Gesund durch den Sommer: Sonnenschutz ist ein Muss

Jeder weiß es, doch nur die wenigsten halten sich daran: Jeder Aufenthalt im Freien ist für unsere Haut eine Belastung. Während gesunde Haut im Sommer meist weniger Pflegeprodukte braucht und auch einige Hautkrankheiten unter Sonnenbestrahlung Linderung zeigen, sollte die Haut dennoch bei jedem längeren Aufenthalt mit Sonnenpflege – angepasst an den jeweiligen Phänotyp – geschützt werden.

Für einen Sonnenbrand reicht oft schon ein Cafébesuch in der Mittagspause aus! Idealerweise schützen Sie sich daher auch an Bürotagen mit einer Tagescreme mit Lichtschutzfaktor und haben immer eine kleine Tube Sonnenschutzmittel in der Handtasche, falls es in der Pause ins Freie geht.

Wer sich länger als seine Eigenschutzzeit in der Sonne aufhält, muss darauf achten, dass er das passende Produkt mit Breitbandschutz – sowohl vor UVA- als auch vor UVB-Strahlung – anwendet. Wer zudem sportlich aktiv ist oder sich am Strand aufhält, sollte auf eine gute Schweißresistenz und Wasserfestigkeit Wert legen. Am Meer oder in den Bergen ist die Sonneneinstrahlung intensiver – hier den Lichtschutzfaktor entsprechend anpassen.

Fotoquelle: Pflüger
Fotoquelle: Pflüger

Kinder sollten bis zum dritten Geburtstag möglichst nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden, und auch Erwachsene halten sich besser im Schatten auf, vor allem in der sonnenintensiven Zeit zwischen 11 und 15 Uhr. Sonnenschutz kann ab dem 7. Lebensmonat verwendet werden – bei Kindern empfiehlt es sich, auf chemische Filter und Nanopartikel zu verzichten und rein mineralische Filter zu verwenden, da sie besser hautverträglich sind.

After Sun – Pflicht oder Kür?
Sonne, Meerwasser oder Chlor können die Haut austrocknen. Gerade bei empfindlicher oder feuchtigkeitsarmer Haut ist daher eine besondere Pflege nach dem Sonnenbad unvermeidbar: Zuerst Sand, Salz oder Chlor gut abduschen und die sonnenstrapazierte Haut anschließend mit einer milden, feuchtigkeitsspendenden After-Sun-Lotion gut eincremen. So wird sie optimal mit Feuchtigkeit versorgt, die Hautbarriere kann sich wieder aufbauen und die Haut ist fit für den nächsten Sonnentag.

Sonnenschutz von innen
Nahrungsmittel mit hohem Karotingehalt, wie zum Beispiel Möhren, können den hauteigenen Sonnenschutzgrad erhöhen. Wer länger als drei Wochen mindestens dreißig Milligramm Carotinoide pro Tag zu sich nimmt, lagert diese ein und kann dadurch zwei- bis drei Mal so lange in der Sonne bleiben wie gewöhnlich, ohne dass es zu einem Sonnenbrand kommt.

Da es sich dabei aber nur um einen Lichtschutzfaktor von 2 bis 3 handelt, ist dies natürlich kein Ersatz für Sonnencreme, die den ganzen Tag vor UV-Strahlung schützen kann. Doch um die Haut auf den Sommer vorzubereiten, kann die Einnahme von Carotinoiden, auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, eine gute Methode sein.

Was tut, wenn’s brennt?
Bei einem leichten Sonnenbrand helfen kalte Umschläge sowie kühlende Lotionen. Auch leichte Schmerzmittel können Linderung bringen, wenn der Sonnenbrand schmerzen sollte. Handelt es sich um einen schwereren Sonnenbrand – also wenn sich Blasen bilden – sollte eine Apotheke oder ein Arzt aufgesucht werden.

Denn dann ist eventuelle eine kortisonhaltige, entzündungshemmende Salbe notwendig. Immer wichtig: Viel trinken, denn auch der Kreislauf wird durch einen Sonnenbrand belastet.

…und wenn es juckt?
Auch bei Insektenstichen gilt: Vorbeugung ist besser als heilen, sei es durch spezielle Lotionen oder natürliche Mittel wie ätherische Öle oder Zitronellakerzen auf der Terrasse. Wer trotzdem gestochen wird, greift am besten zu juckreizlindernden Mitteln oder praktischen Sticks. Wenn der Stich anschwillt, können hydrocortisonhaltige Präparate, die es inzwischen rezeptfrei in der Apotheke gibt, verwendet werden.

Bei einer allergischen Reaktion mit starker, schmerzhafter Schwellung sollte der Rat eines Arztes eingeholt werden – bei Atemnot am besten gleich in die Notaufnahme fahren, denn eine Allergie auf Insektengift kann lebensgefährlich sein.

Nur wenn die Haut intakt ist, kann sie den Sommer unbeschadet überstehen. Wer sowieso schon unter einer Hautkrankheit leidet, muss in der Sonne besonders vorsichtig sein:

Neurodermitis: UV-Strahlen können sich bei Neurodermitikern positiv auf das Hautbild auswirken: Ihre Entzündungen heilen besser, der Juckreiz wird reduziert und ihr überschießendes Immunsystem beruhigt sich. Dennoch müssen sie im Sommer vorsichtig sein, denn atopische Haut ist lichtempfindlicher als normale.

Ein Sonnenbrand kann starke Schübe mit extremem Juckreiz und Entzündungen auslösen. Daher sollten Neurodermitiker einen sehr hohen Lichtschutzfaktor wählen und auf reizende Inhaltsstoffe wie Duft- oder Konservierungsstoffe und ggf. auch auf chemische Sonnenfilter verzichten.

Psoriasis: Auch bei Schuppenflechte zeigt sich meistens eine Verbesserung durch Sonnenlicht – hier kann übrigens auch Salzwasser zu einer signifikanten Linderung beitragen. Unter UV-Licht entstehen Abwehrreaktionen des Immunsystems in der Haut, die sich auch gegen Entzündungen richten, wie sie bei Psoriasis vorkommen.

Akne: Oft zeigt sich auch bei Akne eine Besserung des Hautbildes im Sommer. Allerdings sollten Patienten mit Akne beim Sonnenschutz auf Produkte achten, die ölfrei und nicht komedogen sind.

Foto /Quelle: Fotoquelle: Pflüger / medicalpress