Auf die richtige Pflege bei einem neuen Piercing achten – mit Video

Ein Piercing kann ein echter Hingucker sein, doch bevor man sich unter die Piercingnadel begibt, sollte man darüber nachdenken, welche Körperstelle die richtige ist und sich Gedanken um die richtige Pflege machen.

Für alle Piercingneulinge sowie diejenigen, die ihr Wissen auffrischen möchten, gibt es im Folgenden Informationen zum Thema richtige Piercingpflege und was im Notfall – bei Entzündungen oder der Bildung von Wildfleisch – zu tun ist.

Ein entzündetes Piercing – keine Panik

Ein entzündetes Piercing ist ein echtes Ärgernis. Man hat Schmerzen und Angst, dass das Piercing nicht mehr richtig abheilt oder Narben zurückbleiben. Das alles ist aber noch kein Grund zur Panik, denn die richtigen Tipps und Hilfsmittel bieten schnelle Hilfe, auch bei stark entzündeten Piercings.

Wie entsteht eine Entzündung am Piercing überhaupt? Ein Piercing stellt für den Körper in erster Linie eine Bedrohung dar. Diese ist zwar klein und der menschliche Körper würde unter normalen Bedingungen sehr gut alleine damit zurechtkommen, doch da das Piercing direkt auf dem frischen Stichkanal sitzt, kann sich dort keine schützende Kruste bilden. Schmutz und Bakterien können so relativ ungehindert in den Stichkanal eindringen.

Hygenie und Pflege
Hygenie und Pflege sind essentiell

Bei einem neuen Piercing sind anfängliche Schmerzen, genau wie Rötungen und Schwellungen, ganz normal. Die gepiercte Körperstelle kann anschwellen, schmerzen, es kann sogar zu leichten Blutungen kommen. Es ist stets zu bedenken, dass die Abheilzeit je nach Piercing mehrere Wochen bis mehrere Monat beträgt.

In den Wochen nach dem Stechen ist es deshalb wichtig, die gepiercte Stelle sauber zu halten, denn nur so kann sich im Stichkanal eine schützende, dünne Hautschicht bilden (Epithelisierung).

Bei Vernachlässigen der Piercingpflege kommt es häufig zu ernsthaften Schwellungen, Entzündungen oder sogar Abszessen. Starke Schmerzen weisen auf das Problem hin. Wenn man nun nicht schnell tätig wird, kann man ernsthafte gesundheitliche Probleme bekommen. Auch Narbenbildung ist möglich.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Folgende Symptome weisen auf eine ernsthafte Entzündung am Piercing hin:

– Schmerzen
– starke Schwellung und Rötung
– Verhärtungen in der Nähe des Piercings
– deutliche Erwärmung der Haut in der Nähe des Piercings
– Austritt von Eiter oder anderen Flüssigkeiten
– Kreislaufprobleme und Fieber (im Extremfall)

Wildfleisch – ein besonderer Fall: Der Begriff Wildfleisch bezeichnet neu gebildete Hautzellen, die unter anderem an Piercings, entstehen. In der Regel handelt es sich um eine Wucherung, die zwar unschön, aber harmlos ist. Wildfleisch kann sich aber auch entzünden und eitern. Vor allem betroffen sind Piercings am Ohr, da dort Knorpelgewebe durchstochen wird.

Die Wahl der richtigen Pflege

Während Hausmittel wie Salzwasser in einigen Fällen sicher helfen können, die schlimmsten Symptome einer Piercingentzündung zu bekämpfen, bevorzugen die meisten Piercer Profi-Produkte, um Entzündungen von vornherein vorzubeugen.

Um lange Freude am frisch gestochenen Piercing zu haben, sollte der regelmäßigen Pflege des

Stichkanals besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Dabei gilt: Gepflegt wird mit einem guten Produkt, vom ersten Tag bis zum Ende der Abheilungsdauer. Da jedes Piercing anders gestochen wird und verschiedene Körperstellen betrifft, sind die Abheilzeiten sowie die Risiken sehr unterschiedlich. Manche Piercings heilen innerhalb weniger Wochen, andere brauchen viel länger. Allgemein gelten folgende Abheilzeiten:

– Lobe/Ohrläppchen: 1 Monat
– Nostril: 1 Monat
– Augenbraue: 1 – 2 Monate
– Unterlippe: 1 Monat
– Lippenbändchen: 1 – 2 Wochen
– Septum: 2 – 3 Monate
– Zunge: 3 – 4 Wochen
– Brustwarze: 2 – 6 Monate
– Bauchnabel: 3 – 6 Monate
– Hafada: 1 – 2 Monate
– Frenum: 3 – 4 Wochen
– Klitorisvorhaut: 2 – 4 Wochen
– Äußere Schamlippen: 6 – 8 Wochen
– Prinz Albert: 2 – 4 Wochen

Von führenden Piercern empfohlen werden die eigens für die Pflege von Piercings und Tattoos entwickelten Produkte von Prontolind. Insbesondere das Spray der Marke ist das Mittel der ersten Wahl in vielen Piercingstudios. Die weiteren Prontolind-Produkte bieten die passende Pflege für alle möglichen Arten von Körpermodifikationen.

Das Prontolind Spray eignet sich für alle Piercings, da es auch in schwer zugängliche Stichkanäle eindringt. Die Sprayapplikation ermöglicht ein einfaches Auftragen auch an schmerzempfindlichen Stellen. Für besonders gefährdete Piercings, etwa Intimpiercings oder Dermal Anchor, die unter Umständen sogar mit einem Verband abgedeckt sind, kann zusätzlich das Prontolind Gel verwendet werden.

Dieses haftet besonders gut und sorgt daher für optimalen Langzeitschutz. Für die Piercingpflege im Oralbereich eignen sich die antibakteriell wirkende Prontolind Mundspüllösung sowie das Prontolind Mundspray. Beide kommen nicht nur ohne schädigende Inhaltsstoffe aus, sondern fördern die Abheilung und beugen damit Entzündungen vor.

So geht Piercingpflege richtig

Die richtige Piercingpflege ist eigentlich sehr einfach und nimmt kaum Zeit in Anspruch. Während der ersten zwei Wochen nach dem Stechen sollte die folgende Pflegeprozedur mindestens ein Mal, besser zwei Mal am Tag durchgeführt werden.

1. Schritt:
Gründlich die Hände waschen und idealerweise desinfizieren – das Piercing sollte nie mit ungewaschenen Händen berührt werden.

2. Schritt:
Wenn sich Krusten gebildet haben, können diese mit warmem Wasser aufgeweicht und anschließend mit einem Tuch (möglichst fusselarm) entfernt werden.

3. Schritt:
Das Pflegemittel wird auf das Piercing aufgetragen beziehungsweise gesprüht. Dabei ist es nicht nötig, das Piercing zu bewegen, denn das Prontolind Spray gelangt ohne Hilfe in den Stichkanal. Durch ein Drehen oder ein Ziehen am Piercing können Reizungen entstehen und Schmutz und Bakterien in den Stichkanal eindringen.

In den ersten Tagen nach dem Stechen sollte man es möglichst vermeiden, Duschgels, Shampoos oder Kosmetika wie Haarspray oder Make-up an das frische Piercing zu lassen. Nach Abschluss des Heilprozesses ist das Piercing in die tägliche Körperhygiene einzubeziehen.

Besonderheiten bei Oralpiercings

Um Piercings im Oralbereich die Chance zu geben, optimal abzuheilen, sollte der Mundraum während der Heilungszeit nach jedem Essen mit Wasser ausgespült werden. Auch der Verzicht auf Zigaretten, scharfe und extrem kalte oder heiße Speisen sowie den Austausch von Körperflüssigkeiten ist angesagt. Außerdem gilt: Je mehr Flüssigkeit, am besten Mineralwasser, man zu sich nimmt, desto besser.

Besonderheiten bei Intimpiercings

Wer sich ein Intimpiercing stechen lässt, muss während der Heilungszeit auf Aktivitäten verzichten, darf keine zu enge Kleidung tragen und sollte sich atmungsaktive Unterwäsche, idealerweise aus Baumwolle, zulegen.

Foto / Quelle: Prontomed GmbH, www.prontolind.de