Kritik an RTL: Wie fit war Helmut Berger für den Dschungel?

Eine Zeit lang war Ruhe, nun kehrt sie zurück: Die Sendung mit dem „Grusel“-Faktor und der Friedhof für alle „Z-Prominenten“, auf deutsch heisst so was „Dschungelcamp“ und auf Hochdeutsch: „Sondermüll“ oder wie sonst soll man das Gesehene deklarieren?

Silva Gonzalez, Iris Klein, Georgina, Claudelle Deckert, Joey Heindle, Allegra Curtis, irgendwen vergessen, den keiner kennt? Die neue Staffel „Dschungelcamp“ ist voller Möchtegern-Stars, Nimmer-Bekannten und Niemals-Prominenter und ein großer Name muss noch her, dachten sich wohl auch die Macher der Show und verpflichteten Film-Dino Helmut Berger, der nach nur zwei Tagen wieder ausscheidet, „aus gesundheitlichen Gründen“, wie es heißt.

Wetter-Lüge bei RTL? Warum Helmut Berger gehen musste..

Dabei dürfte der gesundheitliche Zustand des einst so schönen Mannes durchaus aktenkundig gewesen sein und auch, dass der gute Mann dem Alkohol verfallen ist und ohnehin keine 14 Tage durchgestanden hätte.

Warum also wurde er dennoch verpflichtet? Sollte er den Kreis der Nicht-Prominenten einfach nur aufwerten um die Tatsache zu übertünchen, dass RTL zur 7. Staffel des Dschungel-Formats nicht einen echten Promi verpflichten konnte?

50 Grad Hitze werden erwartet, deshalb musste Helmut Berger gehen – sagt RTL. Keine 30 Grad wird es, sagt der offizielle Wetterbericht für das Gebiet um Murwillumbah voraus, in dessen Nähe das ehemalige Farmgelände liegt, auf dem die Show gedreht wird.

Künstliche Bäume, künstliche Wurzeln und von Menschenhand gebaute Wassersysteme mit schlampig verlegter Teichfolie entlarvten den angeblich gefährlichsten Dschungel der Welt schon vor Jahren als Schmuh und Mogelpackung und eine handfeste Wetter-Lüge kommt nun noch hinzu?

Selbstverständlich dementiert RTL jegliches Gerücht um ein geplantes Ausscheiden von Helmut Berger und so heißt es von offizieller Seite: „Da ist nichts dran“, versichert RTL-Sprecher Claus Richter gegenüber „stern.de“. „Wir hatten natürlich gehofft, dass er uns möglichst lange erhalten bleibt. Er hatte für die volle Zeit unterschrieben“, sagt RTL und na klar hat er das, alles andere wäre ja auch ein dokumentierter Skandal.

Was im Hinterzimmer zwischen Sender und Kandidat „besprochen“ wird, steht freilich nirgendwo geschrieben und es ist nur schwer vorstellbar, dass Berger mit all seinen Leiden und Gebrechen von Beginn an für die volle Distanz vorgesehen war. Der fahle Beigeschmack, dass Berger nur als Zugpferd diente, um die PR im Vorfeld der Sendung anzukurbeln, bleibt nach wie vor und insbesondere auch nach dem Dementi von RTL.

Selbst Spiegel-TV hatte das frühe Ausscheiden des Filmhelden („Ludwig II.“) so wohl nicht vorgesehen und so wurde schnell noch ein liebloser Beitrag zusammengeschustert, ein nichtssagendes Porträt des Schauspielers, das in Punkto Belanglosigkeit dem Original in nichts nachstand.

Foto / Quelle:  Sean Quentin Dexter, www.telenewsnet.com