Der Niedergang der Kinderheilkunde in Deutschland

Im aktuellen Stern beschäftigt sich Autor Dr. Bernhard Albrecht mit dem Niedergang der Kinderheilkunde in Deutschland. Sein Bericht ist neuer Teil der Artikelserie „Mensch vor Profit“, die der Stern vergangenen Herbst gestartet hatte.

Hinter dem „Ärzte-Appell“ gegen das Diktat der Ökonomie an deutschen Krankenhäusern versammeln sich inzwischen über 115.000 Patient*innen und Bürger*innen, 2.800 Ärztinnen und Ärzte und 75 Organisationen, die im Gesundheitswesen aktiv sind – darunter auch Pflegekräfte, Hebammen und psychologische Psychotherapeuten.

Der Aufruf wird von einer breiteren gesellschaftlichen Basis getragen als jede andere Initiative, die sich bisher für eine ausschließlich am Patientenwohl orientierte medizinische Behandlung stark machte.

Ärzte-Appell: Das Magazin STERN berichtet über Notstand in Kinderkliniken
STERN-Aufmacherseiten „Kein Bett für Frieda“ (Ausgabe 08/2020)

Der Stern-Bericht knüpft daran an und zeigt nun, welche Faktoren zu medizinischen Versorgungsengpässen für Kinder in Deutschland führen. Als Hauptfaktor führt er den enormen ökonomischen Druck an, unter dem das deutsche Gesundheitssystem steht. Unter Gewinndruck wird die Kinderheilkunde darin kaputtgespart und kann bei der Logik des Abrechnens nach „Fallpauschalen“ nicht mithalten.

Kinderkliniken haben einen hohen Personalbedarf, Untersuchungen sind zeitaufwendig und kosten viel Geld – werfen gleichzeitig jedoch kaum Profite ab. Anläufe, die Kinderheilkunde ganz aus dem umstrittenen Fallpauschen-System herauszulösen, sind bislang gescheitert.

Foto / Quelle: „obs/Gruner+Jahr, STERN“ / www.stern.de