Reisen macht glücklich – Teil 2

Der lernende Weg
Basierend auf eigenen Reiseerfahrungen werden die Reisen immer weiter, ausgefallener, mutiger und komplexer. Reist man zunächst noch als Pauschaltourist, sind es im nächsten Schritt Reisebausteine, die man individuell koppelt. Schließlich wird man ganz individuell seine Trips in die Ferne unternehmen.

Ein Hauch vom Abenteuer der Backpacker weht um die Nase, wenn man allein oder zu zweit einen Städtetrip nach Teheran unternimmt oder eine Rundreise durch Ghana mit den dort sehr guten öffentlichen Fernbussen antritt. Basierend auf eigenen Reiseerfahrungen in der Ferne weiß man, wie die Menschen dort ticken, wo man sich vorab informiert und was im Notfall passieren kann. Ein wenig Projektmanagement, das viele sicher aus dem Berufsleben kennen, hilft bei Termin- und Kostenplanung.

Der schnelle geplante Weg
Du kannst ca. 100 Länder in ca. 10 Jahren in Deiner Freizeit bereisen, wenn Du dies gezielt planst. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem „Sammeln von Sehenswürdigkeiten und Ländern“. Um dies in einer vergleichsweise kurzen Zeit mit normalen Urlauben hinzubekommen, ist es sinnvoll, einen Zehnjahresplan aufzustellen, der die Reiseziele geschickt kombiniert und bündelt.

Lange Anreisewege sind zu optimieren und zusammenzufassen. So ist beispielsweise ganz Südamerika in einem längeren Urlaub mit Ecuador, Peru, Bolivien und Brasilien zu besuchen. Länderdreiecke sind anzusteuern, wenn Du ein Ländersammler bist.

Bei einem Besuch der Iguassu Wasserfälle kannst Du z.B. die Länder Brasilien, Argentinien und Paraquay betreten. Ein Plan, wie Du 100 Länder in kurzer Zeit bereisen kannst, habe ich aufgrund eigener Erfahrungen ausgearbeitet. Demnach benötigt man ca. 10 Jahre, 500 Reisetage und ein Budget von knapp 200 Test Euro um 100 Länder zu betreten. (siehe kostenfreie Downloads unter www.travel-my-way.club).

Der Weg um den Globus
Magst Du einen Überblick über die Welt auf einer einzigen Reise erhalten, so bietet sich eine Weltumrundung an, die man in 6 bis 8 Wochen gut gestalten kann. In jungen Jahren, als Student oder in einem Sabatical Jahr, darf als Backpacker oder mit einem ausreichenden Budget dieses Vorhaben auch gerne ein ganzes Jahr dauern.

Meine Reiseroute hierfür würde zunächst von Frankfurt in die Arabischen Emirate führen, was anhand der gängigen Flugverbindungen – Lufthansa möge mir verzeihen – ohnehin ein üblicher Reiseweg nach Fernost ist. In Dubai, Abu Dhabi, Muscat oder Dohar siehst Du die reichen, aufstrebenden Wüstenglanzlichter.

Dann geht es weiter nach Bangkok, Hongkong oder Singapur. Wer etwas mehr Zeit hat, macht einen Zwischenstopp in New Delhi und fährt zum Taj Mahal nach Agra, das als schönstes Weltwunder der Neuzeit gekürt wurde. In Indochina sind alle genannten Städte gleich faszinierend: in Bangkok musst Du einmal mit einem Langboot auf dem Fluss zum Königspalast fahren.

In Hongkong hast Du vom Peak das weltbekannte Postkartenmotiv und in Singapur würde ich Dir einen Drink auf der Dachterrasse des Marina Bay Sands Hotels empfehlen. Abstecher nach Vietnam zur Halong Bucht, Laos mit der Klosterstadt Luang Prabang oder Kambodscha mit der Tempelanlage Angkor Wat könnten dort das Programm erweitern. Als nächstes wäre Australien anzusteuern. Sydney ist natürlich das absolute Muss.

Man kann zunächst Perth im Westen von Australien anfliegen und sich dann über Melbourne und die Ocean Road der Olympiastadt von 2000 annähern. Ein Ausflug ins Zentrum von Australien mit dem Uluru bzw. Ayers Rock bei Alice Springs oder in den Osten nach Brisbaine ist bei etwas mehr Zeit einzubauen. Von Australien geht es direkt oder via Neuseeland in die Südsee, den Traum vielen Weltenbummler.

Die traumhaften Inseln Morea und Bora Bora sind einfach zu erreichen, wenn Du in Papete aus Tahiti anfliegst. Weiter geht es dann auf der Südroute Richtung Südamerika nach Rio. Hier kannst Du von der Jesus Statue des Corovado auf die Copacabana hinunterschauen. Ein Abstecher nach Iguazu zu den schönsten Wasserfällen der Welt ist möglich. Alternativ fliegst Du über Hawaii Richtung San Franzisco oder Los Angeles.

Hier bieten sich neben dem Besuch der Städte die Nationalparks im Südwesten der USA an. Grand Canyon, Monument Valley oder Yosemite Valley sind absolut einmalige Landschaften Wer noch Geld übrig hat, kann dieses im Spielerparadies Las Vegas verjubeln. Abschluss der Weltumrundung auf der Nordroute ist dann New York, das immer noch einer der Brennpunkte der Welt darstellt.

Wasser, Berge und Natur
Wasser, Berge und Natur

Der Rosinen-Picker-Weg
Alle die in meinem Routenvorschlag für eine Weltumrundung genannten Punkte sind wahre Highlights, die auch eine einzelne Reise rechtfertigen. Gerne möchte ich folgend persönliche Topziele hinzufügen:

– Machu Pichu, die alte Inka Stadt in Peru und den Titicacasee
– Patagonien mit dem Torres del Peine und den Moreno Gletscher
– Isfahan, Samarkand, Chiwa oder andere Städte der Seidenstraße
– Alaska oder Yucon mit der Goldgräber Stadt Dawson
– Buenos Aires mit den Tango Bars in La Boca
– Java mit seine Vulkanen und Reisterrassen
– Tibet, das Dach der Welt mit Lhasa und seinem Potala Palast
– die Weiten Sibiriens mit dem Baikalsee und Irkutsk
– chinesische Zentren wie Shanghai oder Peking mit der Großen Mauer und der Verbotenen Stadt

Europa oder Deutschland sind natürlich immer eine Riesenschatztruhe für alle, die nicht zu weit hinaus wollen.

Der natürliche Weg
In der Praxis wird es wohl auf eine Mischung aller dargestellten Szenarien hinauslaufen. Du hast bereits einige schöne Reisen mit Deinen Eltern unternommen und möchtest irgendwann alleine oder zu zweit in die Welt aufbrechen. Bei noch wenig Erfahrung und Budget sind die Entfernungen klein oder der Luxus geringer.

Mit Fortschreiten von Alter, Erfahrung und Finanzmitteln werden die Reisen größer, weiter und zielen auf individuellere Ziele. Planungen über einen Jahreshorizont hinaus werden helfen, die persönlichen Top Destinationen früher zu erreichen und dem Ziel, die Welt zu kennen, stetig und schnellstmöglich nahe zu kommen.

Résumé
Mit ca. 10 Prozent Lebenszeit bzw. in der zur Verfügung stehenden Urlaubszeit kann man in 10 Jahren viele der schönsten und spannendsten Orte und Landschaften auf unserem Globus kennenlernen. Nach 10 Jahren solltest Du sagen können: ich habe die Welt gesehen. Umgekehrt heißt das: fast jeder kann das Projekt „die Welt kennenlernen“ starten – auch noch im fortgeschrittenen Alter eines „Golden Agers“.

Je mehr man sein ganzes Reiseleben betrachtet und ein wenig plant, umso einfacher wird es sein, die Erde zu entdecken. Und hier sei den jungen Menschen geraten: macht Euch frühzeitig auf den Weg – vielleicht auch mit geringen Mitteln und als Backpacker. Je früher Du die Welt kennst, umso früher wirst Du von dieser Kenntnis und Erfahrung Nutzen ziehen.

Gerade in Zeiten der Globalisierung ist es ein immenser Vorteil, mit anderen Ländern, Völkern und Kulturen vertraut zu sein, oder sie wenigstens ein wenig besser einschätzen zu können. Mobilität, Wissen und Reisen sind entscheidende Quellen zum Erfolg in der heutigen Welt.

Es geht also nicht nur um Spaß und Selbstbefriedigung, wenn Du Dir das Ziel setzt, die Welt zu besuchen. Du wirst handfeste Vorteile daraus ziehen. Ich wünsche Euch allen viel Spaß bei der Weiterentwicklung des eigenen Reiselebens – und vielleicht werdet ja auch Ihr bald in den Kreis der 100 Länder Besucher im Travel-Century-Club aufgenommen.

Foto / Quelle: pixabay, Norbert Dähne, Travision GmbH