollernter), die binnen weniger Stunden eine große Fläche bearbeiten kann.

Ob so oder so – später werden die Trauben dann gekeltert und der Ausbau des Weins, die wahre Kunst eines Winzers, beginnt. Im Winter ruhen, wie andere Pflanzen, auch die Rebstöcke. Und der Winzer? Auch die Zeit zwischen November und März verbringt der im Weinberg. Er schneidet die Stöcke, er bessert die Anlagen aus und legt so den Grundstein für das kommende Weinjahr. Dem jungen, frisch gekelterten Wein muss der Winzer jetzt darüber hinaus seine ganze Aufmerksamkeit widmen. Bei all diesen Arbeiten können Gäste in den vier Jahreszeiten selbst Hand anlegen.

Unter dem Motto „Ein Tag im Weinberg“ bringen Tagesseminare bei drei Weinbaubetrieben in Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter dem interessierten Laien all diese Arbeiten näher und bieten ihm die Gelegenheit zur praktischen Mithilfe. Außer jeder Menge Know-how bekommt der Teilnehmer auch immer ein zünftiges Winzervesper und eine feine Flasche Wein. Interesse, Arbeitskleidung und festes Schuhwerk muss er selber mitbringen.

Wer erschlug den Weinbaron? – Eine kriminalistische Spurensuche im Markgräflerland
Das Markgräflerland inspirierte Kreative jeden Genres schon immer dazu, sich künstlerisch mit ihm auseinander zu setzen. Auch Harald Rudolf hat das getan. Die Landschaft mit den Vorbergen des Schwarzwaldes, den sanft geschwungenen Hügeln bewachsen mit Rebstöcken oder Obstbäumen und der flachen, fruchtbaren Rheinebene mag den Krimiautor dazu herausgefordert haben, all der Lieblichkeit einen Kontrapunkt entgegen zu setzen. Einen Mord, den er im Müllheimer Weinkrimi „In Müllheim uff´m Wiiwegli“ aufdeckt!

Rund um den Kriminalfall bietet die Stadt Müllheim eine Reihe attraktiver Veranstaltungen im laufenden Jahr 2015 an. Dazu gehören natürlich Autorenlesungen, deren erste am Donnerstag, 9. April 2015, um 19.30 Uhr, im Blankenhorn Palais im historischen Weinkeller des Markgräfler Museum in Müllheim, stattfindet. Weitere Lesungen sind am 7. Mai, 24. September und 26. November 2015, alle 19.30 Uhr im Blankenhorn Palais, vorgesehen. Natürlich müssen die Zuhörer diese Lesungen nicht trocken über sich ergehen lassen, parallel dazu findet eine Weinverkostung statt – mit einem guten Tropfen lässt sich Mord und Totschlag halt einfach besser verkraften.

Wer Lust dazu hat, der kann sich auch von einer Figur aus dem Krimi zu den Originalschauplätzen im Städtchen Müllheim entführen lassen. Zum Beispiel ins Markgräfler Museum, dem bedeutendsten Museum der Region zwischen Basel und Freiburg. Diese schauspielerischen Stadtführungen finden immer am Müllheimer Themen-Freitag statt. Und zwar am 17. April, 22. Mai, 12. Juni, 17. Juli, 14. August, 25. September und 16. Oktober. Treffpunkt ist jeweils um 16.00 Uhr vor der Tourist-Info (Wilhelmstr. 14, 79379 Müllheim).

Das Markgräflerland wäre nicht das Markgräflerland, wenn es selbst zu einem Schwerverbrechen nicht etwas Anständiges zu essen gäbe. Das kulinarische Ereignis zum Krimi heißt „Gutedel auf Teriyaki“. Das Fünf-Gänge-Menü mit korrespondierenden Weinen gibt es im Restaurant Messer & Gradel in Müllheim und während man auf den nächsten Gang wartet, kann man sich gleich doppelter Spannung hingeben: Die eine liefert die vorgelesene Passage aus dem Kriminalstück, die andere, was der folgende Gang wohl Köstliches bringen wird.

Natürlich sind das Wiiwegli und die Stadt Müllheim auch ohne Kriminalfall immer eine Reise wert. Auf dem Wiiwegli wandert der Besucher durch eine der wohl schönsten Landschaften Deutschlands. Weit schweift der Blick über die Rheinebene hinüber ins nahegelegene Elsass. Im Osten steigt der Schwarzwald an, der mit dem Blauen einen ersten Höhepunkt erreicht.

Dazwischen laden kulturelle Sehenswürdigkeiten zur erbaulichen Rast ein. In und um Müllheim folgt der Gast dem Klemmbach und dem Warmbach zu sieben historischen Mühlen, alte Innenhöfe und geschichtsträchtige Gässlein bilden die Kulisse für einen gepflegten Stadtbummel. Und einkehren kann man sowieso an jeder Ecke in Straußenwirtschaften und Gasthäusern.

Internationaler Gutedel Cup am 23. April und 133. Müllheimer Weinmarkt am 24. April
Neben Weinkolleg und kriminalistischer Spurensuche wird im Markgräflerland auch rund um den Wein gefeiert. Den Auftakt der Festivitäten machen der Internationale Gutedel Cup am 23. April im Kurhaus von Badenweiler und der 133. Müllheimer Weinmarkt am 24. April im Bürgerhaus von Müllheim.

Beim Internationalen Gutedel Cup werden bei einer feierlichen Preisverleihung die besten Weine des neuen Gutedeljahrgangs aus dem Markgräflerland, aus Saale-Unstrut und der Schweiz gekürt. Und am nächsten Tag präsentieren beim Müllheimer Weinmarkt bis zu 60 Weinbaubetriebe und Winzer-genossenschaften über 300 Weine aus dem Markgräflerland. Rund 1.200 Weinliebhaber besuchen jährlich den ältesten Weinmarkt Badens.

Foto / Quelle: markgraefler-land.com, Werbegemeinschaft Markgräflerland GmbH