Warum nicht Surfen fahren, wenn es in Deutschland schneit?

Regenwetter, eisige Temperaturen und Wind, der alles andere als lau ist: Deutschland steckt im grauen Winterloch. Noch ansteckender als jeder Virus ist der kursierende Winter-Blues. Wer sich diesem Schicksal nicht einfach hingeben möchte, muss härtere Geschütze auffahren, um wieder in Schwung zu kommen.

Bewegung und Sonne sind die altbewährten Schlüssel zur guten Laune. Beides zusammen: der ultimative Mood-Booster! Wieso also nicht den Winterurlaub für den ersten oder nächsten Surfurlaub nutzen? Die Ab-in-die-Sonne-Experten von www.holidayextras.de haben für Sie die drei sonnenverwöhntesten Winter-Escape-Ziele zum Surfen zusammengestellt.

Unter Surfern nur „Fuerte“

Im Surfer-Jargon braucht Fuerteventura den zweiten Teil des eigenen Namens nicht. Allein die ersten sechs Buchstaben sind jedem Surfer ein Begriff. Oder eher ein „feuchter“ Traum. Denn das Hawaii Europas ist die rettende Zuflucht, wenn Portugal und Co. sogar den hartgesottensten Surfernaturen zu kalt werden.

Vor der Küste Marokkos warten 1.660 Quadratkilometer karge Vulkaninsel, gesäumt von nicht enden wollenden Sandstränden und kristallklarem Wasser. Karibikfeeling garantiert. Auf der Insel angekommen schnappt man sich am besten den vorab gebuchten Mietwagen. Damit erreicht man nicht nur einfach, sondern auch günstig die entlegenen Buchten. Denn Fuerte ist auch hinsichtlich der Treibstoffsteuer ein Paradies.

Mit Kurs Richtung Norden gelangen Surfwillige schnell zum Place to Be in den Wintermonaten. Oder eher dem Place to Surf. Denn an der Nordküste Fuertes setzt zur Winterzeit der gefürchtete Passatwind aus und lässt dem Swell (das ist übrigens Surfer-Deutsch für „auslaufender Seegang“) freien Lauf. Das heißt: extrem hohe Wellensicherheit und jede Menge Surf-Spaß!

Rekordverdächtige Welle

Besonders in den Surfer-Orten Corralejo oder Lajares hallt Los Lobos wie ein Mantra durch die Gassen. Gemeint ist damit die fast schon sagenumwobene Welle zwischen dem gleichnamigen Mini-Eiland und Fuerte.

Bei guten Bedingungen kann man diese Welle bis zu 500 Meter reiten. Damit gilt sie als eine der Besten in Europa. Wer diese Wassergewalt jedoch nicht unter Kontrolle hat, macht schnell auf die harte Tour mit dem Riff Bekanntschaft.

Alternativprogramm für Anfänger

Anfänger sollten besser Wellen an ungefährlicheren Sandstränden anpaddeln – beispielsweise am nord-westlich gelegenen El Cotillo. Dort brechen die Wellen an einer Sandbank. Diese sogenannten Beachbreakes versprechen „Hang Loose“-Fun ohne angeknackste Knochen.

Die wichtigsten Surfurlaub-Facts in Kürze

  • Nonstop-Flüge ab: DUS, FRA, HAM, CGN, HAJ
  • Flugdauer: 4 bis 5 Stunden
  • Wassertemperatur: 18 bis 20 Grad Celsius
  • Tagestemperaturen: frühlingshaft im 20-Grad-Bereich
  • Besonderer Pluspunkt: nirgends ist der Surf-Urlaub günstiger

Die Geburtsstätte des Surfens: Hawaii

Jahrhundertlange Surf-Historie, die zahlreiche Legenden hervorgebracht hat – und die besten Barrels – also klassische „Tonnenwellen“, auch bekannt als „Tube“ – der Welt: Das macht Hawaii zum Mekka unter den Wellenreitern. Kraterspitzen urzeitlicher Unterwasservulkane bilden die acht Hauptinseln. Mit exotischen Pflanzen überwucherte Hänge führen direkt zu Stränden a la The Beach.

Und wie im Filmklassiker nimmt auch dort die Strandsaison bei tropischem Klima nie ein Ende. In der hawaiianischen Zeitzone ist Oahu das Epizentrum des Surfsports. Begrüßt mit einem Aloha und einer traditionellen Lei-Blumenkette, steht man innerhalb kürzester Zeit schon auf einem Surfbrett.

Surfen im Sonnenuntergang
Surfen im Sonnenuntergang ist besser als Frieren im Nieselregen / © pixabay.com – Kanenori

Adrenalin in Wellenform

Anders sieht es im Norden Oahus aus: Wen es dort in die Wellen zieht ist entweder lebensmüde oder auf der Jagd nach dem Meistertitel. Denn an der North Shore rollen in den Wintermonaten, der Big Wave Time, Riesen-Brecher von sieben bis acht Metern an die Küste. Dann zeigt sich die Banzai Pipeline, die bekannteste Welle der Welt, in ihrem vollem Ausmaß. Alljährlich trifft sich dort im Dezember die Top-League der Wellenreiter für das Finale der Vans Triple Crown of Surfing.

In 21 Minuten zum Anfänger-Spot

Aus dem Flugzeug, ins Taxi, Badeklamotten an und die Wellen am Waikiki Beach von Honolulu können erobert werden. Der beste Spot für alle, die noch zum Surfer werden wollen.

Hawaii bietet noch so viel mehr, aber…

Neben dem Surfen bietet die gesamte Inselkette unendlich viele Abenteuer. Von Walbeobachtungen über Wandern und Biken bis hin zu allen erdenklichen Wassersportarten. Outdoor-Freaks kommen voll auf ihre Kosten, allerdings auch aus Ausgaben-Sicht. Denn der inseltypische Importzuschlag sorgt für horrende Preise. So gilt das Paradies im Pazifischen Ozean als eines der teuersten Urlaubsziele weltweit.

Die wichtigsten Surfurlaub-Facts in Kürze

  • Flüge mit maximal zwei Zwischenstopps ab: FRA, DUS, DRS, HAM, HAJ
  • Flugdauer: 18 bis 24 Stunden
  • Wassertemperatur: circa 25 Grad Celsius
  • Tagestemperatur: 19 bis 27 Grad Celsius
  • Besonderer Pluspunkt: Weltmeistern das Shaka-Zeichen zuwerfen

Auf dem Kamel zum Surfspot: Marokko

Kein Witz: In Marokko muss man das Surfboard nicht über die Stranddünen schleppen. Hoch zu Kamel und das Brett unterm Arm erreicht man entspannt die besten Surfspots. Ein Sinnbild für das einmalige Orient-Surf-Abenteuer, das an der Küste des Wüstenstaats auf Sie wartet. Tolle Surfspots gibt es in Marokko etliche. Besonders im Winter.

Denn Stürme auf dem Atlantik schicken nonstop surfbare Wellen für alle Erfahrungsstufen an die Westküste. Sie sorgen damit vor allem für lange Pointbreakes und für nicht enden wollende Wellenritte. Das schlechte Wetter selbst bleibt meist auf hoher See. So sind Surf-Sessions unter strahlendem Sonnenschein keine Seltenheit.

Surfer-Adrenalin am „Killer Point“

Richtig viel Nervenkitzel versprechen vor allem die Spots im Süden. Besonders der Killer Point an der Surfer-Hochburg Taghazout. Den Namen verdankt dieser Spot seiner Lage, die den Swell ungehindert Richtung Klippe preschen lässt. Und auch den Orcas, die sich gelegentlich in der Bucht tummeln – glücklicherweise nur in den Sommermonaten. Trotz dieser „Killer-Faktoren“ ist der Spot das marokkanische Eldorado für Könner und Profis.

Traum-Surf-Momente für Anfänger

Die beste Aussicht darauf, einsteigergeeignete „Pointbreakes“ (richtig lange Wellen, die entlang einer Landzunge oder in eine Bucht hinein brechen) zu erwischen, haben Anfänger am Strand von Imsouane. Vor dem früheren Fischerdorf brechen die Wellen sanft auf dem sandigen Untergrund.

Noch ein Tipp: Ein Abstecher in die „Zivilisation“ außerhalb der Surfer-Hotspots fühlt sich an wie eine 180-Grad-Drehung. Denn statt entspanntem Surfer-Vibe gibt es Orient pur. Und damit gelten auch muslimische Regeln und Gepflogenheiten. Sollte man daher sein Küstendomizil verlassen, besser nicht nur mit Badehose bekleidet!

Die wichtigsten Surfurlaub-Facts in Kürze

  • Nonstop-Flüge nach Agadir (AGA) ab: FRA, HAJ, DUS
  • Flugdauer: circa 4 Stunden
  • Wassertemperatur: 16 bis 19 Grad Celsius
  • Tagestemperatur: 20 bis 22 Grad Celsius
  • Besonderer Pluspunkt: Beinahe-Garantie für Wellen und Sonnenschein

Entspanntes Surfer-Feeling schon am Flughafen

Bevor man sich samt Surfbrett in die Fluten stürzen kann, muss sich leider erst durch das übliche Flughafenchaos gekämpft werden. Besonders wenn Sie Ihr eigenes Surfbrett als Sperrgepäck aufgeben wollen, sollten Sie deutlich mehr Zeit vor Abflug einplanen.

Geht es dann doch einmal schneller beim Check-In und der Gepäckaufgabe, drohen mehrere Stunden Öde und Langeweile auf schlecht gepolsterten Sitzbänken vor dem Gate. Soll Ihr winterlicher Surf-Trip dahingegen schon vor Abflug beginnen, gönnen Sie sich doch ein persönliches Entspannungsticket für einen Aufenthalt in einer luxuriösen Flughafenlounge

Quelle / Fotos: holidayextras.de / © pixabay.com