Christian Lacroix wurde von LVMH finanziert

Am 16. Mai 1951 wurde Modeschöpfer Christian Lacroix in Trinquetaille, Frankreich geboren. Ende der 60er-Jahre studierte er französische Literatur in Montpellier, anschließend zog es ihn 1971 weiter in die Metropole Paris, wo er an der Sorbonne Kunstgeschichte studierte.

Ursprünglich plante er, Museumskurator zu werden, doch bereits seine Doktorarbeit über Kleidung in Gemälden des 17. Jahrhunderts war ein Hinweis für sein Interesse an Mode. Nach dem Studium sammelte Lacroix als Zeichenassistent wertvolle Erfahrungen bei großen Modeunternehmen wie Hermès und Patou.

Für die Arbeit bei letzterem erhielt er unter anderem den Council of Fashion Designers of America. Mit Hilfe seiner Frau, die als Hermès-Beraterin tätig war, seines Partners Jean-Jacques Picart, einem PR-Manager für zahlreiche Haute-Couture-Modeunternehmen und dank der Unterstützung und Finanzierung der LVMH gründete Lacroix 1987 schließlich sein eigenes Modelabel.

 Christian Lacroix
Christian Lacroix

Modezitat: „Wie alles Anregende sollte man auch die vielen Facetten der Mode in Maßen genießen – wie Alkohol und Tabak.“

Bereits die erste eigene Haute Couture Fashion Show war ein voller Erfolg. Der Le Pouf, ein voluminöser Ballonrock, wurde neben den opulenten und gleichzeitig sehr eleganten Damenroben zu seinem Markenzeichen. In den folgenden Jahren brachte das Haus Lacroix neben einer Pret-á-porter-Kollektion für Damen (1988) auch Accessoires, eine Sportswear Collection, eine Jeanskollektion und diverse Parfums auf den Markt. Nebenbei war Christian Lacroix zusätzlich von 2002- 2005 als Creative Director für Pucci tätig.

1993 übernahm der Konzern LVMH Lacroix. Nachdem die Kollektionen Bazar und Jeans eingestellt wurden, meldete das Unternehmen Ende Mai 2009 Insolvenz an. Anfang 2010 kam es jedoch schon wieder zu einem Neubeginn – diesmal unter dem seit 1992 für Lacroix tätigen Sacha Walckhoff als Chefdesigner und mit neuen Lizenzgeschäften für Herrenmode, Krawatten, Brautkleider, Parfüm, Brillen, Heimtextilien und Schreibwaren.

Typisch für Christian Lacroix sind die opulenten und fantasievollen Roben in warmen, leuchtenden Farben und großen floralen Drucken und Stickereien, welche einen Hinweis auf die theatralische, beinahe dramatische Ader des Designers geben. Die Regeln der Kunst standen für Lacroix stets an erster Stelle – und so ignorierte er den klassischen, „normalen“ Modegeschmack und kreierte gekonnt neue Stilbrüche.

Neben seinem Label hatte Christian Lacroix dabei auch immer eine Leidenschaft für die Kostüme an Oper und Theater. Mit 60 Jahren erfüllte er sich seinen großen Traum und arbeitet heute als Kostümdesigner für freie Theaterprojekte.

Foto / Quelle: de.wikipedia.org/Credit: Florian Vincent, fashionpress.de