Ärzte-Bassist pilotiert 300 PS starken Seat Leon

Der Seat Leon Supercopa war gestern in der Motorsport-Arena Oschersleben zu Gast. Diesmal gemeldet – 18 Profi-Rennfahrer und eine Rockmusik-Legende: Rodrigo González. Als Mitglied der Kultband „Die Ärzte“ (mehr als 20 Millionen verkaufte CDs) tourt er normalerweise mit dem Bass durch die Welt.

Den tauschte der Musiker in den letzten Tagen und Wochen gegen den Sound des 300 PS starken Seat Leon Supercopa; Startnummer 30. Mit intensiven Testfahrten bereitete sich Rod González hochkonzentriert auf diesen Ritt vor. Der Bassist und Motorsport-Freak: „Es war ein verdammt harter Einstieg in die Materie, schließlich liegt meine C-Lizenz-Ausbildung eine ganze Weile zurück.“ Letzte Testrunden drehte der in Chile geborene Rockstar auf dem Hockenheimring. In Oschersleben um einen Startplatz zu kämpfen war für den Mann am Bass „eine riesige Herausforderung, die höllisch Spaß gemacht hat.“

Trotz einer mehr als beachtenswerten Performance im Qualifying hatte González am Ende jedoch zwei Sekunden zuviel auf dem Zeitkonto, um sich für die Teilnahme an den zwei Rennläufen zu qualifizieren. Das wiederum zeigt erstens, wie hoch die Hürden beim Rennsport gesteckt sind. Zweitens aber zeigt das knappe Verfehlen des Startplatzes, dass Rod González ein extrem fairer Fahrer ist. Hintergrund: In seiner letzten und sehr schnellen Qualifying-Runde machte er kurz Platz für zwei der Profis. Und genau dieses Fairplay kostet ihn jene zwei Sekunden und damit die Teilnahme am Rennen.

Der Musiker nahm es sportlich: „Der Seat ist ein Knaller; unglaublich, mit welch brachialer Kraft dieses Autos antritt. Irre war für mich die Erfahrung, wie man sich an solch ein Auto herantastet. Bei den ersten Tests gab es noch Angst; Du bremst zum Beispiel viel zu früh. Heute hat sich dieses Gefühl in Ehrfurcht verwandelt. Beim Start zu meinen Qualifying-Runden war das besonders stark. Da sitzt man mit sich und seinen Gedanken völlig allein in diesem Auto und weiß, gleich geht es los. Kein Zurück. Das hatte was absolut Meditatives.“ Innerhalb des Qualifyings verbesserte der Musiker seine Rundenzeiten übrigens um insgesamt zehn Sekunden – auf der Rennstrecke eine Welt.

Rod González hat Blut geleckt. Und deshalb wird er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in diesem Jahr ein weiteres Mal nach einem Startplatz greifen…

Fotos: Seat