Fructoseintoleranz und Brustkrebs: Lieber weniger Obst essen?

Die Anzahl der festgestellten Fälle von Fructose-Malabsorption steigt stetig an, da die Zahl der Betroffenen mit dieser Stoffwechselstörung zunimmt. Die Fructose-Malabsorption, die vereinfacht auch oft als Fructoseintoleranz bezeichnet wird, ist durch eine Unverträglichkeit gegenüber dem in Lebensmitteln enthaltenen Fruchtzucker gekennzeichnet.

Betroffene sind nicht in der Lage, diesen Zuckerstoff durch Resorption im Dünndarm zu verdauen, was zu unangenehmen Symptomen wie Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall führt. Es können auch Übelkeit sowie Antriebslosigkeit und Depressionen auftreten. Die Ursachen für diese Unverträglichkeit sind vielfältig und werden oft durch genetische Faktoren beeinflusst.

Fructose-Malabsorption und Folsäuremangel: Eine Verbindung mit Folgen für die Gesundheit

Schon länger ist bekannt, dass Personen mit Fructose-Malabsorption ein erhöhtes Risiko für Folsäuremangel haben. Eine Studie von Ledochowski et al. (1999) etwa ergab, dass Menschen mit Fructose-Malabsorption deutlich niedrigere Folsäurekonzentrationen im Blut aufweisen als gesunde Personen.

Eine der wichtigsten Funktionen von Folsäure besteht darin, DNA zu produzieren und zu reparieren. Dieser Prozess ist für das Zellwachstum und die Zellteilung unerlässlich, wodurch Folsäure auch eine wichtige Rolle bei der Krebsprävention spielt.

Experten warnen vor Brustkrebsrisiko bei Malabsorption

Die Auswirkungen von Folsäuremangel auf das Brustkrebsrisiko sind gut dokumentiert. Eine Studie von Zhang et al. (2013) ergab, dass Frauen mit niedriger Folsäureaufnahme ein höheres Risiko für Brustkrebs haben als Frauen mit ausreichender Folsäureaufnahme.

Orange am Baum in der Sonne
Sollte man besser auf Obst verzichten? / © pixabay.com – Hans

Folsäuremangel kann zu DNA-Schäden führen, die das Krebsrisiko erhöhen können. Die Kombination von Fructose-Malabsorption und Folsäuremangel kann somit ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko darstellen.

Folsäuremangel: Regelmäßige Folsäure-Substitution senkt Risiko von Brustkrebs

„Die Studien zeigen, wie wichtig es ist, die Auswirkungen von Fructose-Malabsorption auf die Gesundheit zu verstehen“, sagt Thilo Schleip, Autor vieler Sachbücher über Fructoseintoleranz und andere Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten.

„Auch wenn bisher keine Studie den direkten Zusammenhang zwischen Fructoseintoleranz und Brustkrebs untersucht hat, ist es zielführend, dass Menschen mit Fructose-Malabsorption eine Diät einhalten, die ihre Symptome lindert und dass sie gleichzeitig sicherstellen, mit ausreichend Folsäure versorgt zu sein.“

Fazit: Bei Fructoseintoleranz auf die Folsäurezufuhr achten

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die gesundheitliche Bedeutung von Folsäure keineswegs vernachlässigt werden sollte. Eine ausreichende Versorgung mit Folsäure kann dazu beitragen, die Bildung und Funktion roter Blutkörperchen zu unterstützen, das Risiko von Neuralrohrdefekten bei Ungeborenen zu verringern und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmten Krebsarten zu senken.

Es ist ratsam, im Falle einer Fructose-Malabsorption auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und gegebenenfalls spezielle Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, um den Folsäurebedarf zu decken. Personen mit weiteren Vorerkrankungen oder Medikamenteneinnahme sollten vorher ihren Arzt konsultieren.

Quelle / Fotos: fructosefrei.de