Den ROI von Bauleiter-Software berechnen – so geht‘s

Die Baubranche ist geprägt von hohen Kosten und Zeitdruck. Aus diesem Grund kommt bei immer mehr Bauvorhaben Bauleitersoftware zum Einsatz – sie unterstützt Bauleiter:innen vor Ort und im Büro dabei, verschiedene Prozesse rund um die Dokumentation und Kommunikation von Fakten und Ressourcen effizienter zu gestalten.

Doch ab welchem Punkt lohnt sich der Kauf einer Software für das Baumanagement? Ganz konkret gefragt: Wie lässt sich der Return on Investment, kurz ROI, einer Software berechnen? In diesem Beitrag geben wir alle Antworten.

In diesem Bereich ist jede Hilfe willkommen
Sehr viel zu berechnen: In diesem Bereich ist jede Hilfe willkommen / (c) pixabay.com – stevepb

Return on Investment: Die Grundlagen

Beginnen wir mit einer kurzen Beschreibung, was der ROI ist und warum er für Unternehmen in der Baubranche und in anderen Sparten eine wichtige Kennzahl darstellt.

Definition von ROI

ROI steht für Return on Investment und ist ein wichtiger Faktor für Unternehmen, um den Erfolg und die Rentabilität von Investitionen zu bewerten. Es ist eine wirtschaftliche Kennzahl, die den Gewinn oder die Einsparungen in Bezug auf die Kosten einer Investition misst. Der ROI wird in der Regel in Prozent ausgedrückt.

Warum ist ROI ein wichtiger Faktor für Unternehmen?

Der ROI ermöglicht Unternehmen, die Rentabilität ihrer Investitionen zu bewerten und zu entscheiden, welche Investitionen das größte Potenzial für eine hohe Rendite haben.

Bedeutung des ROI einer Bauleitersoftware

Der Einsatz einer App oder Software für Bauleiter:innen bringt üblicherweise eine große Effizienzsteigerung bei verschiedenen Prozessen auf der Baustelle und im Büro mit sich. Wie groß dieser Effekt tatsächlich ist, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel:

  • Die Größe und Art des Bauvorhabens.
  • Die Größe der beteiligten Unternehmen und Gewerke, bzw. die Anzahl der beteiligten Personen.
  • Die Akzeptanz der Software bei den Nutzer:innen.
  • Die Funktionen der Software.
  • Die Benutzerfreundlichkeit der Software.
  • Der Grad der Integration der Software in bestehende Prozesse und wie häufig sie zum Einsatz kommt.

Bei so vielen Faktoren ist es für ein Bauunternehmen schwierig, die positive Wirkung einer Bauleitersoftware zu bestimmen. Durch die Berechnung des ROI einer Software lässt sich das in konkrete Zahlen fassen.

Wie Sie den Return on Investment einer Baumanagement-Software berechnen

Im Folgenden zeigen wir Ihnen beispielhaft, wie sie den ROI einer Bauleitersoftware berechnen.

Die Formel, um den ROI in Prozent zu berechnen, lautet: (Umsatzrendite / Kapitalumschlag) x 100. Umsatzrendite beschreibt den Gewinn bzw. die erzielten Einsparungen. Der Kapitalumschlag ist das eingesetzte Kapital.

Um das auf das Beispiel einer Baumanagement-Software umzulegen, nehmen wir die folgenden Dinge an:

  • Der oder die Bauleiter:in spart durch den Einsatz der Software im Schnitt 7 Arbeitsstunden pro Woche – das entspricht bei 40 Arbeitsstunden pro Woche mehr als 17% der wöchentlichen Arbeitszeit.
  • Wir stellen dies dem durchschnittlichen Gehalt eines Bauleiters im deutschsprachigen Raum gegenüber (inkl. Lohnnebenkosten im Schnitt € 4.402 pro Monat).
  • Daraus ergibt sich eine Einsparung von € 8.980 pro Bauleiter:in pro Jahr.
  • Die jährlichen Lizenzkosten für die Software betragen € 2.700 pro Jahr.

(8.980 / 2.700) x 100 = 332,59. Somit ergibt sich in unserem Beispiel ein ROI von 332,59% im Jahr.

Wie hilft Software Bauleiter:innen, die Effizienz zu steigern?

Für unser Beispiel haben wir die Einsparung von Arbeitsstunden für Tätigkeiten wie die Dokumentation und das Berichtswesen als Grundlage herangezogen. Es gibt aber auch noch andere Kennzahlen, die Bauleiter:innen heranziehen können, um die mit einer Software erzielten Effizienzsteigerungen zu definieren. Hier einige Beispiele:

Reduzierung von Fehlern und Nacharbeiten

Fehler und Nacharbeiten können auf der Baustelle zu Verzögerungen und zusätzlichen Kosten führen. Eine gute Bauleitersoftware trägt dazu bei, diese Risiken zu minimieren, indem sie eine effektive Kommunikation und Überwachung ermöglicht.

Sicherstellung der Qualität

Ebenso unterstützt Software verschiedene Prozesse, die mit der Qualitätssicherung auf der Baustelle zu tun haben. So unterstützt Bauleitersoftware die Erfassung von Mängeln, die Übermittlung der Mängel an die zuständigen Personen und die Nachverfolgung der damit verbundenen Arbeiten.

Verbesserung der Projektabwicklung

Eine gute Bauleitersoftware trägt generell dazu bei, Projekte effizienter zu planen und durchzuführen. Beispielsweise sehen die Verantwortlichen auf Basis von Echtzeitdaten und Analysedashboards jederzeit, wo die Arbeiten laut Plan erfolgen und wo Verzögerungen drohen. Dadurch können die Projektlaufzeiten verkürzt werden.

Verbesserung der Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit

Eine Bauleitersoftware kann schließlich auch dazu beitragen, die Zufriedenheit von Kunden und Mitarbeitern zu verbessern. Die schnelle und effektive Abwicklung von Projekten sowie die Möglichkeit, Probleme schnell zu lösen, trägt zu einer besseren Zusammenarbeit bei und wirkt sich positiv auf den Projektverlauf aus. Davon profitieren sowohl Kund:innen und Mitarbeiter:innen.

Vergleichen Sie Bauleitersoftware vor dem Kauf

Bevor Sie sich für ein Produkt entscheiden, sollten Sie verschiede Bauleitersoftwares unbedingt vergleichen. Sofern die Kosten bekannt sind, können Sie auch den jeweiligen ROI als Kaufkriterium bestimmen. Darüber hinaus sollten Sie auch noch andere Aspekte beim Vergleich und der finalen Auswahl berücksichtigen:

  • Funktionen der Software
  • Schulungsaufwand
  • Supportangebot
  • Verfügbare Sprachen

Fazit

Zusammengefasst halten wir fest, dass Software ein wichtiges Werkzeug für Bauleiter:innen ist, um Bauvorhaben innerhalb der zeitlichen und budgetären Vorgaben sowie mit hoher Qualität durchzuführen. Die Sinnhaftigkeit der Investition in eine solche Software kann durch die Berechnung des ROI belegt oder widerlegt werden. Anhand des Return on Investment wissen sie sofort, ob sich die Anschaffung der Software gelohnt hat.

Quelle / Foto: (c) Redaktion