Viva la Diva – TV gratuliert Sophia Loren zum 75. Geburtstag

Das Leben, kein Filmmärchen. Oder? Ein unehelich geborenes und arm aufgewachsenes Mädchen, in der Schule „Zahnstocher“ genannt, wird zur neapolitanischen Augenweide mit Katzenaugen und Sanduhrfigur. Ihre Mutter meldet den schüchternen Teenager zu Schönheitswettbewerben an. Zunächst Model in Fotoromanen und Komparsin in Schmuddelfilmen, gelingt dem Starlet dank ihrem Entdecker, dem Produzenten Carlo Ponti, der Sprung ins seriösere Schauspielfach.

Sophia Loren wird im Nachkriegsitalien schnell populär mit leichter Muse wie „Ein Sonntag in Rom“ oder „Wie herrlich, eine Frau zu sein“. 1955 sticht sie ihre schärfste Konkurrentin Gina Lollobrigida aus und übernimmt deren Part in „Schade, dass du eine Kanaille bist“; diese Komödie begründet die 13 Filme umfassende Zusammenarbeit mit Marcello Mastroianni. Schnell avanciert die Loren zu einem der wenigen ausländischen Stars, die im amerikanischen Film Karriere machen.

In Hollywood wird sie zunächst als temperamentvolles Vollweib in Spionage- und Katastrophenthrillern wie „Geheimaktion Crossbow“ oder „Treffpunkt Todesbrücke“, bald aber auch als elegante Lady besetzt, zum Beispiel in der Gesellschaftskomödie „Die Millionärin“ an der Seite Peter Sellers. Ein Traumpaar bildete sie mit Cary Grant in der Romanze „Hausboot“ – offenbar nicht nur professionell: Erst Grants Heiratsantrag bewegte Ponti dazu, sich im Eilverfahren von seiner Frau scheiden zu lassen, um seine langjährige Geliebte Loren 1957 zu ehelichen.

Neben Ponti wurde Vittorio de Sica zu ihrem größten Mentor, der aus der „Sexbombe“ endgültig eine renommierte Schauspielerin machte. Mit seinem Drama „… und dennoch leben sie“, in dem sie als Vergewaltigungsopfer das Kriegsende zu überleben versucht, heimste Sophia Loren nicht nur in Cannes, sondern auch in Hollywood höchste Ehren ein: Sie war die erste Schauspielerin eines nicht englischsprachigen Filmes, die den Oscar als Beste Hauptdarstellerin bekam. Doch im kollektiven Gedächtnis bleibt die Diva -„Alles was ich habe, verdanke ich Spaghetti“ – als Verkörperung sinnlich-erdnaher Weiblichkeit.

Das Erste zeigt im September Beispiele ihrer Schauspielkunst. Auch „Das Film Festival“ ist am 20. September 2009 dem Geburtstag der Loren gewidmet und zeigt mit „Arabeske“ einen ihrer schönsten Filme.

19. September 2009, 1.25 Uhr Geheimaktion Crossbow OPERATION CROSSBOW Großbritannien 1964 Darsteller: George Peppard, Sophia Loren, Trevor Howard, John Mills Regie: Michael Anderson

19. September 2009, 3.20 Uhr Treffpunkt Todesbrücke THE CASSANDRA CROSSING Deutschland/Italien 1976 Darsteller: Sophia Loren, Martin Sheen, Burt Lancaster, Richard Harris Regie: George Pan Cosmatos

Das Film Festival 20. September 2009, 0.05 Uhr Arabeske ARABESQUE USA 1966 Darsteller: Gregory Peck, Sophia Loren, Kieron Moore, Alan Badel Regie: Stanley Donen

20. September 2009, 1.55 Uhr Ein Sonntag in Rom LA DOMENICA DELLA BUONA GENTE Italien 1953 Darsteller: Renato Salvatori, Sophia Loren, Maria Fiore, Fiorenzo Fiorentini Regie: Anton Giulio Majano

21. September 2009, 0.50 Uhr Wie herrlich, eine Frau zu sein LA FORTUNA DI ESSERE DONNA Italien 1956 Darsteller: Sophia Loren, Charles Boyer, Vittorio de Sica, Marcello Mastroianni Regie: Alessandro Blasetti

22. September 2009, 10.35 Uhr Die Millionärin THE MILLIONAIRESS Großbritannien 1960 Darsteller: Sophia Loren, Peter Sellers, Alastair Sim, Vittorio de Sica Regie: Anthony Asquith

22. September 2009, 2.55 Uhr Schade, dass du eine Kanaille bist PECCATO CHE SIA UNA CANAGLIA Italien 1955 Darsteller: Vittorio de Sica, Sophia Loren, Marcello Mastroianni, Umberto Melnati Regie: Alessandro Blasetti

23. September 2009, 1.05 Uhr … und dennoch leben sie LA CIOCIARA Italien/Frankreich 1960 Darsteller: Sophia Loren, Eleonora Brown, Jean-Paul Belmondo, Raf Vallone Regie: Vittorio de Sica

Foto: modelvita