Tägliche Pflege schützt vor Entzündungen und Symptomschüben

Wer nicht nur oder trockener oder sensibler Haut leidet, sondern eine chronische Hautkrankheit hat, fühlt sich oft nicht wohl in seiner Haut und probiert Vieles aus, um Juckreiz, Entzündungen und andere Symptome zu lindern. Die Patienten sind irritiert von den zahlreichen Pflegeprodukten und Therapiemöglichkeiten, die angeboten werden.

Am besten lassen sich die Betroffenen in einer Apotheke oder beim Dermatologen gezielt beraten, welche Pflege bei Akne, Neurodermitis oder Psoriasis wirklich geeignet ist bzw. speziell für ihre Krankheit entwickelt wurde. Denn nur angepasste Produkte einer täglichen Systempflege können wirklich helfen, die Symptome einer Hautkrankheit zu lindern.

Die häufigsten Hautkrankheiten in Europa
In Deutschland sind ca. 3 Prozent aller Erwachsenen von Neurodermitis betroffen, unter den Kindern sind es sogar 13 %. Mit 4 Millionen Patienten alleine in Deutschland ist Neurodermitis die häufigste Hautkrankheit in unseren Breitengraden.

Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, ist nach Neurodermitis die häufigste chronische Hauterkrankung. Unter den Erwachsenen leiden 2 bis 3 Prozent unter Psoriasis, bei den unter 16-jährigen macht sie 4% aller Hautkrankheiten aus und liegt hier ebenfalls an zweiter Stelle nach Neurodermitis.

Rosazea ist eine ebenfalls häufige Hauterkrankung – sie kommt allerdings nur im Gesicht vor. Bis zu 5 Prozent aller Erwachsenen sind davon betroffen, darunter mehr Frauen als Männer. Zählt man Akne mit zu den Hautkrankheiten, leiden hierunter noch mehr Menschen als an Neurodermitis: Unter den Jugendlichen sind es sogar über 70%.

Viele Hautprobleme kann man recht einfach wegcremen
Viele Hautprobleme kann man recht einfach „wegcremen“

Neurodermitis – wichtig ist eine gute Basispflege
Zu den typischen Symptomen der Neurodermitis oder des atopischen Ekzems gehören starker Juckreiz, sehr trockene Haut und Rötungen bis hin zu entzündlichen Schüben. Gerade im Schub werden häufig Cortison-haltige Präparate verordnet. Eine tägliche Systempflege kann helfen, die Haut zu stabilisieren und die Schubfrequenz zu verringern.

Neuere Forschungen kommen zu der Überzeugung, dass Neurodermitikern ein Enzym fehlt, das für die Umwandlung einer Linolsäure und damit für Aufbau der Barrierefunktion notwendig ist. Über pflanzliche, ungesättigte Öle kann die Gamma-Linolensäure oral aufgenommen werden, inzwischen gibt es Neurodermitis-Pflegeprodukte mit Nachtkerzenöl, die die Säure topisch in die Haute einschleusen.

Psoriasis – Hautbarriere stärken
Psoriasis ist eine der häufigsten chronischen Hauterkrankungen mit deutlich sichtbaren Symptomen wie schuppender, stark geröteter Haut. Als Ursache wird unter anderem eine beschleunigte Erneuerung der Epidermis vermutet.

Die Haut eines Psoriatikers braucht eine entsprechende Pflege, die die hauteigene Schutzbarriere gegen äußere Einflüsse stabilisiert und langanhaltend mit Feuchtigkeit versorgt. Wenn sich die Hautkrankheit auch auf der Kopfhaut ausbreitet, sollten die Patienten zu sanften Spezialshampoos greifen, die der Kopfhaut viel Feuchtigkeit zuführen und Schuppenbildung verhindern.

In schlimmen Fällen entstehen bei einer Psoriasis auch Entzündungen an den Gelenken. Auch hier gibt es spezielle Pflegeprodukte für die Gelenkhäute, mit denen sich die Betroffenen selbst zu Hause pflegen und Entzündungen lindern können.

Spät-Akne – eine antibakterielle Reinigung ist das A&O
In den meisten Fällen bildet sich die Akne im Erwachsenenalter zurück, doch bis zu 20% aller Erwachsenen leider unter der so genannten Spätakne.

Während sich in der Pubertät die Talgproduktion aufgrund des Testosteronüberschusses erhöht, spielen später eher Faktoren wie Stress, ungesunde Ernährung oder ungeeignete Kosmetikprodukte eine Rolle. Erwachsene sollten keinesfalls zu Teenie-Produkten greifen, sondern ihre Haut mit spezieller Pflege für Spätakne in Balance bringen und vor allem die Haut gut reinigen.

Rosazea – mehr als nur „Rotwerden“
Typisch für Rosazea oder Couperose ist ein langjähriger Verlauf über mehrere Stadien, mit unterschiedlichen Schweregraden, ihre Ursache ist bis heute nicht geklärt: Neben Umweltfaktoren wie UV-Strahlung, kommen auch Stress, hormonelle Dysbalancen sowie Hypertonie als Auslöser in Frage.

Bei Couperose kommt es zunächst zu Gefäßerweiterungen mit Flush-artigen Rötungen, die wieder verschwinden. In späteren Stadien bleiben die Gefäßerweiterungen (Teleangiektasien), zudem entstehen Ödeme, Papeln, Pusteln und knotige Veränderungen im Gesicht.

Zur Rosazea-Therapie gehört zum Beispiel der Verzicht von Alkohol sowohl als Genussmittel als auch zur Hautpflege. Auch auf andere gefäßerweiternde Nahrungsmittel wie Scharfes oder Heißes sollten die Betroffenen verzichten.

In den Anfangsstadien eigenen sich Cremes und Reinigungsmittel mit pflanzlichen, gefäßstärkenden Wirkstoffen zur täglichen Basispflege. Später wirkt Metronidazol bei Rosazea als Radikal-Fänger und hat einen antientzündlichen Effekt, Gefäßerweiterungen können mit Laser- und Blitzlampen behandelt werden.

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