Eine Leidenschaft des Herzens

Wer eine Parmigiani am Handgelenk trägt, der weiß, wer sie kreiert hat: Michel Parmigiani. Geboren 1950 in Couvent in der Schweiz, wuchs Parmigiani in einem Tal des Kantons Neuenburg auf, dem „Val-de-Tarvers“, einer unversehrten Region, wo der Zauber der Natur zur Träumerei verführt. Seit über drei Jahrzehnten restauriert und baut dieser Mann in dem abgelegenen Schweizer Tal seine Uhren.

Bereits im Jahre 1730 begann man in Fleurier mit der Uhrmacherkunst. Nirgendwo gibt es eine größere Dichte meisterhafter Uhrmacher als im Val-de-Travers. Seit der Gründung  des Unternehmens „Parmigiani Mesure et Art du Temps“ 1976 ist die Identifizierung mit der Umgebung von großer Wichtigkeit. Das von der Region gepflegte Kunsthandwerk fasziniert Michel Parmigiani, seit er denken kann und so eignet er sich umfassende Kenntnisse in der Uhrmacherkunst an. Zunächst an der „Ecole d´Horologerie“ in Fleurier, später dann am „Technicum  in La Chaux-de-Fonds“ und am „Technicum in Le Locle“.

Die Sammler wurden schnell aufmerksam auf den talentierten Schweizer. Während die Uhrenbranche Ende der 60er Jahre auf Grund der Quarzuhren aus Japan in einer tiefen Krise steckt, pflegt Michel Parmigiani seine Liebe zur Kunst und zum Schönen. Parmigiani wollte sich nicht damit abfinden, dass eine Jahrhunderte alte Tradition einem Trend unterliegen sollte. Er richtet seine Werkstatt für die Uhrenrestaurierung und die Herstellung von Uhrwerken und Uhren für verschiedene renommierte Uhrenmarken ein. Museen und private Uhrenliebhaber vertrauen ihm kostbarste Zeitmesser an.

Als langjähriger Restaurateur der einzigartigen Sandoz-Kollektion erlebt Parmigiani, wie zwischen den zwei Familien langsam eine Freundschaft entsteht und wie sein Name einer außergewöhnlichen Uhrmachergeschichte den Namen gibt, als die Sandoz-Familienstiftung ihm die Gelegenheit bietet, seine eigenen Zeitmesser zu kreieren. Die Sandoz-Familienstiftung wird Mehrheitsaktionärin von „Parmigiani Mesure et Art du Temps“ und setzt sich somit aktiv für die Schaffung der Marke „Parmigiani Fleurier“ ein.

1996 entstehen in der Uhrmacherwerkstatt in Fleurier die ersten Kollektionen „Parmigiani Fleurier“ und werden der Öffentlichkeit vorgestellt. In weniger als zehn Jahren stattet das Unternehmen eigene Werkstätten mit den nötigen Produktionsmitteln aus, um höchsten qualitativen Ansprüchen genügen zu können. Die Manufaktur steht ganz im Zeichen der Vertikalisierung und verfügt über eine der seltenen und komplettesten Ausrüstungen in der hohen Schweizer Uhrmacherkunst.

Sie bürgt somit für den Fortbestand und die Unabhängigkeit der Sandoz-Stiftungsfamilie mit dem langfristigen Ziel, dass jedes einzelne Kunsthandwerk erneut Tradition und Know-how einsetzen kann. Es wird alles daran gesetzt, damit Parmigiani eine Referenz für Exzellenz in der Schweizer Uhrmacherkunst bleibt.

Handarbeit, Exklusivität, Individualität, höchste Detailtreue und ein Preisspektrum von rund 8.000,- bis über 500.000,- Euro kennzeichnen jede einzelne Uhr, die den noblen Firmensitz an der Rue du Temple in Fleurier verlässt. Ungefähr 4.000 Uhren werden hier jährlich hergestellt. 2006 wurde erstmals auch eine Damen-Kollektion präsentiert, die gleich für gute Resonanz sorgte.

Ein ganz besonderes Uhrenmodell weckt unsere Aufmerksamkeit – die „Montre Bugatti Type 370“.  Bugatti, ein Name, der die Herzen von Automobil-Liebhabern höher schlagen lässt. Da mag sich eine adäquate Armbanduhr zum 1001-PS-Veyron fast von selbst verstehen. Von der Automobiltechnik inspiriert unterstreicht das Modell Bugatti mit einem quer liegenden Uhrwerk seine außergewöhnliche Ästhetik. Für die Montre Bugatti entwickelte Parmigiani einen spektakulären Mechanik-Motor. Das Uhrwerk steht quasi auf dem Kopf mit einer horizontalen anstatt der üblichen vertikalen Achse. Dies ermöglicht dem Autofahrer während der Fahrt, die Uhrzeit abzulesen, ohne den Arm vom Lenkrad nehmen zu müssen. Sogar die Speichen der Zahnräder erinnern an Felgen. Die Uhrmacherkunst gesellt sich so eindrucksvoll zur Welt des Automobils.

Speziell zum 30. Jubiläum kreiert Michel Parmigiana die „Kapla XL Hebdomadaire Squelette“. Das Mechanikwerk Kaliber PF 110 mit Handaufzug und einer Gangreserve von acht Tagen ist das erste, gänzlich in der Manufaktur in Fleurier hergestellte Uhrwerk und schreibt Geschichte in der Entwicklung der Marke. Das berühmte Formkaliber wurde auf Grund ästhetischer Qualitäten und mechanischer Zuverlässigkeit für dieses Modell verwendet und steht für das stetige Bestreben von Parmigiani, dem Auge das Edelste und Wertvollste aus der Uhrmachertradition zu bieten. Und das gelingt ihm eindrucksvoll.

Dreißig Jahre, nachdem Michel Parmigiani seine Uhrmachertätigkeit aufgenommen hat, knüpft das Val-de-Travers wieder an eine blühende Uhrmachertradition an, engagiert wie nie zuvor und bei Innovationen immer an der Spitze.

Web: parmigiani.ch