Erfolg für Peta: Mohair wird von Zalando aus dem Sortiment genommen

Von Peta Asia veröffentlichtes Videomaterial von südafrikanischen Ziegenfarmen bewegte innerhalb weniger Wochen bereits mehr als 170 Modeunternehmen dazu, Mohair-Produkte aus ihrem Sortiment zu verbannen.

Auch Deutschlands größter Online-Modehändler Zalando erklärte nun Peta Deutschland gegenüber, Produkte mit Mohair komplett aus dem Angebot zu verbannen.

Ab Mai 2019 wird das Unternehmen sowohl bei Drittmarken und Partnern als auch bei seinen Eigenmarken keine Styles mit der unter tierquälerischen Bedingungen hergestellten Wolle mehr anbieten. Mit dieser Entscheidung setzt Zalando ein wichtiges Zeichen für den Tierschutz in der Modebranche.

„Viele Ziegen hatten nach der Schur blutige Schnittwunden, die ohne Betäubung mit Nadel und Faden zugenäht wurden. Wegen dieser Tierquälerei haben sich bereits über 170 internationale Marken dazu entschlossen, künftig kein Mohair mehr einzusetzen“, so Frank Schmidt, Head of Corporate Affairs bei Peta Deutschland.

„Peta appelliert an alle Modehändler und Designer, keine Ware mit Mohair mehr zu ordern. Kunden sollten beim Einkauf lieber auf tierfreundliche, vegane Mode zurückgreifen.“

Erstmals deckte ein Augenzeuge auf, wie grausam Ziegen in der Mohair-Industrie verstümmelt und getötet werden
Erstmals deckte ein Augenzeuge auf, wie grausam Ziegen in der Mohair-Industrie verstümmelt und getötet werden

Südafrika ist für über 50 Prozent des weltweit verkauften Mohairs verantwortlich. Die Aufnahmen haben mehrere führende Unternehmen davon überzeugt, Mohair aus ihrem Sortiment zu streichen, darunter unter anderem Zara, H&M, Esprit, s.Oliver und Tom Tailor.

Zwölf Betriebe wurden im Januar und Februar dieses Jahres von einem Augenzeugen besucht. Arbeiter zerrten Ziegen an den Hörnern und Beinen umher oder hoben sie am Schwanz hoch, wobei das Rückgrat brechen kann. Nach der Schur warfen Arbeiter die Tiere zu Boden. Die Scherer werden pro Stück, nicht pro Stunde bezahlt.

Sie arbeiten deshalb im Akkord und gehen grob vor, was bei vielen Ziegen zu blutigen Schnittwunden führt. Diese werden anschließend von den Arbeitern selbst – ohne jegliche Schmerzmittel – behelfsmäßig zusammengenäht. Peta USA fordert von den Strafverfolgungsbehörden nun Ermittlungen und eine entsprechende Anklage.

Die Organisation geht davon aus, dass es sich bei dem vorgefundenen Missbrauch um Verstöße gegen das südafrikanische Tierschutzgesetz von 1962 handelt.

Farmer gaben zu, dass viele Ziegen nach der Schur an Unterkühlung sterben, wenn sie dem kalten Wind und Regen ausgesetzt sind. An nur einem einzigen Wochenende seien in Südafrika so 40.000 Tiere zu Tode gekommen. Ziegen die nicht mehr profitabel waren, starben ebenfalls an einen grausamen Tod.

In einem Betrieb schnitt ein Arbeiter Ziegen bei vollem Bewusstsein mit einem stumpfen Messer die Kehle durch. Einer Ziege trennte er dabei den Kopf ab. Andere Ziegen wurden in ein Schlachthaus gebracht. Dort wurden sie mittels Elektroschock betäubt und kopfüber aufgehängt, bevor ihnen die Kehle durchgeschnitten wurde.

Petas Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie anziehen. Erstmals deckte ein Augenzeuge auf, wie grausam Ziegen in der Mohair-Industrie verstümmelt und getötet werden.

Foto / Quelle: © Peta Asia, peta.de/Mohair-Enthuellung-Suedafrika, Peta.de/Liste-Unternehmen-Ohne-Mohair