Frauenpower für die Natur

Die Umweltstiftung „Fondation Yves Rocher“ hat den Umweltpreis „Trophée de femmes Central Europe 2022“ an eine Frau aus München verliehen. Sie wurde für ihr außergewöhnliches Engagement im Umwelt- und Naturschutz geehrt. Die Preisträgerin erhielt ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro. Der Umweltpreis wurde im deutschsprachigen Raum bereits zum 19. Mal verliehen.

10.000 Euro für Verena Platt-Till

Verena Platt-Till engagiert sich schon seit vielen Jahren für den Erhalt der Meere. Unter dem Dach des Vereins „Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.“ initiierte sie 2019 das Projekt „Kampf gegen Mikroplastik im Meer und Erhalt des Ökosystems Deutsche Ostsee: Geisternetzbergungen rund um Rügen“, das sie seitdem leitet.

Zum einen, um aktiv die Artenvielfalt in der Ostsee zu schützen, v. a. die vom Aussterben bedrohten heimischen Schweinswale und Dorsche. Zum anderen möchte Verena Platt-Till das massive Problem der Vermüllung der Meere mit herrenlosen Fischernetzen für alle sichtbar machen und ein stärkeres Bewusstsein für das Problem schaffen.

Verena Platt mit geborgenen Geisternetzen
Verena Platt-Till mit geborgenen Geisternetzen / © Fotograf: Chris Till

Darum organisiert sie immer wieder Info-Stände, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Die erhöhte Aufmerksamkeit soll den Druck auf die Politik erhöhen, endlich Lösungen für das Problem zu finden. Bis heute konnten durch Verena Platt-Tills Engagement insgesamt 8 Tonnen Geisternetze in unzähligen Tauchgängen erfolgreich geborgen werden.

Geisternetze sind Fischernetze, die absichtlich zurückgelassen wurden oder verloren gegangen sind, und als tödliche Fallen weiter in den Meeresströmungen treiben. Geschätzte 640.000 Tonnen Geisternetze töten jedes Jahr weltweit mehr als 136.000 Seehunde, Seelöwen, Delfine, Wale und zusätzlich Millionen Vögel, Fische, Schildkröten und kleinere Organismen, die für das Ökosystem Meer notwendig sind.

Außerdem sind Geisternetze Plastikmüll: Über Jahrhunderte zersetzen sich die Netze in kleine Teilchen, das so genannte Mikroplastik. Dabei sind die Netze aus Nylon eine wertvolle Ressource, die teilweise wiederverwertet werden kann. Geisternetze machen rund 30 – 50 Prozent des Plastikmülls in den Ozeanen aus.

Quelle / Fotos: yves-rocher.de / © Chris Till