Schmuck: So lassen sich Erbstücke stilsicher kombinieren
|Geerbter Schmuck hat immer einen mehrfachen Wert. Der Materialwert, das Design und die Verarbeitung spielen eine wesentliche Rolle. Fast noch wichtiger ist jedoch der emotionale Wert. Erbstücke, die bereits die Mutter oder Oma getragen haben, stecken voller Erinnerungen.
Natürlich kann geerbter Schmuck verkauft werden, der erzielte Preis bezieht sich aber meist nur auf den reinen Materialwert. Ebenso wäre es schade, wenn schöner, alter Schmuck im Schmuckkästchen verstaubt. Viel besser: Finden Sie Tragevarianten und Kombinationen, mit denen Erbstücke wunderbar in Szene gesetzt werden und neu zur Geltung kommen!
Welchen Stil zeigen die Erbstücke?
Für eine stilsichere Kombination ist es wichtig, die Epoche zu kennen, aus der die Schmuckstücke stammen. Einige Beispiele: Verspielte Formen mit vielen Schnörkeln und Ornamenten weisen auf einen barocken Stil hin.
Schmuck im Stil des Klassizismus zeichnet sich dagegen eher durch eine sachliche, klare Optik aus. Die beiden Richtungen Jugendstil und Art déco sind unverkennbar, hier ist das zugleich zeitlose und nostalgische Design ein Garant dafür, dass der Schmuck auch heute noch für Aufsehen sorgt.
Wer geerbten Schmuck zu moderner Kleidung tragen möchte, ist mit einigen Grundregeln gut beraten. Man sollte Schmuckstücke aus verschiedenen Stilrichtungen nicht mixen, sondern in einer einheitlichen Linie bleiben. Dazu ist kein Fachwissen nötig – der Augenschein zeigt schon, zu welcher Richtung der Schmuck gehört.
Zarter und feiner Erbschmuck
Schmuck, der ein eher minimalistisches Design hat, kann mit vielen verschiedenen Kleidungsstücken kombiniert werden. So passt etwa eine schlichte Goldkette zur Bluse und zum Blazer.
Ein Armreif oder ein Armband mit einer klaren, sachlichen Ausstrahlung harmoniert sehr gut mit dem Business-Outfit. Ohrringe und Ohrstecker, die eher unauffällig als dominant sind, lassen sich ebenfalls perfekt mit einem individuellen Kleidungsstil kombinieren.
Geerbter Schmuck mit einer opulenten Ausstrahlung
Mehr Fingerspitzengefühl ist bei geerbten Schmuckstücken notwendig, die relativ groß sind und vielleicht mit üppigen Extras auftreten. Das ist etwa bei breiten Colliers oder großen Broschen der Fall. Auch auffallende Ringe und Schmuck, der mit Edelsteinen besetzt ist, sollten sorgfältig kombiniert werden.
Die ideale Basis ist ein Kleidungsstil, der sich eher dezent zurückhält, sowohl im Schnitt als auch in der Farbe. Dann kann das Schmuckstück zum Statement-Schmuck werden, der eine besondere Aufmerksamkeit auf sich zieht. Schaffen Sie mit der Kleidung den Rahmen und setzen Sie den Schmuck ganz gezielt als Blickfang ein!
Sonderfall Brosche – so wirkt das Schmuckstück zum Anstecken perfekt
Broschen galten lange Zeit als altmodisch. Dementsprechend häufig findet man zwar Broschen unter den Schmuckstücken, die von einer zur nächsten Generation vererbt werden, getragen werden sie aber nur selten. Gut, dass die Brosche derzeit ein Comeback erlebt!
Als Hingucker am Revers der Jacke, als i-Tüpfelchen auf einer Blusenschleife oder als besonderes Detail am Kragen eines schicken Kleids kommt die Brosche hervorragend zur Geltung. Wer sich gar nicht mit dem Gedanken anfreunden möchte, kann die Brosche an der Rückseite mit Aufhängeösen ausstatten lassen.
Ein fachkundiger Juwelier erledigt dies gern. So wird aus dem Anstecker ein Anhänger, der entweder an einer Kette oder an einem Lederband seine Wirkung entfaltet. Bei einem Einzelstück ist es wichtig, dass Gold und Silber nicht wahllos gemischt werden.
In der Stilrichtung bleiben oder auf Kontraste setzen?
Beides kann sehr schön aussehen! Allerdings ist die kontrastreiche Variante oft wirkungsvoller, besonders dann, wenn es sich um Erbschmuck mit einer opulenten Verarbeitung und einer dominanten Ausstrahlung handelt.
Es lohnt sich, verschiedene Kombinationen auszuprobieren. Wertvoller Schmuck kommt als Einzelstück gut zur Geltung. Wenn es sich um ein Set handelt, das aus Ohrschmuck, Halsschmuck, Armband und/oder Ring besteht, kann natürlich das gesamte Set getragen werden.
Ist der geerbte Schmuck sofort einsatzfähig? Tipps für Sauberkeit, Glanz und Reparaturen
Bevor das Erbstück wieder zum Einsatz kommt, sollte es sorgfältig überprüft und gereinigt werden. Perlen gehören zum Beispiel immer in die Hände des Fachmanns.
Der Juwelier reinigt die Perlen und knotet Perlenketten bei Bedarf neu. Silberschmuck kann man leicht selbst reinigen. Dafür eignet sich bei Schmuckstücken mit glatter Oberfläche ein Silberputztuch. Schmuck mit filigranen Verzierungen kommt in ein Bad aus warmem Wasser, angereichert mit Salz und einem Stück Alufolie.
Gut geeignet für die Reinigung von Gold- und Silberschmuck ist auch ein Bad in warmem Seifenwasser. Verzierungen reinigt man mit einer weichen Zahnbürste. Wenn der Schmuck wieder sauber und trocken ist, bringt ein weiches Poliertuch die wertvollen Stücke auf Hochglanz.
Bei der Gelegenheit sollte auch überprüft werden, ob die Verschlüsse von Halsketten und Armbändern noch intakt sind. Sehr wichtig ist auch die Befestigung von Edelsteinen. Es empfiehlt sich, fällige Reparaturarbeiten am Verschluss oder der Steinbefestigung nicht selbst vorzunehmen.
Solche diffizilen Arbeiten sind beim Juwelier in guten Händen. Damit erzielen Sie nicht nur ein einwandfreies Ergebnis. Die fachkundige Reparatur erhält auch den Wert des geerbten Schmuckstücks! Der Juwelierservice ist übrigens auch die richtige Adresse, wenn sich beim geerbten Schmuck eine Uhr befindet. Oft lässt sich ein geerbter Zeitmesser, der nicht mehr einwandfrei läuft, wieder instand setzen.
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