Generation Porno schöne neue Sexwelt?

Myrthe Hilkens: »McSex«, Orlanda Verlag Berlin 2010

Die sexuelle Revolution war gestern, heute gehören Pornos zur Freizeitgestaltung. In Musikvideos wird eine Zuhälter-und-Huren-Kultur gepflegt, von Plakatwänden lächeln»perfekte« Frauen in Push-up-BHs und Stringtangas.

Mit ihrem ersten Buch erregt die Journalistin Myrthe Hilkens in den Niederlanden – und auch in Deutschland – anhaltend starkes Aufsehen.

Vor großem Medienecho prangert sie darin konsequent die zunehmende Sexualisierung unserer Gesellschaft an, in der Sex zum medial inszenierten Konsumartikel geworden ist.

Myrthe Hilkens gehört selbst einer sexuell befreiten Generation an und die Rückkehr in prüde, sexfeindliche Zeiten ist für sie keine Option. Doch sie spricht sich für eine neue Befreiung aus – vom Korsett, in das Sex- und Schönheitsindustrie insbesondere junge Frauen drängt.

Für ihr Buch hat die Autorin mit Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenen gesprochen und Medienberichte und wissenschaftliche Untersuchungen unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: »Sexuelles Fastfood« hat einen nachhaltigen Einfluss auf die junge Generation – auf ihr Selbstverständnis, ihr Körperbewusstsein, ihre Bilder von Männern und Frauen, ihre Einstellung zu Liebe und Beziehungen.

Eine zentrale Rolle spielen dabei die Medien. Myrthe Hilkens fordert dazu auf, bewusster und vor allem kritischer mit ihnen umzugehen.

»Mit ihrer zähen Unermüdlichkeit ist es ihr und ihren Mitstreitern gelungen, eine gesellschaftliche Diskussion auszulösen: Ausgerechnet die in vielen Ländern als zu liberal verschrienen Niederländer debattieren über Moral und die Grenzen der sexuellen Freiheit. Die niederländische „EMMA“ rief zu einer neuen sexuellen Revolution auf«, so der Deutschlandfunk.

Myrthe Hilkens, geboren 1979, studierte Journalistik und arbeitete im Fernsehen und bei verschiedenen Zeitungen. 2008 veröffentlichte sie in den Niederlanden den Titel McSex, der auf ein großes Medienecho stieß.

Mit vier weiteren Frauen veröffentlichte sie im selben Jahr ein Manifest zur Pornofizierung der Gesellschaft, das in den Niederlanden 15.000 Unterzeichner fand. Aktuell ist sie von den Sozialdemokraten als Kandidatin für die Wahl im Juni 2010 aufgestellt. Weitere Informationen: www. orlanda.de

Foto / Web: www.institut50plus.de