Casting-Stars 2010: Pleite, Knast, Trennung.

Sie tragen offiziell den Titel «Superstar», hatten den «X-Factor» oder durften sich «Popstars» nennen, bevor sie überhaupt das erste Album auf den Markt brachten.

Es sind Menschen aus dem Volke, Leute wie Edita, Mehrzad, LaVive und Freddy Sahin Scholl. Sie alle siegten dieses Jahr bei einer Casting-Show. Doch nicht allen winkt auch der Jackpot . Es geht auch um Ruhm, Ehre und Anerkennung, vielen wird das verwehrt bleiben.

(TNN) Während Freddy Sahin-Scholl (56) noch sein «Supertalent»-Dasein feiert, suchen Andere längst schon nach Ausreden für die gescheiterte Sanges-Karriere. DSDS-Gewinner Mehrzad Marashi (30), Vize Menowin Fröhlich (23) und «X Factor»-Sternchen Edita Abdieski (25) wirken dieser Tage irgendwie verloren.

«‹X-Factor› kann man nicht mit den anderen Casting-Formaten vergleichen, sagte Edita Abdieski, kurz nach ihrem Sieg am 9. November, dem Reporter einer schweizer Tageszeitung. Im Finale wurde Abdieski mit 74,10 Prozenten aller Anrufe zur Siegerin gekürt.

Die Schweizerin mit mazedonischen Wurzeln sicherte sich einen Platten-Vertrag. Ihre erste Single «I’ve Come To Life» stieg aber nur auf Platz 9 der deutschen Charts ein. Zurzeit steht sie auf Platz 37. Ihr Album-Release wurde auf Anfang 2011 verschoben.

Noch viel schlimmer traf es den «DSDS»-Gewinner Mehrzad Marashi (30). Seine geplante Tour wurde gänzlich abgesagt. Es gelang den Veranstaltern nicht genügend Tickets zu verkaufen. Lag es an der Trennung von Dieter Bohlen ?

Mehrzad trennte sich im August diesen Jahres von Erfolgsproduzent und «DSDS»-Juror Dieter Bohlen (56), keine 4 Monate nach seinem Sieg bei DSDS im April 2010. «Er kommt anscheinend nicht beim Publikum an. Die Leute haben ihn nach der Fussball-Weltmeisterschaft vergessen», sagte Bohlen damals zu «Bild».

Grosse Pläne hatte auch Menowin Fröhlich (23). Der Ex-Knacki wurde bei «DSDS» Zweiter und verpasste kaum eine Gelegenheit sein Können der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ob auf Mallorca oder auf Parkplätzen, der Ingolstädter zog alle Register gegen das öffentliche Vergessen, bremste sich am Ende aber selbst aus. Menowin muss wegen Körperverletzung erneut und nunmehr für 313 Tage zurück in den Knast.

Die frisch vermählte «Popstars»-Band LaVive lässt sich davon wenig beirren. «Wir wollen ganz hoch hinaus und sind topmotiviert», sagten Katrin, Meike, Sarah und Julia im Interview mit den Kollegen der Tageszeitung «Blick». Ihre erste Single «No Time For Sleeping» stieg allerdings nur auf Platz 13 der Charts ein.

Große Hoffnung hingegen besteht für «Supertalent»-Sieger Freddy Sahin Scholl. Sein Album und die gleichnamige Single „Carpe Diem“ verzeichnet dieser Woche den höchsten Neueinstieg in den deutschen Single- und Album-Charts (Platz 17) und im kommenden Jahr will der 57-Jährige, der zur Hälfte auch Österreicher ist, mit seinem Lied «Butterfly» beim Eurovision Song Contest für Österreich punkten.

Der Hype um Deutschlands Vorzeige-Freddy wird wohl noch ein Weile andauern und Großmeister der Unterhaltung Charlie Chaplin (1889-1977) sagte einmal: „Ruhm hat nichts mit Popularität zu tun. Popularität hält manchmal nur von einem Klatsch zum nächsten“.

Foto: RTL/Stefan Gregorowius / Web: www.telenewsnet.com/tvdesk/index.html