Unglaubliche Vielfalt: Über 25.000 verschiedene Arten auf einem Fleck

Ein Hoch auf die Biodiversität: Nicht nur am Tag des Artenschutzes präsentieren sich die Kanarischen Inseln von ihrer schönsten Seite: Angenehme Temperaturen, traumhafte Sandstrände und eine weltweit unvergleichliche Flora und Fauna machen den Archipel zu einem einzigartigen Reiseziel und einem begehrten Hotspot für wissenschaftliche Forschung gleichermaßen.

Die Inselgruppe verfügt über die höchste Biodiversität aller spanischen Regionen – und das auf nur 1,5 Prozent der Gesamtfläche des Staates. Laut neuesten Studien sind hier, mitten im Atlantik, 17.631 terrestrische und 7.888 marine Arten heimisch. Etwa 4.000 der auf den Kanarischen Inseln beheimateten Tier- und Pflanzenarten sind endemisch.

Gemessen an der Fläche der Inselgruppe bedeutet das, dass theoretisch alle 2 Quadratkilometer eine Art zu finden ist, die ausschließlich auf den Kanaren vorkommt. Dass der Archipel über eine solche beeindruckende Vielfalt an Lebewesen verfügt, kommt nicht von ungefähr:

Die Inseln liegen als Teil der Region Makaronesien in der subtropischen Zone des Atlantiks und werden sowohl vom kühlenden Golfstrom als auch vom Passatwind beeinflusst.

Diese besonderen geographischen Bedingungen sorgen in Kombination mit dem abgeschiedenen Inselcharakter und den vulkanischen Böden dafür, dass sich noch heute eine Vielzahl an anderswo längst ausgestorbenen Arten hier pudelwohl fühlt.

So beherbergt La Gomera beispielsweise zahlreiche eindrucksvolle Pflanzenarten wie Kakteen, Lorbeerbäume, Kiefern und Palmen. Bezüglich der Fauna zählen die La-Gomera-Rieseneidechse, die bis zu einem halben Meter lang werden kann, die Kleine Kanareneidechse sowie mehrere Fledermausarten zu den repräsentativsten Spezies.

Drago Milenario
Kanarischer Drachenbaum aus der Familie der Spargelgewächse © Turismo de Islas Canarias

Auf Teneriffa sticht sofort der Kanarische Drachenbaum, im Volksmund „Drago“ genannt, ins Auge. Dem Baum aus der Familie der Spargelgewächse werden zahlreiche mystische Eigenschaften zugeschrieben und er gilt als eines der Symbole der Insel.

Unvergleichliche Fülle an außergewöhnlichen Tieren und Pflanzen

Nicht minder beeindruckend präsentieren sich der Blauhäher, ein Vogel, der in den Kieferwäldern im Inselinneren lebt, sowie die Tizón-Eidechse und die Langohrfledermaus.

Auch auf El Hierro, der geologisch jüngsten Kanareninsel, lässt sich eine unvergleichliche Fülle an außergewöhnlichen Tieren und Pflanzen entdecken. Die zahlreichen Wacholderbäume begeistern mit ihren dramatisch gewundenen Stämmen, während die El-Hierro-Rieseneidechse Tierfans mit ihren gewaltigen Aussaßen zum Staunen bringt.

Beeindruckende Reste der tertiären Vegetation finden sich auf der immergrünen Insel La Palma. Besonders die „Bejeques“ – mehrjährige, sukkulente Pflanzen aus der Familie der Dickblattgewächse – sind ein echter Hingucker. Dazu kommen mehrere endemische Insekten wie der Schwimmkäfer und Vögel wie die Alpenkrähe und die Kanarentaube.

Auf Lanzarote haben sich die dort heimischen Arten perfekt der wüstenartigen, trockenen Landschaft angepasst. Arten wie die Orchilla-Flechte, die Kristall-Mittagsblume und der Strauch-Dornlattich kommen nur hier vor. Mit der Kanarischen Spitzmaus ist außerdem das einzige einheimische Säugetier der Kanaren auf Lanzarote beheimatet.

Ein wirklich außergewöhnliches Tier ist zudem die Albino-Blindkrabbe. In puncto Flora nicht ganz so üppig von der Natur bedacht, wachsen auf der Nachbarinsel Fuerteventura vornehmlich Flechten und Buschwerk. Interessant sind vor allem die verschiedenen Vogelarten, darunter der Gelbschnabel-Sturmtaucher und der Schmutzgeier, die einzige Geierart, die auf dem Archipel lebt.

Gran Canaria nicht zuletzt ist hinsichtlich der Fauna ihren westlichen Nachbarinseln, insbesondere Teneriffa, sehr ähnlich. Dazu weiß die Insel mit einer großen Anzahl an Tierraten zu punkten, die sich perfekt in das gebirgige Höhenprofil der Insel eingefügt haben. Zu den bekanntesten Exemplaren zählen der Boettger-Gecko, die Osorio-Spitzmaus sowie die Gran-Canaria-Rieseneidechse.

Auch die Gewässer rund um die Kanarischen sind von vielen tausend Tier- und Pflanzenarten bevölkert. Verschiedene Algenarten und Seegräser verwandeln den sandigen Meeresboden in wahre Oasen und schaffen ideale Lebensbedingungen für unzählige Ozeanbewohner, darunter vier Arten von Schildkröten und sieben Thunfischarten.

Zu den beeindruckendsten Bewohnern der Region zählen außerdem die großen Wal- und Delfinpopulationen, die die Kanarischen Inseln zu einem der weltweit besten Hotspots für Walbeobachtungen machen.

Quelle / Fotos: hallokanarischeinseln.com 

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Redaktion modelvita.com