Auch Aminata Belli meint: Warum nicht einfach vorsorgen?

85 bis über 90 Prozent aller Menschen infizieren sich mindestens einmal im Laufe ihres Lebens mit Humanen Papillomviren (kurz HP-Viren). Wichtig zu wissen: Durch eine frühzeitige HPV-Impfung ab einem Alter von 9 Jahren kann man bestimmten HPV-bedingten Krebsarten vorbeugen.

Zum Welt-Mädchentag am vergangenen 11. Oktober 2023 startete die Initiative „Entschieden. Gegen Krebs.“ daher gemeinsam mit starken, prominenten Persönlichkeiten und Influencern eine Aufklärungsaktion, die sich klar für eine frühzeitige HPV-Impfung bei Kindern und Jugendlichen ausspricht.

So sprechen Mutter, Schauspielerin und Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes, Moderatorin Aminata Belli, Mutter und Moderatorin Hadnet Tesfai, Unternehmerin und Autorin Vreni Frost, Influencerin, Aktivistin und Mutter Nike van Dinther, Hebamme und Mutter Sissi Rasche und viele mehr offen und informativ über ihre eigenen Erfahrungen mit HPV und der Impfung als einer der wichtigsten Vorsorgemaßnahme.

„Um die Ungerechtigkeit gegenüber Mädchen zu reduzieren, gehört Aufklärung und Wissen dazu – eben auch über den eigenen Körper“, sagt Nike van Dinther. Und weiter: „Ich wünsche mir mehr Aufklärung zum Thema HPV. Als ich Teenager war, wusste ich nichts über HPV.“ Auch junge Erwachsene können sich impfen lassen, allerdings empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung für Mädchen und Jungen von 9 bis 14 Jahren.

Versäumte Impfungen können bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden. Was viele nicht wissen: Jungs bzw. Männer können genauso von einer Infektion mit HPV betroffen und zudem Überträger sein. Fehlendes Wissen gefährdet entsprechend nicht nur ihre Gesundheit, sondern auch die ihrer Partnerinnen.

Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO fordert neben einer hohen Rate an Vorsorgeuntersuchungen mit HPV-Tests und der Therapie von bereits Erkrankten, dass 90 Prozent der Mädchen bis zu einem Alter von 15 Jahren bis 2030 vollständig gegen HPV geimpft sind, um Gebärmutterhalskrebs eines Tages besiegen zu können.

Die HPV-Impfung ist in Deutschland eine Standardimpfung für Kinder, so wie z. B. Mumps, Masern und Tetanus. Und trotzdem: Die HPV-Impfrate in Deutschland ist im Gegensatz zu vielen anderen Ländern erschreckend niedrig.

Moderatorin Aminata Belli
Moderatorin Aminata Belli macht auf eine frühzeitige HPV-Impfung aufmerksam / © MSD Sharp & Dohme GmbH

Während andere Industrieländer wie Schweden, Portugal, Norwegen und Australien bei 15-jährigen Mädchen auf Impfquoten (für eine vollständige Impfung) von 80 bis über 90 Prozent kommen, liegt Deutschland bei den 15-jährigen Mädchen bei 51 Prozent für eine vollständige Impfung, die Impfquoten bei den Jungen im selben Alter liegen sogar nur bei 17 Prozent (RKI-Daten, Stand 2020).

Das Problem: Bei Teens und ihren Müttern herrscht oftmals wenig oder falsches Wissen zur Existenz von HPV und dem Zusammenhang mit bestimmten Krebserkrankungen. Da ist der Welt-Mädchentag doch ein guter Anlass, sich richtig zu informieren.

HPV – Die wichtigsten Fakten

  • Die Ansteckung erfolgt über kleinste, oftmals nicht sichtbare Verletzungen der Haut bzw. Schleimhaut, durch die das Virus in den Körper eindringen kann. Häufig heilt die Infektion innerhalb von ein bis zwei Jahren ohne gesundheitliche Probleme wieder ab. Besteht sie länger fort, können sich daraus bestimmte Krebsvorstufen oder Krebsarten entwickeln. Neben Gebärmutterhalskrebs zählen hierzu unter anderem auch Anal-, Schamlippen- oder Scheidenkrebs. Rund die Hälfte aller infektionsbedingten Krebserkrankungen in den entwickelten Ländern stehen im Zusammenhang mit HPV. Über 85 Prozent aller Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit Humanen Papillomviren (HPV).
  • Ungefähr eine von 20 Krebsdiagnosen weltweit ist auf HPV zurückzuführen – eine Impfung kann bestimmten HPV-bedingten Krebserkrankungen vorbeugen, wie z.B. Gebärmutterhalskrebs oder Analkrebs.
  • Täglich sterben ca. 4 Frauen an Gebärmutterhalskrebs und geschätzt 3 Männer an bestimmten HPV-bedingten Krebserkrankungen in Deutschland.
  • Jungs bzw. Männer können genauso von einer Infektion mit HPV betroffen sein wie Mädchen bzw. Frauen
  • Die wichtigste Vorsorgemaßnahme ist die Impfung. Die STIKO empfiehlt eine Impfung für Mädchen und Jungen von 9 bis 14 Jahren. Versäumte Impfungen können bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden.
  • Das Immunsystem reagiert umso besser auf die Impfung, je jünger die geimpfte Person ist. Je früher geimpft wird, desto größer ist der Nutzen.

Quelle / Fotos: entschiedengegenkrebs.de