Worauf man beim Sonnencreme-Kauf unbedingt achten sollte
|Endlich Ferien: Jetzt geht es für Millionen Reisende wieder ab in die Sonne. Wie sehr UV-Strahlen dabei der noch ungebräunten Haut schaden, wissen heutzutage alle. Daher führt der Weg vor der Fahrt zum Flughafen meist in den Drogeriemarkt oder zur Apotheke. Ein hoher Schutzfaktor und Wasserfestigkeit stehen dann meist an oberster Stelle beim Kauf der Sonnencreme.
Profis raten, daneben noch ein weiteres Kriterium zu beachten: Die Verträglichkeit für Meer und Umwelt. Denn bei der falschen Wahl leidet die Natur, die es doch gerade an einzigartigen Traumbadezielen zu erhalten gilt. SeyVillas, Spezialist für individuellen Seychellen-Urlaub, gibt nützliche Tipps, wie Reisende Sonnen- und Umweltschutz vereinen und worauf Sonnen-Fans achten.
Gefahr fürs Meer
Der Mensch gefährdet durch die Umweltverschmutzung Meerestiere und Korallenriffe. Diese Wahrheit kennen viele, allerdings verbindet sich der Gedanke oft mit dem Thema Plastikmüll. Doch neben diesem riesigen Problem spielen auch Sonnenschutzmittel eine wichtige Rolle. Die enthaltenen UV-Filter schädigen nämlich Meeresbewohner und Riffe.
Jährlich gelangen circa 14.000 Tonnen Sonnencreme in die Ozeane, 4.000 bis 6.000 davon gelangen alleine in Korallenriffe. Sie reichern sich in deren Gewebe an. Das führt zur Bleiche, schädigt die DNA und deformiert junge Korallen oder tötet sie teils vollständig ab. Ähnliches passiert in der Tierwelt.
Die Stoffe sammeln sich beispielsweise auch im Zellgewebe von Delfinen an und werden so an die Jungtiere weitergegeben. Bei Fischen reduzieren die Inhaltsstoffe die Fruchtbarkeit, der Nachwuchs von Muscheln bekommt Defekte. Sie schädigen das Immun- und Fortpflanzungssystem von Seeigeln und das Wachstum von Grünalgen.
Der Blick auf die Flasche
Besondere Übeltäter heißen Oxybenzon, Octinoxat und Octocrylen. Angaben dazu finden verantwortungsbewusste Reisende auf der Rückseite der Tube. Dort befinden sich auch Informationen zu Infrarotschutz, Blue Light-Filtern und Antioxidantien. Die drei O-Stoffe schädigen nicht nur die Umwelt.
Sie bringen für den Menschen auch ein gewisses Krebsrisiko mit sich. Viele Sonnencremes enthalten außerdem Mikroplastik, welches direkt oder über Umwege ebenfalls im Meer und im menschlichen Körper landet. Erste Destinationen verbieten solche Sonnencremes mit bedenklichen Chemikalien bereits.
Die Lösung: Viele Hersteller qualitativ hochwertiger Marken bieten zum Schutz der Meere bereits „reef friendly“ oder „coral safe“ Sonnencremes an. Doch auch hier empfehlen Profis den Blick auf die Herstellerangaben. Denn selbst beliebte Marken enthalten teils auf Nanogröße verkleinert Titandioxid, das bei Eindringen in die Haut Unwohlsein verursacht.
Um dies zu vermeiden, kaufen Reisende Sonnencremes mit mineralischem Filter in Nicht-Nano-Form, wie beispielsweise Zinkoxid. Forscher entwickeln derzeit noch umweltverträglichere Alternativen.
Der Hinweis „wasserfest“ hält die Cremes zudem eher in der Haut und fern des tiefen Blaus. Ein guter Einkaufsbegleiter: Scan-Apps, die zeigen, was ein Produkt enthält. Wer eine passende Creme findet, beachtet noch die Faustregel: Verwendung maximal ein Jahr. So lassen sich chemisch bedingte Veränderungen und schwächere Wirkung zugleich umgehen.
Schutz für Haut und Meere
Auch in diesem Sommer verzeichnen zahlreiche Nahziele Hitzerekorde. Fernziele hingegen liegen oft nah am Äquator, wo die Sonneneinstrahlung naturgemäß sehr stark ist. Daher empfiehlt sich unbedingt für jegliches Sonnenziel ein entsprechender Schutz. Oft kommen Urlauberinnen und Urlauber ohne Vorbräunung in den Ferien an.
Vor allem in den ersten Tagen reichen ein paar Stunden Aufenthalt im Schatten für einen starken Sonnenbrand aus. Zudem gilt, die Sonnencreme stets mindestens eine halbe Stunde einziehen zu lassen, bevor Wasserratten ins Meer oder den Pool hüpfen. Ein einfaches T-Shirt oder spezielle UV-Kleidung reduzieren die benötigte Menge an Sonnencreme.
Sie schützen clevere Urlauberinnen und Urlauber vor allem bei beliebten Aktivitäten wie Schnorcheln vor Sonnenbrand. Denn beim Anblick der farbenfrohen Unterwasserwelt vergessen Schwimmende schnell die Zeit und der Sonnenschutz gerät in Vergessenheit. Haut und Natur zuliebe bräunen sich Reisende eher nachmittags und abends, wenn die Sonne nicht mehr so stark strahlt.
Für längere Schläfchen geht es besser in den Schatten. Generell empfiehlt es sich, die Mittagssonne von 12 bis 15 Uhr zu meiden. Neben Klamotten und Schattenplätzen nutzen Urlauberinnen und Urlauber in wärmeren Gefilden auch Schirme, Sonnenbrillen und Hüte.
Top Tipp: Nicht am Strand, sondern auf dem Zimmer abduschen, von dort aus gelangt das Wasser gefilterter in die Leitungen. Zur anschließenden Pflege gehört auch eine After Sun Lotion ins Gepäck.
Das richtige Timing beim Nachcremen
20, 30, 50: Wie lange der Sonnenschutz nach dem Eincremen anhält, hängt vom jeweiligen Lichtschutzfaktor und dem tagesaktuellen UV-Index ab. Ersteren zeigt die Sonnencreme-Tube meist in einem eingekreisten UVA-Symbol auf ihrer Vorderseite an. Nutzen Reisende beispielsweise den Lichtschutzfaktor 30, erhöht sich der Eigenschutz der Haut um das 30-fache.
Dabei heißt es nicht zu dünn auftragen: Die empfohlene Menge an Sonnencreme liegt für Gesicht und Hals bei etwa zwei Gramm. Wer beispielsweise von einer LSF 50-Creme zu wenig aufträgt, reduziert den Schutz meist auf circa 25. Dann gilt es schneller wieder nachzulegen. Insbesondere nach dem Schwitzen, Schwimmen oder Abtrocknen bewahrt eine neue Schicht vor Sonnenbrand.
Neben dem Lichtschutzfaktor berücksichtigen Sonnenfans ihren individuellen Hauttyp. Bei hellerer Haut oder vielen Leberflecken dankt lohnt intensiverer Schutz, dunklere Teints verbrennen weniger schnell. Die leere Flasche packen Reisende ein und entsorgen diese erst zuhause.
Sonnencreme und Insektenspray
Expertentipp: Niemals Sonnenschutz und Mückenschutz gleichzeitig auftragen. Denn das Insektenmittel reduziert oftmals die Wirkung des Sonnenschutzes dramatisch. Frühestens 30 Minuten nach dem Eincremen nutzen Urlauberinnen und Urlauber das Mückenspray.
Quelle / Fotos: SeyVillas.com